Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: @Scipio Africanus - Eine kurze, aber weitreichende Antwort

susu, Thursday, 24.02.2005, 20:35 (vor 7603 Tagen) @ Scipio Africanus

Als Antwort auf: Re: @Scipio Africanus - Eine kurze, aber weitreichende Antwort von Scipio Africanus am 24. Februar 2005 17:34:31:

ich sage nur ... Charles Darwin

Und ich antworte: Wenn du "the origin of species" gelesen hättest und dir darin die Bemerkungen zu sexueller Selektion gemerkt hättest, dann wüstest du, daß er sexuelle Selektion bei Eigenschaften feststellt, die absolut non-adaptiv sind ("The tuft of hair on the breast of the wild turkey-cock cannot be of any use, and it is doubtful whether it can be ornamental in the eyes of the female bird; indeed, had the tuft appeared under domestication, it would have been called a monstrosity."). Darwin´s Theorie ist in diesem Bereich recht knapp gehalten (2 Seiten), die moderne Synthese (die Darwin und die Genetik vereinte) und insbesonderen John Maynard Smiths "The evolution of sex" sind in diesem Bereich zum Verständnis wichtiger. Insbesondere wies Maynard Smith nach, daß ein Allel, daß für adaptive sexuelle Selektion sorgen würde, fitness reduziert, während non-adaptive sexuelle Selektion fitness erhöht (dem entsprang sein Konzept der dual-cost of sex). Das Paradebeispiel für eine solche Adaption ist der "Penis" der Tüpfelhyänenweibchen. Jedes 3. Weibchen stirbt bei der Entbindung der ersten Jungen. Dennoch gibt es ein evolutionäres Pay-off für die Partnerwahl der Männchen (die Weibchen bevorzugen, die möglichst gebährungeeignete Genitalien haben).

Das klingt Paradox ist aber ein theoretisch erklärtes und empirisch für enorm viele Spezies verifiziertes Phänomen. Adaptive sexuelle Selektion hingegen ist bisher noch bei keiner Art gefunden worden.

susu


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