Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Gender mainstreaming oder Der totale Realitätsverlust

Nikos, Tuesday, 07.03.2006, 00:06 (vor 6773 Tagen) @ susu

Als Antwort auf: Re: Gender mainstreaming oder Der totale Realitätsverlust von susu am 05. März 2006 02:44:06:

Die Fichte scherst sich nicht, ob sie im Wald steht, oder nicht<

Du wirfst vieles durcheinander! DIE FICHTE IST EINE FICHTE! Ob sie sich darum schert oder nicht, ob sie im Wald steht, sie ist eine. Dadurch soll bewiesen werden, daß Geschlecht ein solziales Konstrukt ist? Mitnichten! Würde man der Fichte sagen "hey Fichte, Du bist ab jetzt ein Orangenbaum, und solls ab sofort nur noch Orangen produzieren" würde man von der Fichte nur noch den mittleren Finger sehen. Oder nicht?

Dagegen ist es für die meisten Leute dann doch wichtig zu wissen, ob sie Männlein oder Weiblein sind<

Völlig zu Recht! Ob sie eine "Fichte" sind aber, nicht ob sie im Wald stehen!

Denn und da kommt jetzt doch mal die Sozialisation mit ins Spiel: Für Männer und Frauen gelten unterschiedliche Spielregeln<

Unter Umständen auch völlig zu Recht

Nehmen wir mal an Klaus-Jürgen wäre das egal gewesen. Irgendwann sucht Klaus-Jürgen einem Psychoanalytiker auf. Und der Erkennt sofort: DSM IV: 302.6 Gender Identity Disorder Not Otherwise Specified. Denn wenn einem das mit dem Geschlecht genau so piepegal ist, wie der Fichte das mit dem Wald ist man krank<

Hier ist Dein Denkfehler! Man könnte eine Fichte als Orangenbaum bezeichnen, oder umgekehrt. Die Eigenschaften würden die gleichen bleiben. Die Wald ist dabei sowas von Bedeutungslos! Die Fichte schert sich nicht ob sie im Wald steht, aber sehr wohl darum, ob sie eine Fichte ist! Denk mal kurz scharf nach. Man kann natürlich eine Fichte so "umerziehen", daß sie Äpfel macht. Dann ist sie aber keine Fichte mehr.

Wir fassen also zusammen: Geschlecht ist ein soziales Konstrukt. Niemand weiß was es ist, aber wer konsequenterweise diese Erkenntnis auf sich selbst anwendet ist psychisch krank. Das mag alles nach Haarspalterei klingen, aber wenn es das wäre, wäre die Männerbewegung überflüssig<

Nein. Siehe oben! Die Männerbewegung ist sehr wichtig, aber wenn sie sich nur als Gegenpol der Frauenbewegung versteht, dann wird sie nichts weiter schaffen, als die Geschichte zu wiederholen: Frau verlangt, Mann bringt. Die Chanse besteht darin, sich selbst zu endecken, völlig von der Frau unabhängig. Wenn Männer sich nicht mehr in tausend Trojas umbringen, nur um die Gelüste der Frau zu befriedigen, dann werden Frauen ihre Gelüste selber befriedigen müssen, dann werden sie sehen, was geht und was nicht, und dann wird Weltfrieden kommen. Dafür brauchen wir Männer unbedingt mehr Selbsterkenntnis denn je! Wir müssen UNSEREN Geschlecht erkennen und mögen lernen.

Nikos


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