Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Was hast du nur gegen Christen?

susu, Wednesday, 26.07.2006, 23:23 (vor 6950 Tagen) @ GENESISWORKS

Mit dein Hass auf Christen, erinnerst du mich irgendwie an Binladen.

Natürlich. Schließlich bin ich Terrorist und habe schon etliche Christen umgebracht. Dazu noch ein Islamistischer Fundamentalist. Ja das ist eine äußerst akkurate Einschätzung, ich bin begeistert.

Warum hast du blos son Hass in dir? Wenn dein Leben eventuell nicht so
läuft wie du es dir erwartet hast, dann such dir nicht irgend eine Gruppe
als Sündenbock.

Mein Leben läuft Prima. Aber ab und an kommen Leute, die mir verbieten wollen, so zu leben wie ich es tue. Und diese Leute, na ja, mag ich nicht sonderlich. Und die Mehrheit von ihnen ist hierzulande christlich.

Du kannst gegen deine Verbitterung was tun, verzeihe den bösen Christen
die vor Jahrzehnten deinem Vater so schlecht behandelten.

Oh, die Geschichte ist noch länger, viel länger. Fangen wir mit dem Anfang an. Mein Vater und eine weitere Waise, werden von einer Nonne sexuel Mißbraucht. Daraufhin bezahlt der Bischof ihnen den Besuch des Gymnasiums, vorausgesetzt sie reden nicht darüber. Der eine erhängt sich wenig später. Währendessen wird eine Schulfreundin meiner Mutter mit 13 jahren vom Pfarrer geschwängert, bekommt eine "Wallfahrt" nach Holland von der Kirche geswtellt und wird in eine Anstalt für schwer Erziehbare Kinder gegeben. Sie springt aus einem Fenster. Mein Vater studiert Lehramt und trifft seine erste Frau. Sie kaufen ein Haus und bekommen eine Tochter. Als seine Frau ihn mit dem Pfaffen betrügt (Zieht sich irgendein Faden durch diese Geschichte?), trennt er sich von ihr. Auf betreiben ebenjenes Pfarrers wird er wegen dieses sündigen Entschlusses exkommuniziert. Die Schule ist konfessionell, daher wird er 300km weit versetzt, seine Tochter bleibt bei seiner Ex (ebenfalls Lehrerin). Seine Tochter versucht mehrfach ihn anzurufen und bekommt daraufhin zu Hause Prügel und in der Klosterschule schlechtere Noten (der genannte Pfaff gab Kontaktversuche an die Nonnen weiter und dann gab es für eine Mathearbeit mit gleicher Punktzahl eben eine 4 statt einer zwei - "Du weist schon weshalb" hieß es). Mit 16 zog meine Schwester bei ihrer Mutter aus und zog zu meinem Vater, er bekam die elterliche Sorge, mußte aber aus irgendwelchen unsinnigen Gründen weiter KU bezahlen. Über die Jahre umgerechnet gut 20.000? - obwohl seine Tochter bei ihm lebte und später, als sie studierte von ihm finanziert wurde. Er traf meine Mutter (noch eine Lehrerin) bei einem Deschner-Vortrag (das ist der erste positive Aspekt: Wäre die katholische Kirche nicht eine solch abartige Verbrecherbande würde es mich nicht geben). Als meine Eltern mich in eine KiTa geben wollten, lehnte es die katholische KiTa am Ort ab, weil meine Mutter berufstätig war (Familien mit zwei erwerbstätigen Elternteilen brauchen KiTas ja am wenigsten). Das problem hatten andere auch, es wurde in Eigeninitiative eine freie KiTa gegründet, die Eltern engagierten sich da ehrenamtlich, ha, kollektivierte Erziehung. Ich habe noch eine recht ungute Erinnerung an meine Nottaufe (7. Klasse, Urin, Religionslehrer und Vikar anwesend - da wird man schon mal etwas rebellisch). An ihrem 40. Geburtstag war meine Schwester bei uns, ihre Mutter rief an, ich nahm ab "Ah der Bastard", sagte sie. Dann sprach sie mit Meiner Schwester und erklärte, sie habe den KU meines Vaters auf ein Sparbuch gelegt und spende es zur Feier des Tages an die Kirche.

Natürlich kann ich verzeihen, ich bin kein nachtragender Mensch. Aber darum geht es gar nicht. Es geht darum, daß diese Doppelmoral, diese elende Doppelmoral eben nicht in der Vergangenheit liegt. Dererlei passiert heute irgendwo. Irgendwo pisst ein Priester im Namen der Nächstenliebe auf ein armes Heidenkind. Und solange das akkut ist, ist es relevant darüber zu reden.

So kannst du deine Energie für sinnvolleres nutzen als für die Bekämpfung
von unschuldigen Christen.

Der Christ betet nicht umsonst: Mea culpa, mea culpa, mea maxima culpa...

Und hör auf Christen mit Nazis zu vergleichen, ist doch lächerlich , dich
nimmt doch keiner mehr ernst mit solche Vergleiche.

Vieleicht ist dir das nicht bewust, aber wenngleich nicht alle Christen Nazis sind, so war doch die große Mehrheit der Nazis Christen. Und wie schrieb der Freiburger Weihbischof Burger es Anläßlich der Machtübernahme 1933 so schön: "Die Ziele der reichsreigierung sind schon lange die Ziele der katholischen Kirche", was sich durch die Gedenktafel einer Deggendorfer Kirche belegen läßt, deren Inschrift aus dem Jahre 1337 lautet: "Die juden werden von denen Christen aus rechtmäßigem Gott gefälligen Eifer ermordet und ausgereutet. Gott gebe das von diesem Höllengeschmaiß unser Vaterland jederzeit befreyet bleibe".

Du hast recht, es gibt keine Zusammenhänge zwischen Jahrhunderten Christlichem Antisemitismus und den Nazis. Es gibt auch keinerlei Gründe anzunehmen, daß das Konkordat, daß Deutschland verplichtet seine Wehrpflichtigenarmee (die es zu der Zeit gar nicht haben durfte) mit Militägeistlichen auf Staatskosten zu versehen, dem Vatikan irgendeinen Hinweis auf Hitlers kriegerische Absichten hätte geben können. Und das der Vatikan Leuten wie Mengele zur Flucht verhalf - offiziel: Gute Christen vor den Kommunisten beschützte, die Russen waren ja bei den Nürnberger Prozessen auch dabei. Das legt wirklich nicht nahe, daß die Kirche sich in irgendeiner Weise die Finger schmutzig gemacht hätte.

Dagegen dein Bin Laden Vergleich - sehr treffend.

susu


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