Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Hasst Du noch alle an der Tanne?

Garfield, Monday, 06.03.2006, 19:07 (vor 6824 Tagen) @ susu

Als Antwort auf: Re: Hasst Du noch alle an der Tanne? von susu am 05. März 2006 12:27:01:

Hallo Susu!

"Quellen? Woran machst du die Überlegenheit" (der Zweigeschlechtigkeit) "fest? Und warum erklärst du mir nicht, was bitte Geschlecht ist, wenn du schon so argumentierst. Steht recht weit oben die Frage: Welche Eigenschaft definiert Geschlecht?"

Susu, ich denke, du selbst kennst genügend Quellen dafür, und dir ist sicher auch bekannt, daß die Zweigeschlechtigkeit allgemein als Fortschritt der Evolution betrachtet wird, weil sie nämlich im Gegensatz zu Fortpflanzungsmethoden wie z.B. Zellteilung die Möglichkeit bietet, die Gene zweier Individuen zu mixen und so neue Genkombinationen zu schaffen, die eventuell bessere Eigenschaften zur Folge haben.

Das trifft so auch auf zwittrige Lebewesen zu, denn auch da müssen zum Zeitpunkt der Fortpflanzung zwangsläufig zumindest zwei beteiligte Lebewesen in die Rollen der beiden Geschlechter schlüpfen.

Natürlich muß es gerade aufgrund dieser Vermischung der Gene bei zweigeschlechtlichen Lebewesen ständig vorkommen, daß ein Lebewesen einige Merkmale hat, die eigentlich für das jeweils andere Geschlecht typisch sind.

Ich habe bei dir immer das Gefühl, daß du dich beruflich oder privat oder auch auf beiden Gebieten häufig unter Menschen bewegst, die zum großen Teil relativ stark von der Norm abweichen und daß du deshalb der festen Überzeugung bist, daß es diese Norm gar nicht gibt.

Es gibt sie aber, und auch mit der Vogel-Strauß-Taktik wirst du nichts daran ändern.

Wenn wir uns beide in eine Fußgängerzone stellen würden, ich würde auf einen Passanten zeigen und sagen, daß dieser Mensch weiblich oder männlich ist - was glaubst du, wie hoch wäre die Wahrscheinlichkeit, daß dieser Mensch, wenn wir ihn denn fragen würden, dieser Kategorisierung zustimmt? Ich schätze, sie läge bei etwa 99 %. Und wie ist es möglich, daß man die allermeisten Menschen auf den ersten Blick als männlich oder weiblich einstufen kann, wenn es doch angeblich die beiden Geschlechter gar nicht gibt? Und zwar sehr häufig selbst dann, wenn man nur ihre Gesichter sieht? Selbst nur an den Händen kann man das noch erkennen, wenn auch natürlich nicht mit derselben Erfolgswahrscheinlichkeit! Wie kann das sein?

Das ist nur möglich, weil die allermeisten Menschen eben mehrheitlich auch Eigenschaften ihres Geschlechts aufweisen. Da es immer Abweichungen gibt und da diese jede beliebige Eigenschaft treffen können, kann man natürlich das Geschlecht nicht an einer einzigen Eigenschaft festmachen, da gebe ich dir Recht. Das heißt aber nicht, daß es keine Geschlechter gibt.

Nach deiner Logik dürfte man das Wort "Baum" auch nicht verwenden, da Nadelbäume ja anders aussehen und auch in anderer Hinsicht anders sind als Laubbäume, und da es sowohl unter Nadel- als auch Laubbäumen ja auch Unterschiede gibt... Man könnte davon ausgehend also behaupten, daß es gar keine Bäume gäbe, sondern nur Kiefern, Fichten, Eichen... Wieso tut man das nicht?

Freundliche Grüße
von Garfield



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