Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Die Zukunft der Kulturindustrie

susu, Tuesday, 18.07.2006, 19:34 (vor 6934 Tagen) @ Stadtmensch

Oh no Susu,

manchmal haust du wirklich solche schrägen Dinger rein. Zappa's Einfluss
ist nach seiner eigenen Aussage u.a. der von dir angegebene Varese.

Richtig. Wobei Varese deutlich weniger Erfolg beim Publikum hatte. Ich bin über Zappas "The real Frank Zappa book" zu Varese gekommen. Und Varese ist ein großer Einfluß, aber weniger auf seine populäreren Werke. Kein Varese-Einfluß in Bobby Brown goes down, aber deutlicher Varese Einfluss in "Prelude to the afternoon by a sexually aroused gasmask" (das war als ich 14 war mein absolutes Lieblingslied).

Zappa
war immer ein musikalischer Anarchist und Querulant, der - im Gegensatz
zum Mäzen-abhängigen Mozart - sich nie hat nehmen lassen, seine Meinung zu
politischen Dingen zu verbergen.

Äh, du meinst "offenszulegen", oder? Mozart hat allerdings auch in seiner Musik Thesen vertreten, die sich mit dem politischen System nicht in Einklang bringen lassen, insbesondere in der Zauberflöte und im Figaro.

Nichts mit
Unterstützung oder Auftragskompositionen. Falls du wirklich ein Ohr für
moderne Klassik hast, sei dir Zappas letzte CD empfohlen mit dem
Frankfurter Modern Art Ensemble. Aber Zappa=Mozart ist wirklich Bockmist.

Ich mag die LSO Aufnahme, auch wenn sie Zappa selbst nicht so toll fand (und das aus dem gleichen Grund: Die notwendige Nachbearbeitung mit Hall). Ich liebe die von Boulez dirigierten Zappa-Stücke. Das man Zappa und Mozart nicht völlig gleichsetzen kann ist mir klar, ich reagierte da auf Nihilators Forderung "Angebracht wäre evtl. ein Vergleich mit einem Mainstreamverweigernden, musikalisch genialen Musiker von heute".

BTW: "Moderne Klassik" ist ein ekeliger Begriff, Klassik ist eine Epochen und Stilbeschreibung, ebenso wie Moderne. Zappa sagte - und den Begriff finde ich ebenfalls angebracht - contemporary orchestral music.

Nach wie vor gibt es auch weder Schulden bei FZ, sondern das respektable
"Muffin Research Kitchen"-Label und seine Söhne touren mit Teilen der
alten "Mothers of Invention" erfolgreich durch die USA; letztes Jahr in
Berlin und Düsseldorf.

Bislang hat es nie hingehauen sie zu sehen. Ich will das allein wegen des "Medleys" mal hören, es soll ja mal eine 4-stündige Version gegeben haben...

Dringend empfohlen seien dir (und allen anderen) übrigens die Solo-Sachen von Belew, der ja nicht nur bei Zappa, sondern auch bei Bowie und King Chrimson spielt(e).

susu (noch Partituren für Triobesetzung mit Fagott, E-Geige und Bariton-Gitarre im Keller habend - aber leider ohne das Geld um sie spielen zu lassen)


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