Konservative

Konservativ-freiheitliche moegen aesthetisieren was sie wollen; das nennt man Meinungsaeusserungsfreiheit. Sie verabschieden jedenfalls keine totalitaeren Gesetze zur Kontrolle und Unterwerfung von Familien durch die Staatsgewalt. Das tun nur die angeblich ‚intelligenten‘ Linken. Diese wissen oder ahnen dabei zumindest, dass ihre auf dem Reissbrett entworfenen, linksideologischen Konstruktionen naturwidrig sind, weshalb sie sie mit politischen Gewaltmitteln einfuehren und durchsetzen muessen. Anders geht es halt nicht. Der Konservative ist da in einer weitaus komfortableren Lage, da er die juristischen Gesetze im Einklang mit der Natur und nicht gegen sie errichtet.

In Wahrheit ist die konservative Weltanschauung natuerlich wesentlich komplizierter, denn der Konservative betrachtet das Wesen des Menschen nicht einfach als starres und unveraenderbares Naturgesetz, wie das ihm Linke unterstellen, sondern die natuerlichen menschlichen Praedispositionen beduerfen einer gewissen sittlichen Kanalisierung und Reifung. Man nennt das auch Erziehung. Erziehung von Kindern findet gemaess konservativer Weltanschauung v.a. in Familien statt, wodurch sich eine erhebliche Vielfalt an Erziehungsmethoden herausbildet. Traditionen, Sitten und Gebraeuche, Religion, soziale Interaktion zwischen Individuen, freiwillige Zusammenschluesse in Gemeinschaften sind neben Staat und Familie weitere Elemente der konservativen Ordnungsstruktur; das alles zusammengefasst heisst Hierarchie. Die gesamte Hierarchie formt einerseits die Menschen, die in ihr aufwachsen und leben, andererseits formt jeder Mensch die ihn umgebende Hierarchie mit. Durch die sich daraus ergebende Segmentierung der Gesellschaft entsteht gewissermassen automatisch politischer Foederalismus und der Subsidiaritaetsgedanke. Die klassisch linke Zweiteilung in (ohnmaechtiges) Individuum und (uebermaechtigen) Staat gibt es in einem konservativ-hierarchischen System nicht. Vielmehr stellen Individuum und Staat die beiden entgegengesetzten Enden der Hierarchie dar; dazwischen existieren noch etliche hierarchische Zwischenstufen. Damit ist die konservative Gesellschaftsidee nur sehr grob umrissen. Beispielsweise habe ich die wichtige Rolle von religioesen Institutionen dabei ausgeklammert. Aber ich will die ueberlegene Intelligenz der Linken ja nicht ueberfordern.

Dass es gut ist, wenn Mann und Frau einander mit Respekt begegnen, das ist fuer mich selbstverstaendlich. Manche moegen das als Ritterlichkeit bezeichnen. Ich nenne es einfach grundlegenden Anstand. Eines aber will ich festgehalten wissen: ritterlich ist der Konservative nur gegenueber Frauen, die das auch verdienen. Nutten behandelt er hingegen wie Nutten, Zicken wie Zicken und Feministinnen wie Feministinnen, Luegnerinnen wird kein Wort geglaubt, Familienzerstoererinnen werden als Verbrecherinnen angesehen usw. usf. Der Konservative unterscheidet (=diskriminiert) sehr genau zwischen Individuen, wobei er sich eher an ihre Taten denn an ihre (heuchlerischen) Worte haelt. So, wie man den Baum an seinen Fruechten erkennt, erkennt man den Menschen an seinen Taten.

Der ueberhoehte Mutterkult bei gleichzeitiger Ignorierung des Vaters wurde im uebrigen von einem besonders strammen Linken namens J.J. Rousseau erfunden. Ehre wem Ehre gebuehrt, auch wenn diese zweifelhafter Natur ist. Wie fuer einen Linken ueblich hat sich dieser hochgejubelte Philosoph noch nicht einmal an seine eigene Philosophie gehalten, als sie ihm grade nicht in den Kram passte, was ihm denn auch prompt von einem anderen Linken namens Voltaire vorgeworfen wurde. Einem Konservativen kaeme eine solche eindeutig familienspalterische Ideologie mit integrierter Ueberhoehung der Mutter und Herabsetzung des Vaters niemals in den Sinn, denn fuer ihn ist die Familie eine Einheit, in der Mann und Weib wichtige spezifische Aufgaben erfuellen. Der kranke rousseausche Mutterkult wurde bezeichnenderweise auch von den Nationalsozialisten noch gepflegt, wobei denen die Mutter nur als Gebaermaschine wichtig war und die Familie sie kaum interessierte. Es ist amuesant, zuzuschauen, wie entwurzelte Linke ihre eigene Geschichte negieren und sich immer wieder in ihren eigenen Widerspruechen verwickeln – etwas, das wir auch vom Feminismus her gut kennen.

Maesi im Forum

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