Die Zukunft der Kulturindustrie
Die Zukunft des Feminismus muss unter dem Wandel der allgemeinen
gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Verhältnisse betrachtet
werden. Dieser Wandel wird im wesentlichen die folgenden, bereits
bestehenden Trends fortsetzen:a) alternde Gesellschaft
b) mehr Armut
c) zunehmende Ghettoisierung der grossen europäischen Städte
d) zunehmende Kriminalität
a stimmt. b jedoch ist falsch. Der Lebensstandard in D ist heute höher als vor 10 Jahren. Zwar steigt die Zahl der Personen, die unter der relativen Armutsgrenze liegen an, die jener, die unter der absoluten Armutsgrenze liegen sinkt jedoch ständig (der Grund, die relative Armutsgrenze bezieht sich auf das Durschnittseinkommen und das steigt). c würde ich auch kritisch sehen, zumal Ghettos eben keine neue Erscheinung sind. Allein die Tatsache, das es aktuell in Europa nichts gibt, was sich z.B. mit dem Warschauer Ghetto vergleichen ließe macht zumindest deutlich, daß wir es hier nicht mit einem stetigen Trend zu tun haben. d ist problematisch, die Kriminalitätsrate schwankt, hat aber in bestimmten Zeiträumen säkuläre Trends gezeigt. Interessant ist, daß diese Trends besonders Rechtsbereiche betreffen, in denen sich die Gesetzeslage geändert hat. Straftaten gegen das Leben nahmen von 1987 bis 2005 ab (von 5,7 zu 4,3 Fällen pro 100.000 Einwohnern), Vergewaltigungen nahmen zu (von 8,6 zu 9,9), aber das Sexualstrafrecht wurde zwischen 87 und 05 mehrfach geändert. Dazu kommt, daß neuartige Technologien, neuartige Verbrechen hervorbringen. Die Computerkriminalität ist z.B. seit den 70ern enorm gestiegen.
Man kann zum Beispiel auf die Französische
Revolution zeigen, die postuliert hat, dass alle Menschen gleich sind und
zur Aufhebung der jahrhundertealten Ständeordnung (Adel, Kirche,
Bauernstand u. Bürger) geführt hat. Diese Sichtweise, dass alle gleich
sind scheint human und gerecht, nur hat sie eben auch Nebenwirkungen.
Diese Sichtweise war keineswegs Ansinnen der Französischen Revolution. Das ist allerdings ein Übersetzungsproblem, da "Égalité" mit "Gleichheit" übersetzt wird. Equality ist auch nicht das gleiche wie sameness. Das Prinzip, das dahinter steht, ist, wie Beelzebub es mal ausdrückte "Gleiches gleich, Ungleiches aber ungleich behandelt werden sollte". Die Amerikanische Declaration of Independence beginnt dementsprechend mit "We hold these truths to be self-evident, that all men are created equal, that they are endowed by their Creator with certain unalienable Rights, that among these are Life, Liberty and the pursuit of Happiness."
Kurz: Es wird als selbstverständlich angesehen, daß alle Menschen die gleichen Rechte haben sollten. Was eben den Bruch mit der Ständegesellschaft bedeutet, die Menschen aufgrund ihrer Eltern unterschiedliche Rechte einräumte.
Was
ist aus der europäischen Hochkultur des 17. und 18. Jahrhunderts geworden?
Aus Mozart und Haydn? Heute, wo alle gleich sind, ist es eben auch leichter
geworden, den Geschmack der Massen (MTV, Blöd-TV) überall durchzusetzen.
Mozart:
"Er war superstar
Er war populär
Er war so exaltiert
Because er hatte flair
Er war ein virtuose
War ein rockidol" (Falco)
Im Grunde war er der Kübelböck der Wiener Klassik. BTW nach Hitler der zweitbekannteste "Deutsche" in Großbritanien.
Haydn hatte im Zuge der Fußball-WM einen riesen Sommerhit. Zwar mit neuen Lyrics (Wobei "Gott erhalte Franz den Kaiser" bei der WM ja auch gepasst hätte...), dazu noch inspiriert von der Französischen Revolution. Aber dafür kennt das jeder.
Interessant ist deine Meinung da nicht wirklich, berücksichtigt sie doch nicht die Umstände unter denen Musik zur Zeit der Wiener Klassik gemacht wurde: Ein Komponist will gerne was zu essen haben und seine Werke aufgeführt sehen. Das kostet. Und deshalb ist er froh über den Mäzen, dessen Geschmack er bedient "Ach dieser Quartseptakkord im Scherzo, machen´s den doch weg". Sich bei einer kleinen finanziell starken Elite einzuschleimen ist genausowenig progressiv, wie sich bei den Massen einzuschleimen. Neu ist diese Einstellung ebensowenig, die haben Adorno und Horkheimer schon besser ausformuliert - du oller Frankfurter *g*.
Was neu ist, ist das eigentlich jeder selbst Musik produzieren kann, die Wekrzeuge dazu sind extrem preiswert, insbesondere im Vergleich zu Mozarts Zeiten, wo man ein Orchester engagieren muste. Midi-Keyboards gibt´s für 20?, ganz taugliche Software für lau als Freeware (der geilste Limiter den es als VST gibt ist kostenlos, mit dem Teil habe ich Drums, Bässe, Gitarren und Vocals bearbeitet und es klingt super). Für den Preis eines Rechners kannst du ein Studio einrichten, daß semiprofessionellen Ansprüchen genügt. Und dann recht unbeeindruckt von MTV für ein kleines Publikum arbeiten. 90% der Musik die ich konsumiere würde nie auf einem Musik-TV-Sender laufen. Und das gilt offenbar für viele Leute. Die Verkäufe der großen Plattenfirmen sind in Deutschland um über 40% gefallen, VIVA ist gescheitert und wurde von VIACOM geschluckt. Genausowenig wie es einen einheitlichen Lebensentwurf der "Massen" mehr gibt, gibt es auch einen Massengeschmack (jo, Bohlen).
susu
gesamter Thread:
- Die Zukunft des Feminismus -
Andreas C.,
15.07.2006, 22:50
- Die Zukunft des Feminismus -
DschinDschin,
15.07.2006, 23:09
- Die Zukunft des Feminismus -
Nihilator,
16.07.2006, 01:46
- Gute Zusammenfassung! -
Guildo,
16.07.2006, 03:15
- Die Zukunft des Feminismus -
Nihilator,
16.07.2006, 04:55
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DschinDschin,
16.07.2006, 05:23
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Nihilator,
16.07.2006, 05:53
- Die Zukunft des Feminismus -
Nihilator,
16.07.2006, 05:53
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DschinDschin,
16.07.2006, 05:23
- Das "Modell Odin" - immer gescheitert! -
Klaus_z,
16.07.2006, 10:03
- Das "Modell Odin" - immer gescheitert! -
DschinDschin,
16.07.2006, 15:00
- Das "Modell Klaus" - immer gescheitert! -
Andi,
16.07.2006, 16:04
- Die Familie das einzig funktionierende Modell -
Klaus_z,
16.07.2006, 17:10
- Die Familie das einzig funktionierende Modell -
Gismatis,
16.07.2006, 22:16
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Gismatis,
16.07.2006, 22:16
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Klaus_z,
16.07.2006, 17:10
- Das "Modell Odin" - immer gescheitert! -
DschinDschin,
16.07.2006, 15:00
- Rückabwicklung ? -
Dark Knight,
17.07.2006, 06:10
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HanJüChuan,
17.07.2006, 17:24
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Dark Knight,
17.07.2006, 17:50
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HanJüChuan,
18.07.2006, 13:44
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Dark Knight,
20.07.2006, 21:09
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HanJüChuan,
20.07.2006, 23:02
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HanJüChuan,
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Dark Knight,
20.07.2006, 21:09
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HanJüChuan,
18.07.2006, 13:44
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17.07.2006, 17:50
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HanJüChuan,
17.07.2006, 17:24
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18.07.2006, 23:59
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Nihilator,
19.07.2006, 00:25
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susu,
19.07.2006, 03:13
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19.07.2006, 00:25
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Guildo,
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Garfield,
17.07.2006, 19:49
- Die Zukunft der Kulturindustrie -
susu,
17.07.2006, 19:53
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Nihilator,
17.07.2006, 23:30
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susu,
18.07.2006, 02:02
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Stadtmensch,
18.07.2006, 04:42
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susu,
18.07.2006, 19:34
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18.07.2006, 16:56
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Andreas C.,
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Rainer,
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susu,
20.07.2006, 03:44
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Andreas C.,
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