Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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@Magnus - Abtreibungsverbot vor der Schwangerschaft

Ekki, Thursday, 24.02.2005, 00:23 (vor 7604 Tagen) @ Magnus

Als Antwort auf: Re: @Scipio Africanus - Und wie steht's mit Deiner Auffassung? von Magnus am 23. Februar 2005 22:06:20:

Hallo Magnus!

Das menschliche Leben beginnt mit der Empfängnis. Alle anderen Zeitpunkte erscheinen mir willkürlich und konstruiert.
Abtreibungen halte ich für sehr bedenklich. Ob allerdings ein Verbot sinnvoll ist, wenn eine Frau nicht bereit ist, das Kind auszutragen, wage ich zu bezweifeln.

Ich nicht. Ein Verbot ist schließlich gibts nämlich nicht nur während, sondern auch vor der Schwangerschaft. Wer nicht schwanger oder Vater werden will, sollte verhüten.

Diese Argumentation hat 2 Haken:

1) Einen, der sich zumindest theoretisch beseitigen ließe.

2) Und einen, von dem leider sehr zweifelhaft ist, ob er jemals beseitigt werden kann.

zu 1)

Zu einer wirksamen Verhütung gehören nicht nur das Vorhandensein entsprechender Mittel, sondern auch ihre leichte Zugänglichkeit (Wann kommt die Pille auf Krankenschein?) und vor allem eine aktive Ermunterung der Heranwachsenden zu ihrem Gebrauch.

Die katholische Kirche läßt keine Gelegenheit aus, jedem, der's nicht hören will, zu erklären, daß sie beides nach Kräften zu behindern gedenkt, und dabei ist sie alles andere als erfolglos.

Dies, wie gesagt, ließe sich ändern. Ob es "politisch durchsetzbar" ist, ist eine ganz andere Frage, denn es würde einen grundstürzenden Bewußtseinswandel weiter Bevölkerungskreise voraussetzen. Indes - man soll die Hoffnung nicht aufgeben. Der Fortschritt ist in der Regel eine Schnecke - vor allem der mentale.

zu 2)

Ich habe immer betont, daß ich es für wünschenswert hielte, wenn die Frage der Zeugung vollständig in das Belieben der Menschen gestellt wäre, d.h. daß ungewünschte Schwangerschaften 100%-ig ausgeschlossen werden könnten.

Ich bin aber Realist genug, um einzuräumen, daß es alles andere als sicher ist, ob wir diesen Idealzustand jemals erreichen.

Mit anderen Worten:

Auf (un?)absehbare Zeit wird es unerwünschte Schwangerschaften geben - möglicherweise in abnehmender Zahl, aber das tut im konkreten Einzelfall rein gar nichts zur Sache. Wer davon betroffen ist, steht eben vor der Frage, wie er es mit dem Recht auf Leben hält.

Meine diesbezügliche Auffassung habe ich hier

index.php?id=43747

dargelegt.

Gruß

Ekki


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