Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Menschenrechte / Manifeminismus / Politik

Informator, Saturday, 08.01.2011, 12:09 (vor 5046 Tagen) @ Sven

Hallo Sven,

ich danke dir für deine seriöse Kritik. Der menschenrechtliche Hintergrund ist mir bekannt. Der deutsche Gesetzgeber war in Zugzwang.

Das ist aber nicht der Weisheit letzter Schluß. Es gibt ja andere Länder, die ebenfalls die Menschenrechte einigermaßen respektieren, ohne daß die feministische Schraubzwinge dermaßen um sich greift. Außerdem sind die Menschenrechte in ihrer jetzigen Form an sich schon nicht ganz unproblematisch. Es gibt seriöse Kritik. Das sollte gesondert diskutiert werden.

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Einzelne Artikel wie "Das ist Maskulismus!" können und sollen nicht die ganze Problematik aufrollen. Mir ging es zunächst einmal um ein Korrektiv gegen das. was ich hier, mit Bezug auf Manifold, polemisch einmal Manifeminismus nennen möchte. Manifolds Vorgehen ist seinerseits auf Diskurshoheit ausgerichtet, und dabei ebenso vereinfachend wie aggressiv. Dem wollte ich ein Korrektiv entgegensetzen.

Es dürften bei den Manifeministen politische Rücksichten eine Rolle spielen. Man nennt das Opportunismus. Mir liegt das völlig fern.

Auch mit der vermeintlich klärenden Unterscheidung von "Gleichberechtigung" und "Gleichstellung" kommen wir nicht viel weiter. Beide Begriffe sind ziemlich abstrakt und anfechtbar. Wir hatten ja in diesem Forum schon umfangreiche Diskussionen darüber, ohne zu einem allseits befriedigenden Ergebnis zu gelangen.

Schließlich möchte ich zu bedenken geben, daß die Idee der Gleichberechtigung ein spätes Produkt in der menschlichen Kulturgeschichte ist, und es keinen Beweis dafür gibt, daß es auf der Erde seitdem friedlicher zugehe. Die Welt (die physische und die transzendente) ist eindeutig hierarchisch gestaltet. Wir können sie nicht verbessern, indem wir Prinzipien hinzufügen, die nicht in ihr selbst angelegt sind.

Gleichberechtigung als Idee entspricht in ihrem Wert etwa dem "Kindeswohl" in der Familienrechtsprechung: Man kommt besser ohne das aus. Es gibt Worte, die verschleiern eine Lüge, freundlicher gesagt: ein nicht ausdiskutiertes Problem.

Gruß
trel


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