Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Erfahrungen

adler, Kurpfalz, Sunday, 12.07.2009, 18:59 (vor 5612 Tagen) @ Roslin

Mensch Roslin, du bringst es wieder mal auf den Punkt. Ich möchte aber vorausschicken, dass das, was du schreibst nur etwa 10-20% Frauen betrifft, die ihr Geschlecht nicht annehmen und es daher nicht leben können. Die überwiegende Mehrheit hat damit kein Problem. Nun ist es aber so, daß immer die am lautesten schreien, die unzufrieden sind, den anderen fehlt dazu die Motivation.

Bei tatsächlichen Ungerechtigkeiten ist das ja auch richtig so, denn sonst würden diese sich ja verfestigen. So ist es aber die letzten 40 Jahre den Männern ergangen, denn sie gaben einfach nicht Laut.

Die Ursachen sind ein tatsächlich vorhandenes Überlegensheitsgefühl und den damit einhergehenden Beschützerinstinkten.

Der Feminismus hätte aber dennoch nicht Fuß fassen können, wenn nicht zwei Dinge zusammengekommen wären: 1.) Eine von den pösen 68igern ausgehende Aufbruchstimmung, die alles in Frage stellte und die das ganze Land erfasst hatte (TrittbrettfahrerInnen). Und 2.) eine, wenn man nur den ökonomischen Teilaspekt herauszieht, tatsächliche Benachteiligung der Frau, die man ehrlicherweise sei das gesagt, nicht für ganz vollwertig hielt. Man braucht sich nur Filme aus den 50igern und auch die Werbung damals ansehen, um zu wissen, daß dem so war. Dummchen im Film und treusorgende Nur-Hausfrau, deren einziges Problem war, wie den Haushalt zu schmeißen und dem Familienoberhaupt zu gefallen. Heute ist das anders, aber damit nicht etwa besser, sondern nur genau umgekehrt.

Den Urgrund dieser Verhältnissen hast du so klar herausgearbeitet, wie nur wenige es können:

Die Frau kann sich ja in der Regel nur in "überlegene" Männer verlieben,
nur diese begehren, die ihr das Gefühl des Bedrohtseins nehmen ...
Die aber gleichzeitig das Gefühl der Inferiorität in ihr wachrufen,

Auch die Lösung dieses Konflikts hast du vorgegeben:

Tiefe Liebe zu einem Mann, die erwidert wird.

Aber auch die kranke, heute vorherrschende Lösung, die den schwereren Weg, eigene Anteile an einem Konflikt zu suchen, zu erkennen und ihn damit zu lösen: "Schuld sind immer die Anderen" (© Astrid von Friesen).

So sind Frauen tendenziell bestrebt, das als übermächtig imaginierte
Objekt ihrer Begierde abzuwerten, um ihr eigenes schwaches, schwankendes
Selbstbewußtsein zu stärken.

Das ist heute gesellschaftlicher Standard geworden. Weil Männer und die Mehrheit der psychisch gesunden und zufriedenen Frauen, die mit sich selbst im Reinen sind, diese Kranken schreien ließen. Da sie keine Widerworte fanden, konnte das Irresein sich ungehindert ausbreiten, bis es zu Allgemeingut, zum Mainstream geworden ist. Nun ist es sehr, sehr schwer geworden, dagegen vorzugehen.

Und das Irresein ist schon einen Schritt weiter, um sich selbst zu festigen (Widerstand nennt man das in der Thearapie):

Was könnten diese Ängste denn besiegen? [NaD]


Die Erfahrung väterlicher Liebe. Die aber in unserer
Alleinerziehendenkultur immer seltener wird.
Die schüfe Urvertrauen.

Eben. Diese Möglichkeit, zu einem gesunden Geschlechterverhältnis zu kommen, haben sie schon weitgehend beseitigt.


Gruß
adler

P.s.: Pass nur auf, sonst wirft man dir hier noch mangelnden Kampfeswillen vor. Aber Konflikte können nicht, niemals können sie das!, das ist meine feste Überzeugung, mit wie auch immer gearteter Gewalt gelöst werden. Am Beginn muß eine schonungslose, frei sich artikulieren dürfende Bestandsaufnahmen stehen, nenn es meinetwegen 'Brainstorming'. Erst dann kann am Ist-Zustand seriös und dauerhaft etwas gändert werden.

--
Frauenrat der Grünen empört-Gebäudereinigung:
Männer verdienen bei Außenreinigung deutlich mehr als Frauen bei Innenreinigung.

"Benachteiligungen von Männern beseitigen ... das ist nicht unser politischer Wille" -Grüne, Ortsgruppe Goslar


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