Re: Ignorieren
Als Antwort auf: Ignorieren von Nikos am 15. März 2005 12:42:11:
Hallo Nikos!
Natürlich ist es generell so, daß sich jeder selbst der Nächste ist. So kann man sich eben auch in Probleme, die den eigenen ähneln, eher hineinversetzen als in Probleme, die man selbst niemals hatte.
Ich sehe aber schon Unterschiede zwischen Männern und Frauen:
Der Feminismus hat zumindest dafür gesorgt, daß die Probleme von Frauen überall lang und breit thematisiert worden sind. Dabei kam ihm entgegen, daß Männer seit alters her instinktiv bemüht sind, Frauen alles möglichst recht zu machen. Anfangs waren viele Männer von feministischen Forderungen zwar etwas irritiert, aber letztendlich waren sie dann doch immer gern bereit, es den Frauen wieder recht zu machen und ihnen ihre Forderungen möglichst zu erfüllen.
Das war in früheren Zeiten zwar auch schon so. Da spielte sich das aber mehr im privaten Umfeld ab. Da buckelte sich der Mann eben ab, um seiner Frau alle ihre Wünsche zu erfüllen, wie es im Märchen vom Fischer und seiner Frau gut zum Ausdruck kommt.
Die Klagen der Frauen dienten immer dazu, die Männer zu noch mehr Leistung zu stimulieren. Erst durch die modernen Medien konnten diese Klagen aus dem privaten Umfeld heraus kommen und die gesamte Gesellschaft zunehmend dominieren. Und genauso wie die Männer in früheren Zeiten die Klagen ihrer Partnerinnen immer ernst genommen hatten, nahmen und nehmen sie nun die Klagen der Feministinnen ernst. Es kam für sie schon rein instinktiv gar nicht in Frage, diese Klagen zu ignorieren, und auch wenn sie sich nicht in jedes tatsächliche oder angebliche Problem der Frauen hinein versetzen konnten, taten sie doch mehrheitlich oft alles, um diese Probleme zu lösen. Und zwar nun nicht mehr nur im privaten Bereich, sondern im gesamtgesellschaftlichen Rahmen, so daß nun die gesamte Gesellschaft davon betroffen war und ist.
Während früher so manche Frau mit ihren Forderungen an den Partner noch recht bescheiden war und darüber hinaus auch jeder Mann selbst entscheiden konnte, wie weit er den Forderungen seiner Partnerin nachgibt, bekommen Männer heute die Forderungen der durchaus nicht bescheidenen Feministinnen von oben aufdiktiert, teilweise sogar in Gesetzesform. Und wenn die Partnerin noch unbescheidener ist als die Durchschnittsfeministin, dann kommen ihre Forderungen noch obendrauf.
Und durch diese permanente Berieselung aus den Medien kommt es eben auch, daß heute alle Männer und Frauen genau wissen, wie fürchterlich Frauen überall unterdrückt und diskriminiert werden. Die vielen Frauen, die niemals irgendwie unterdrückt und diskriminiert wurden, betrachten sich ganz selbstverständlich als Ausnahmen, denn man hört ja immer wieder, daß so viele Frauen für dieselbe Arbeit weniger verdienen als die Männer, daß so viele Frauen vergewaltigt und von ihren Partnern geschlagen werden, daß Frauen ja so viel unbezahlte Arbeit leisten...
Diese ständige Berieselung können auch Männer kaum ignorieren.
Mit Problemen von Männern sieht das nun völlig anders aus. Es war in der Vergangenheit immer so, daß Frauen mehr auf Unterstützung der Männer angewiesen waren als umgekehrt. Zwar hat eine Frau ihrem Mann vielleicht das Essen gekocht - aber wenn er z.B. auf einem längeren Jagdzug war, dann kochte er sich das Essen selbst. Männer waren also nicht zwangsläufig auf Hilfe von Frauen angewiesen. Umgekehrt kam eine Frau durch ihre gringere Körperkraft in der Außenwelt schlechter zurecht als ein Mann. Und vor allem war sie während der Endphase der Schwangerschaft und in der ersten Zeit nach der Geburt auf Unterstützung angewiesen, denn dann konnte sie sich kaum selbst ernähren.
So war es für Frauen nie wichtig, Probleme von Männern zu erkennen und zu lösen. Sie konzentrierten sich voll auf ihre Reproduktionsaufgaben, forderten von den Männern Unterstützung dabei ein, und um die Probleme der Männer konnten diese sich selbst kümmern.
Heute brauchen Frauen diese männliche Unterstützung nicht mehr so sehr. Aber sie bestehen weiterhin darauf - zum einen, weil es so für sie bequemer ist, zum anderen aber auch, weil sie rein instinktiv erwarten, daß Männer ihnen diese Unterstützung zuteil werden lassen. Und nach wie vor erwarten sie auch, daß Männer sie nicht mit ihren Problemen belasten. Die sollen sie gefälligst selbst lösen.
Rein bewußt ist vielen Frauen schon klar, daß Männer in mancher Hinsicht benachteiligt sind. In puncto Unterhalt, Scheidung, Kinder, Wehrpflicht usw. ist das ja mittlerweile auch offensichtlich. Aber wenn Frauen sich das voll bewußt machen, dann wird ihnen gleichzeitig auch bewußt, daß sie oft davon profitieren, denn viele der Nachteile für Männer sind für sie Vorteile. Selbst wenn ihnen persönlich diese Vorteile gar nichts nützen: Sie könnten ihnen ja irgendwann mal nützlich sein...
Das bringt ihnen schon mal ein schlechtes Gewissen ein. Und nicht nur das: Wenn man diese Nachteile für Männer beseitigt, müssen Frauen auf die daraus für sie erwachsenen Vorteile verzichten. Dann kann eine Frau sich eben nicht mehr einfach darauf verlassen, daß ihr Partner schon immer bereit sein wird, sie notfalls mit zu ernähren. Dann kann eine Frau sich nicht mehr drauf verlassen, im Falle einer Trennung oder Scheidung meist die Kinder und damit eine sichere Einnahmequelle zu bekommen. Dann kann eine Frau sich nicht mehr darauf verlassen, bei Gewalt gegen den Partner mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht belangt zu werden. Dann entfällt auch der Extrabonus für Frauen vor Gericht. Dann kann eine Frau auch nicht mehr darauf hoffen, daß ihr bei jeder Schwierigkeit gleich von allen Seiten Männer dienstfertig zu Hilfe eilen. Dann bleiben auch Frauen womöglich nicht mehr von Zwangsdiensten verschont...
Bevor frau das alles riskiert, sieht sie doch lieber weg und übt sich in Ignoranz. Das ist viel bequemer, außerdem muß ein echter Kerl ja sowieso Probleme selbst lösen können. Selbst ist der Mann... Also möchten viele Frauen von Problemen für Männer einfach nichts wissen. Sie verdrängen das einfach.
So läuft das nun schon seit Jahrzehnten. Je länger dieser Zustand anhält, umso mehr werden die Männer benachteiligt. Wenn immer mehr Männer aber benachteiligt werden, dann gibt es auch immer mehr Männer, die die Behauptungen der Medien nicht mehr glauben, und manche von ihnen gehen sogar so weit, den Spieß nun umzudrehen und Frauen pauschal für schlecht zu erklären.
Vielen Frauen gibt das durchaus zu denken. Die meisten Frauen wissen tatsächlich sehr genau, daß der Feminismus weit über das Ziel hinausgeschossen ist. Immer weniger Frauen lesen die "Emma", und viele Frauen halten gar nichts vom Feminismus und von der offensichtlichten Männerfeindlichkeit mancher Feministinnen. Zwar lachen sie mal über ein männerfeindliches Witzchen, aber den radikalfeministischen Aussagen von Solanas & Co. stimmen nur wenige Frauen zu.
Aber genau deshalb lehnen viele Frauen die Männerbewegung ab. Sie befürchten, daß daraus ein Gegenstück zum Feminismus entstehen wird, das dann genauso über das Ziel hinausschießt. Daß Radikalmaskulisten die Männer eben genauso zum Frauenhaß aufrufen werden wie jetzt Radikalfeministinnen zum Männerhaß aufrufen.
Manche Frauen blocken auch deshalb grundsätzlich ab, wenn es um Männerrechte geht.
Freundliche Grüße
von Garfield
gesamter Thread:
- Ignorieren -
Nikos,
15.03.2005, 14:42
- Re: Ignorieren -
Garfield,
15.03.2005, 17:07
- Klasse Text! (n/t) - Ralf, 15.03.2005, 17:52
- Re: Ignorieren = Super Text ! - Nikos, 15.03.2005, 17:55
- :-) - Nick, 15.03.2005, 18:42
- Re: Ignorieren - Olsen-Twins-Fan, 15.03.2005, 19:46
- Re: Ignorieren - Peaceful Warrior, 15.03.2005, 21:01
- Ergänzung -
Garfield,
16.03.2005, 12:54
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Xenia,
16.03.2005, 14:01
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Nikos,
16.03.2005, 14:04
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16.03.2005, 14:39
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Nikos,
16.03.2005, 14:45
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16.03.2005, 19:31
- Re: Ergänzung - Garfield, 16.03.2005, 20:06
- Re: Ergänzung - Nikos, 16.03.2005, 21:31
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Xenia,
16.03.2005, 19:31
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Nikos,
16.03.2005, 14:45
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Xenia,
16.03.2005, 14:39
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16.03.2005, 14:05
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Peter,
16.03.2005, 16:51
- Re: Ergaenzung - Xenia, 16.03.2005, 19:34
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Garfield,
16.03.2005, 17:46
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16.03.2005, 19:37
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Garfield,
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16.03.2005, 22:11
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Nikos,
16.03.2005, 22:44
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16.03.2005, 23:24
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16.03.2005, 23:47
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17.03.2005, 00:12
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Nikos,
17.03.2005, 00:40
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17.03.2005, 01:06
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Nikos,
17.03.2005, 01:51
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17.03.2005, 12:37
- perpeduum mobile -
Johann,
17.03.2005, 01:59
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Xenia,
17.03.2005, 12:03
- Re: perpetuum mobile -
Friedwilli,
17.03.2005, 12:09
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17.03.2005, 12:20
- Re: perpetuum mobile - Nikos, 17.03.2005, 14:30
- Re: perpetuum mobile - Johann, 17.03.2005, 18:17
- Re: perpetuum mobile - Johann, 17.03.2005, 18:21
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17.03.2005, 12:20
- Re: perpetuum mobile - Nikos, 17.03.2005, 14:26
- stimmt nicht - Johann, 17.03.2005, 18:15
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Friedwilli,
17.03.2005, 12:09
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17.03.2005, 12:03
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Garfield,
17.03.2005, 13:14
- Re: Ergänzung - Xenia, 17.03.2005, 13:15
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Nikos,
17.03.2005, 01:51
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17.03.2005, 13:19
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Xenia,
17.03.2005, 13:21
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Garfield,
17.03.2005, 17:25
- Re: Ergänzung - Xenia, 17.03.2005, 19:27
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17.03.2005, 17:25
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17.03.2005, 13:21
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Nikos,
17.03.2005, 00:40
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16.03.2005, 23:47
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17.03.2005, 13:07
- Re: Ergänzung - scipio africanus, 17.03.2005, 13:42
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17.03.2005, 13:57
- Re: Ergänzung - Garfield, 17.03.2005, 15:50
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Nikos,
16.03.2005, 22:44
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16.03.2005, 22:11
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Garfield,
16.03.2005, 20:03
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Krischan,
16.03.2005, 21:23
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Nikos,
16.03.2005, 22:15
- Re: Ignorieren - Krischan, 16.03.2005, 22:24
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Nikos,
16.03.2005, 22:15
- Re: Ignorieren -
Garfield,
15.03.2005, 17:07