Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Gender mainstreaming oder Der totale Realitätsverlust

susu, Sunday, 05.03.2006, 05:25 (vor 6775 Tagen) @ Conny

Als Antwort auf: Re: Gender mainstreaming oder Der totale Realitätsverlust von Conny am 04. März 2006 23:22:

Dazu paßt vielleicht die Sache mit der Geschlechtsumwandlung. Wieviele Männer wollen eine Frau sein und wieviele Frauen ein Mann und wieviele setzen vom jeweiligen Geschlecht jenes in die Tat um.

Die Zahlen zu "wollen" schwanken, bei "bottom"-OPs ist das Verhältnis etwa 4:1, wobei bedacht werden muß, daß die genitalen OPs für Transmänner deutlich schlechter sind als für Transfrauen.

Ich habe mir mal überlegt, was wohl geschehen würde, wenn ich trotz eines Kindes und dazu bin ich Vater, mein Geschlecht umwandeln lasse und zur Frau werde. Ich kann dann doch nicht gleichzeitig Frau und Vater eines Kindes sein. Wie geht der Gesetzgeber damit um? Darf ich das als Vater womöglich nicht mehr? Muß ich als Frau unterhalt für ein Kind bezahlen dessen Vater ich aufgrund meines Geschlechts nicht mehr sein kann?

Ja. Vieleicht für dich interessant: www.trans-eltern.de
Oder auch http://www.asta-bonn.de/fileadmin/basta/basta473.pdf (Seite 4, "Mein Vater ist eine Frau").

"Die Tatsache, dass mein Vater eine Frau ist, ist für mich selbstverständlich und spielt im Alltag kaum noch eine Rolle. Nur manchmal sitze ich vor einem Formular und denke: „Name und Beruf des Vaters – was soll ich da bloß eintragen?“"

Ich wäre gerne eine Frau, da ich die Privilegien einer Frau gerne hätte. Schon als Kind wäre ich gerne ein Mädchen gewesen, da ich damals schon sah, wieviel besser es meine Schwester hatte.

Hmm. Meiner Meinung nach ist das keine gute Begründung. Es ist ja nicht so, als ob man als Transperson sofort sämtliche Privilegien des anderen Geschlechts hätte. Eher ist das erst mal ein Aufgeben der Privilegien des Geschlechts in dem man bis dahin gelebt hat (und glaube mir, welche das sind merkt man erst wenn man unterwegs ist. Das ist die SAche an Privilegien, man erkennt die, die man nicht hat immer leichter als die, die man hat). Dazu kommt u.U. noch der ganze transspezifische Müll, ahnungslose Psychologen, Unverständnis im Bekanntenkreis, etc. (Nicht zuletzt: Andere Transleute, die immer besser als du wissen, was du willst - so wie ich, nur zur Einstimmung *g*). Wenn es dir damit ernst ist, Informiere dich über die Möglichkeiten und werde dir klar darüber, was du genau willst. Die Privilegien sind es nicht Wert sich eine Transition reinzutun, da ist die Männerbewegung sinnvoller (und eventuell auch Sachen im Transgender Bereich). Wenn es dir darum geht, wie du behandelt werden willst, käme vieleicht der NoHo Weg in Frage, also als Frau leben, ohne Hormone oder OPs. Zu denen würde ich nur raten, wenn du dich mit deinem Körper nicht wohlfühlst. Es kann dauern, bis man weiß, was man will (8 years and counting...), aber bei einer solchen Entscheidung ist es besser sich sicher zu sein.

Wenn du noch Infos suchst, wende dich an mich. Wenn ich nicht weiterweiß, kenne ich zumindest jemanden, der es tut.

susu


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