Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Ergänzung

scipio africanus, Thursday, 17.03.2005, 13:42 (vor 7582 Tagen) @ Garfield

Als Antwort auf: Re: Ergänzung von Garfield am 17. März 2005 11:07:48:

Auch heute werden Autoren und Journalisten durch den Zeitgeist beeinflußt. Und dieser Zeitgeist ist heute eben auch feministisch geprägt. So gilt es heute als modern, immer wieder die jahrtausendlange Unterdrückung der Frau durch den Mann zu betonen und Belege dafür auch an den Haaren herbeizuziehen, wenn man sie sonst nicht findet. Zumindest gilt es aber als verpönt, zu schreiben, daß es diese Unterdrückung so nie gegeben hat und auch heute nicht gibt.
Auch viele seriöse Autoren vermeiden deshalb heute dieses Thema, um nicht den Verleger oder ihren Job zu verlieren. Und eine Menge unseriöse Autoren versuchen, Geld damit zu verdienen, indem sie brav dem Zeitgeist folgen, nach dem Motto "Mit dem Strom schwimmt es sich leichter als gegen den Strom".
Freundliche Grüße
von Garfield

Seht treffend, Garfield !
Der feministisch geprägte Zeitgeist wird von einer Mehrheit der Menschen als fortschrittlich und progressiv verstanden. Dabei bedient er sich erzkonservativer Leitbilder.
Im Ehe-und Scheidungsrecht wird mit Vehemenz am Leitbild " Mann als Versorger und Ernährer " festgehalten.
Ist von der Emanzipation der Frau die Rede, so wird als erstes die Frage gestellt, was Mann machen muss, damit sie sich emanzipieren kann, ja sogar wie sich der Mann zum "neuen Mann" entwickeln soll. Der Mann ist und soll der Versorger bleiben, um ihr die Freiheiten zu ermöglichen, die sie sich erträumt.
Quoten und Frauenförderungsprogramme als moderne Variante des Versorgermodells, indem Papa durch Papa Staat ersetzt wird.
Mit allerlei Kampagnen, die Gewalt von Männern anprangert, wird immer wieder die besondere Schutzbedürftigkeit der Frau plakatiert. Eigene Verantwortlichkeiten für in der Realität oft wechselseitigen Gewalttätigkeiten werden völlig ausgeblendet. Selektive Wahrnehmung, der sich zum Tunnelblick verengt. Womit wir ein weiteres erzkonservatives Leitbild erkennen, nämlich die Frau als Unmündige und passives Objekt anstatt handelndes Subjekt. Daraus ergibt sich dann auch automatisch die verminderte Schuldfähigkeit sowie die Verantwortungsverschiebung auf den Mann.
Die Männerbewegung hat eine grosse Aufgabe vor sich. Nichts weniger als das Bewusstsein und die Wahrnehmung der Menschen muss verändert werden.
Die selektive Wahrnehmung feministischer Prägung hat mittlerweile den Bezug zu Realitäten teilweise verloren. Wenn bei etwa 20 % Frauen, und etwa 80 % Männern mit AIDS gesagt wird, Frauen seien besonders betroffen, dann muss auch dem letzten Mann einleuchten, dass hier rationales Denken nicht mehr vorhanden ist.

scipio


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