Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Sagt mal...

Diana, Sachsen, Tuesday, 18.11.2008, 18:29 (vor 5826 Tagen) @ Schwabe

Hallo Schwabe (kann mich nicht erinnern, dich schon mal gelesen zu haben?)

Davon geht der eisige Wind aber nicht weg. Das ist eine INDIVIDUELLE
Lösung, aber keine politische.

Wie "sollte" denn eine "politische" Lösung aussehen, hm? Immer wenn man nach der Politik schreit, wird etwas verschlimmbessert, wissen wir doch. Der Staat MURKST ja gerade schon immer und überall herum. Es sei denn, du willst den Studenten zum Bundeskanzler machen und Conny zum Männerminister - dann könnt's schon was werden mit den "Träumen" so mancher hier...

Sehr viele Bewegungen sind aus Protest gegen irgendwas entstanden: Die
Gewerkschafts- und Arbeiterbewegung aus Protest gegen unzumutbare
Arbeitsbedingungen, Attac gegen die Globalisierung, die Demokratiebewegung
1989 aus dem Gefühl "Die Mauer muß weg!", der Naturschutz gegen die
Naturvernichter

Gut. Sag mir, welches der von dir aufgezählten Dinge wurden durch den Kampf dagegen beseitigt? Unzumutbare Arbeitsbedingungen sind wieder auf dem Vormarsch, weltweit. Hat Attac die Globalisierung beseitigt oder verhindert? Die Mauer kam weg - gerade baut man mit der Totalüberwachung, die man kaum sieht oder hört, eine viel schlimmere Mauer. Warum haben wir trotz Kampf keine Freiheit, sondern "DDR 2.0"? Hat der Naturschutz etwas Grundlegendes daran ändern oder verhindern können, dass Tiere sinnlos abgeschlachtet und für Tierversuche "verbraucht" werden? Dass Gentechnik von allen Seiten durch alle Hintertüren kommt? Dass ständig neue chemische Zusatzstoffe überall zugesetzt werden, wovon kein Mensch weiß, wie sie wirken bzw. was sie bewirken? Verhindern die Castor-Proteste die Transporte? Wird die Atomenergie deswegen abgeschaltet?

In die Dinge, mit denen man sich beschäftigt, lässt man Energie hineinfließen - das heißt, wenn man viel Aufwand, Energie und Kraft in negative Dinge steckt, werden sie stärker.

etc. pp. Haß und Abneigungen mobilisieren oft stärkere
Kräfte als "positive" Gefühle. Warum auch nicht?

Siehe einen Satz weiter oben.

Ich z. B. will nicht, daß
die Wehrpflicht auf Frauen ausgedehnt wird, sondern ich will, daß sie
abgeschafft wird.

Was glaubst du, was dazu führen würde? Indem wir hier schreiben und uns darüber aufregen? Indem wir schöne Lesebriefe an Zeitungen schreiben? Indem wir Briefe an Politiker schreiben (die von Sekretärinnen per Textbausteinen beantwortet werden)? Indem wir z. Bsp. Online-Petitionen mitzeichnen (ist zurzeit sehr in Mode - und meist muss man dort seine Daten angeben...)?

Du glaubst doch nicht im Ernst, dass die Demonstrationen im Herbst 89 etwas gebracht hätten, wenn der Russe noch derselben Meinung gewesen wäre wie 1953... NUR weil die Russen NICHT eingegriffen haben (die hatten mit sich selber zu tun), stand die Altherrenriege bös alleine auf dem Schlauch. Anderenfalls wären die wie 1953 mit den Panzern aufgefahren und hätten sich einen feuchten Dreck darum geschert, wer da "demonstriert".

Ich will auch nicht, daß zu all den Frauenbeauftragten
jetzt noch Männerbeauftragte kommen (also noch mehr Kosten und Bürokratie),
sondern ich will, daß dieses ganze Gedöns abgeschafft wird.

Oh, ich glaube, du kannst dir gewiss sein, dass genau DAS wahrscheinlich eines schönen Tages passieren wird... und erst DANN schafft man vielleicht irgendwann alles wieder ab.

Man muß nicht alles "konstruktiv" umbiegen und umdeuten.

Ich "verbiege" bestimmt nichts. Es ist einfach eine Frage der Sichtweise.

Grüße von
Diana


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