Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Medien fälschen Tibet-Nachrichten: N-TV, BILD, Morgenpost, CNN, Tagesschau

Chato, Saturday, 29.03.2008, 02:55 (vor 6132 Tagen) @ Lude

N'abend Lude!

Dass im öffentlichen Raum gelogen wird, dass sich die Balken biegen, müsste eigentlich jedem bekannt sein.

Das ist ja durchaus den meisten bekannt. Aber es nutzt für sich gesehen leider wenig. Jeder weiß im Grunde recht gut, daß er sich auf nichts mehr verlassen kann - und soll es wissen. Eben darauf beruht doch die heutige Kollektivdiktatur einer anonymen Masse, die eines greifbaren Diktators entbehren kann.

Das ist die zentrale Crux dieser suggestiven Mediengesellschaft: daß die Unterscheidung von Lüge und Wahrheit in ihrer global inzestuösen, manipulativen Verbildlichung für praktisch alle Menschen unentwirrbar geworden ist. Amnesty international ist im Grunde nur ein Beispiel unter Legion anderer für diesen ekligen Morast der gleichgeschalteten Scheinheiligkeit, der jede subjektiv gute Absicht ins Netz geht, korrumpiert wird und früher oder später im inzestuösen ideologischen Einheitsdreck versinkt und untergeht. Wer sich da erstmal verfängt, kommt hernach nicht mehr aus eigenen Kräften heraus.

Weil inzwischen so gut wie alle an diesem schleimigen Süppchen mitzukochen versuchen, um für ihre sehr persönlichen Interessen einen passablen Schnitt zu machen, macht nicht nur keiner mehr einen persönlichen Schnitt, sondern selbst die allereinfachsten und elementarsten Dinge funktionieren nicht mehr, bis hinein in den privatesten Bereich, der damit ebenfalls kollektiviert und komplett erledigt wird. Jeder ist jetzt vermeintlich über alles informiert - blickt aber nirgendwo mehr durch. Man kennt gewissermaßen sogar den eigenen Namen nicht mehr.

Was notorisch verlustig ging, ist der freie und unverwickelte Standpunkt "von außen". Man hat nur noch einen "eigenen" Standpunkt, der aber nichts Eigenes mehr besitzt, sondern bis ins letzte vorkonfektioniert ist, ohne daß das den Leuten bewußt wäre. Wäre es ihnen doch wenigstens bewußt! Den objektiven Standpunkt, der von sich selbst absieht und eben dadurch menschlich ist, getraut sich keiner mehr einzunehmen, weil er dann sofort "alle" auf den Fersen hat. Also hält er sich lieber an "alle". Das erspart ihm natürlich diesen Streß des "Eigenen", das ihn scheinbar von allen trennt - um den Preis freilich seiner Selbstentwürdigung im totalen Kollektiv. Daraus gibt es immanent keinen Ausweg mehr. Dafür braucht es das "von außen" a priori. Genau das aber ist am stärksten tabuisiert worden überhaupt.

Nick

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Wenn wir Toren wüßten, daß wir welche sind, wären wir keine.


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