Von F. Roger Devlin, übersetzt von Richard. Das Original Sexual Utopia in Power erschien in der Sommerausgabe 2006 von The Occidental Quarterly
Beginn der Übersetzung:
Es ist den Lesern dieses Magazins (TOQ) wohl bekannt, dass die Geburtsraten der Weißen weltweit einen katastrophalen Rückgang in den letzten Jahrzenten erlebt haben. Gleichzeitig verwandelte sich unsere Gesellschaft in die von Sex besessenste der Weltgeschichte. Dabei werden gewöhnlich zwei gewichtige Trends unterschätzt. Viele wohlmeinende Konservative stimmen darin überein, dass die gegenwärtige Situation allzu betrüblich ist, aber sträuben sich dagegen, sie oder die Gründe für die gegenwärtige Entwicklung zu untersuchen und zu beschreiben. Eine korrekte Diagnose ist jedoch die erste Bedingung für eine effektive Strategie.
Die abgedroschene Phrase „Sexuelle Revolution“ sollte meiner Meinung nach ernst genommen werden. Wie bei der Französischen Revolution, die gewöhnlich als Beispiel für eine politische Revolution der Neuzeit gilt, war die Sexuelle Revolution ein Versuch, eine Utopie zu realisieren, aber mehr eine sexuelle als eine politische.
Zwei Utopien
Denken wir darüber nach, was eine sexuelle Utopie ist, und fangen wir mit den Männern an, die, bei allem Respekt, einfacher gestrickt sind.
Die Natur hat den Männern einen Streich gespielt: Die Produktion der Spermien übertrifft die Produktion der weiblichen Eizellen bei Weitem (über 12 Millionen Spermien in der Stunde gegenüber 400 Eizellen für das gesamte Leben). Das ist eine Tatsache, keine Frage der Moral. Es ist das universelle Gesetz der Natur, dass Männer werben und Frauen auswählen. Männliche Pfaue spreizen ihre Federn, und die Weibchen wählen. Widder rammen ihre Geweihe gegeneinander – und die Weibchen wählen. Unter den Menschen versuchen die Jungen, die Mädchen zu beeindrucken – und die Mädchen wählen.
Die männliche sexuelle Utopie ist dementsprechend eine Welt ohne solch eine Beschränkung für sein Verlangen nach Frauen. Es ist nicht notwendig, dafür einen Blick auf die Pornographie zu werfen, um Beispiele dafür zu finden. Denken wir nur an populäre Filme, die ein männliches Publikum zur Zielgruppe haben, wie zum Beispiel die James-Bond-Filme. Frauen können James Bond einfach nicht widerstehen. Er muss ihnen nicht die Ehe in Aussicht stellen oder auch nur nach einem Date fragen. Er betritt einfach den Raum, und die Frauen fallen in Ohnmacht. Die Unterhaltungsindustrie stößt eine unendliche Zahl von solchen Bildern aus. Warum kann das Leben nicht genauso sein, mag der eine oder andere männliche Zuschauer sich fragen? Für einige ist es verlockend, dafür die Ehe verantwortlich zu machen.
Die Ehe scheint Sex drastisch einzuschränken. Viele Männer meinen, dass, wenn ihnen nur der Geschlechtsverkehr sowohl innerhalb und außerhalb der Ehe erlaubt wäre, sie doppelt so viel Sex haben könnten wie vorher. Sie denken, dass es ein großes, unberührtes Reservoir von Frauen gebe, deren Verlangen bisher von der Monogamie unterdrückt werde. Um das zu realisieren, nahmen sie an, reiche es, das siebte Gebot („Du sollst nicht ehebrechen“) durch die alleinige Bedingung zu ersetzen, dass Sex lediglich einvernehmlich zwischen zwei Erwachsenen zu erfolgen habe. Und schon könnte jeder Mann einen Harem haben. Sexualverhalten allgemein, und nicht nur das Familienleben, sollten von nun an als Privatsache betrachtet werden. Das war die Zeit des Kinsey Reports und der Beginn des Playboy-Magazins. Männliche Tagträumereien begannen, zu einer sozialen Bewegung zu werden. Diese typisch männliche sexuelle Utopie der ersten Nachkriegsjahre war ein Vorläufer der Sexuellen Revolution, aber nicht die Revolution selbst. Männer sind unfähig, einen revolutionären Umschwung in heterosexuellen Beziehungen herbeizuführen. Dies ist nur mit der Unterstützung der Frauen möglich. Aber den männlichen Pseudo-Revolutionären fehlte es an Verständnis des weiblichen Sex-Instinktes. Und hierin ist der Grund zu suchen, warum die Sache sich nicht nach ihren Vorstellungen entwickelt hat.
Was ist also das Besondere am weiblichen Sexualverhalten, und worin unterscheiden sich die Frauen von den Männern? Es wird manchmal gesagt, Männer seinen polygam und Frauen monogam. Diese Vorstellung finden wir oft untergründig in den Kommentaren von „Konservativen“: Frauen würden nur gute Ehemänner wollen, aber herzlose Männer hätten sie nur ausgenutzt und verlassen. Dies scheinen – auf den ersten Blick – auch Umfragen zu bestätigen. Eine 1994 durchgeführte Umfrage ergab, dass
„während Männer im Durchschnitt sich für das nächste Jahr sechs Sexualpartnerinnen und insgesamt acht über die nächsten zwei Jahren wünschten, Frauen sich für das nächste Jahr nur einen Sexualpartner wünschten. Und für die nächsten zwei Jahre? Die Antwort der Frauen war ebenfalls nur einer.“
Ist es folglich nicht offensichtlich, dass Frauen von Natur aus monogam sind?
Nein, das ist es nicht. Es wäre genauer zu sagen, dass das weibliche Sexualverhalten hypergam ist. Männer mögen tendenziell auf der Suche nach sexueller Abwechslung sein; Frauen hingegen entsprechen in ihrem Verhalten eher Oscar Wilde: Sie geben sich nur mit dem Besten zufrieden. Und nur jeweils ein Mann kann der Beste sein. Die unterschiedliche „sexuelle Orientierung“ bei Männern und Frauen kann man auch bei den weniger weit entwickelten Primaten sehen, wie bei den Pavianen. Die Weibchen konkurrieren darum, sich an der Spitze, mit den Alpha-Männchen, zu paaren, die Männchen darum, an die Spitze zu kommen.
Frauen haben also eine andere, eine unterschiedliche sexuelle Utopie, entsprechend ihrer hypergamen Instinkte. In ihrer reinen utopischen Form hat sie zwei Seiten. Erstens: Sie lässt sich mit dem vermeintlich perfekten Mann ein; und zweitens: er bindet sich, oder hört auf, mit allen anderen Frauen zu verkehren. Das ist die Blaupause für viele Pulp-Fiction-Romane. Diese Fantasien sind utopisch, einerseits weil es den perfekten Mann nicht gibt, andererseits da er, selbst wenn es ihn gäbe, es ihm unmöglich wäre, der Partner all der Frauen zu sein, die sich nach ihm sehnen. Es ist Frauen dessen ungeachtet möglich, hypergam zu leben, also sich mit den sexuell attraktivsten (körperlich anziehendsten oder sozial erfolgreichsten) Männern zu paaren.
Hypergamie ist nicht Monogamie wie wir sie verstehen. Es kann zwar nur ein „Alpha-Männchen“ an der Spitze des Rudels zu einer Zeit geben, aber welches das ist, das ändert sich mit der Zeit. In menschlicher Hinsicht bedeutet dies, dass die Frau wankelmütig und sprunghaft ist, dass sie in nicht mehr als einen Mann zu einem Zeitpunkt vernarrt ist – und nicht unbedingt ein Leben lang loyal zu einem Ehemann.In vergangenen Tagen war es gestattet, auf die natürliche weibliche Sprunghaftigkeit hinzuweisen. Werfen Sie zum Beispiel einen Blick auf Ring Lardners humorvolle Geschichte Ich kann nicht atmen – das Tagebuch eines achtzehnjährigen Mädchens, das jede Woche einen anderen jungen Mann heiraten will. Wenn man sie nach der Anzahl ihrer präferierten Sexualpartner fragen würde, wäre ihre Antwort wahrscheinlich „einer“; das bedeutet aber nicht, dass sie wüsste, wer das ist.
Ein wichtiger Aspekt der Hypergamie ist die Tatsache, dass die meisten Männer als Sexualpartner abgelehnt werden. Frauen sind von Natur aus hochmütig. Sie sind geneigt zu glauben, dass nur der „Beste“ (der Mann mit der höchsten sexuellen Attraktivität) ihrer würdig ist. Dies ist eine weitere, weit verbreitete romantische Vorstellung und Thema vieler Geschichten (die schöne Prinzessin, umgeben von hechelnden Freiern, vergeblich auf einen „echten“ Mann wartend – bis eines Tages… etc.).
Das ist aber natürlich nur ein Märchen, eben eine Utopie. Ein durchschnittlicher Mann ist per Definition gut genug für eine durchschnittliche Frau. Wenn Frauen sich mit allen Männern paaren wollten, die ihrer „würdig“ sind, würden diese zu nichts anderem mehr kommen. Noch einmal: Hypergamie unterscheidet sich von Monogamie. Es ist ein irrationaler Instinkt; die weibliche sexuelle Utopie ist eine Folge dieses Instinktes. Die Sexuelle Revolution in Amerika war ein Versuch von Frauen, ihre eigene Utopie, nicht die der Männer, zu realisieren.
Monogamie: Eine Doppelmoral?
Männer sind nie ermutigt worden, Gelegenheits-Sex mit verschiedenen Frauen zu suchen. Wie könnte eine vernünftige Gesellschaft solches Verhalten auch fördern? Die Folgen sind unvermeidlich und offensichtlich: verlassene Frauen und Kinder, die ohne ihre Väter aufwachsen – beide eine finanzielle Belastung für unschuldige Dritte. Dementsprechend sind solche Männer traditionell als ausschweifend, gefährlich und unehrenhaft geschmäht worden. Sie wurden mit Bezeichnungen wie „Wüstling“ oder „Cassanova“ bedacht. Das traditionelle Ideal bei sexuellem Verkehr war stets Keuschheit außerhalb der Ehe und innerhalb dieser Treue – für beide Geschlechter.
Aber in einer Hinsicht bestand zweifellos eine Doppelmoral: Bei sexuellen Verfehlungen, ob Unzucht oder Ehebruch, wurden diese in der Regel bei Frauen als eine ernstere Sache angesehen als bei einem Mann, und die sozialen Sanktionen für sie waren ebenfalls oft größer. In anderen Worten, während beide Geschlechter Monogamie praktizieren sollten, wurde es als besonders wichtig angesehen, dass Frauen dies auch tatsächlich tun. Worin ist der Grund hierfür zu suchen?
Erstens neigen sie dazu, darin besser zu sein. Dies liegt nicht an einer moralischen Überlegenheit der Frau, wie viele Männer sich das vorstellen mögen, sondern an dem niedrigeren weiblichen Testosteronspiegel und dem langsameren Sexualzyklus (der Eisprung erfolgt bei einer Geschwindigkeit von einer Keimzelle pro Monat).
Zweitens wenn alle Frauen monogamen sind, wären die Männer gezwungen, dies ebenfalls zu sein.
Drittens ist die weibliche Treue notwendig, um dem Mann zu gewährleisten, dass die Kinder seiner Frau auch die Seinen sind.
Viertens, Frauen sind, neben den Kindern, die Hauptnutznießer der Ehe. Die meisten Männer arbeiten ihr Leben lang hart, um Frau und Familie zu unterstützen.
Die Rückkehr des Primitiven
Öffentliche Diskussionen über die Sexuelle Revolution haben die Tendenz, sich auf Date Rape („Vergewaltigungen“ im Anschluss an ein Date) und Verführungskünste zu konzentrieren, das heißt, auf die verdrehte Situation, die wir vorfinden, und nicht auf das, was wir schmerzlich vermissen: Die Bildung von stabilen Familien. Es wird manchmal der Eindruck erweckt, es gebe heutzutage tatsächlich „mehr Sex“ für Männer als vor vierzig Jahren. Wenn man manche Leute sprechen hört, könnte man meinen, dass die männliche sexuelle Utopie zur Zeit verwirklicht wäre und dass es für jeden Mann einen Harem gibt.
Es ist ein Kinderspiel zu zeigen, dass dies nicht nur nicht stimmt, sondern dass es nicht wahr sein kann. Die Anzahl von männlichen und weiblichen Kindern ist nahezu gleich (Es gibt etwa 5 Prozent mehr Geburten von Jungen als von Mädchen – es gibt also nicht für jeden Jungen ein Mädchen). Wenn jetzt das weibliche sexuelle Verlangen befreit wird, erleben wir nicht, dass nun für Männer insgesamt die Möglichkeit des geschlechtlichen Verkehrs mit Frauen zunimmt, sondern im Gegenteil eine Umverteilung der bestehenden Menge: Die Gesellschaft wird polygam. Es entsteht eine Situation, in der die meisten Männer sich verzweifelt nach einer Frau sehnen; aber die meisten Frauen buhlen genauso verzweifelt um die Gunst einiger weniger außergewöhnlich attraktiver Männer. Diese Männer, die es schon immer leicht gefunden haben, eine Partnerin zu finden, haben von nun an mehrere Partnerinnen zugleich.
Ein charakteristisches Merkmal der dekadenten Gesellschaften ist das Wiederaufleben von primitiven, vorzivilisatorischen Kulturformen. Das ist es, was mit uns geschieht. Sexuelle Befreiung bedeutet in Wirklichkeit die Rückkehr zu dem Darwinschen Sexualverhalten eines Pavian-Rudels unter den Menschen.
Sobald Monogamie abgeschafft wird, ist die Wahl der Frau nicht mehr eingeschränkt. Somit können alle Frauen die gleichen wenigen Männer wählen. Wenn Casanova 132 Liebhaberinnen hatte, dann nur, weil 132 verschiedenen Frauen ihn wählten. Solche Männer erwerben sich Harems, nicht weil sie etwa Räuber wären, sondern weil sie gerade attraktiv sind. Das Problem dabei ist nicht so sehr männliche Unmoral als vielmehr einfache Mathematik: Es ist offensichtlich unmöglich, dass jede Frau exklusiven Besitz am jeweils attraktivsten Mann hat. Wenn Frauen in ihrem Paarungsverhalten ihren natürlichen Trieben nachgeben wollen, müssen sie, rational gesehen, bereit sein, ihren Partner mit anderen zu teilen.
Aber, natürlich, ist die Haltung der Frau bei diesem Sachverhalt nicht besonders rational. Sie erwarten, dass ihr Alpha-Mann „sich bindet“. Die Klagen der Frauen über Männer, sich nicht binden zu wollen, bedeuten lediglich, man ahnt es, dass sie nicht in der Lage sind, einen sehr attraktiven Mann an sich zu binden; das ist ungefähr so, als wenn ein gewöhnlicher Mann sich an Helena von Troja versucht und dann, nachdem er einen Korb bekommen hat, klagt: „Frauen wollen einfach nicht heiraten.“
Darüber hinaus sind viele Frauen von sexuell promiskuitiven Männer angezogen, wegen, und nicht trotz, deren Promiskuität. Auch das kann mit einem Rekurs auf das Primaten-Rudel erläutert werden. Das „Alpha-Männchen“ kann aufgrund seiner Paarung mit vielen Frauen identifiziert werden. Und daher kommt wahrscheinlich auch das Doppelmoral-Argument, von dem oben die Rede war: Es entstammt nicht einer gesellschaftlichen Billigung männlicher Promiskuität, sondern der weiblichen Faszination an dieser. Männliche „Unmoral“ (in traditioneller Sprache) ist attraktiv für Frauen. Sobald also die Polygamie sich Bahn bricht, neigt sie dazu, sich selbst zu verstärken.
Studenten der Verhaltensbiologie haben gelernt, dass die Anwesenheit eines weiblichen Lockvogels oder gar zweien in der Nähe von einem Männchen echte Weibchen eher dazu bringt, sich mit ebendiesem Männchen zu paaren. Auch bei uns Menschen ist unter Frauen nichts so erfolgreich wie Erfolg. Ich höre Anekdoten über Frauen, die sich weigern, 30-jährige Junggesellen zu daten, denn, „etwas muss mit ihm sein, wenn er noch nie verheiratet war“. Im College sah ich anständige, ansehnliche Männer allein, während notorische Fremdgeher keine Schwierigkeiten hatten, von einer Freundin zur nächsten zu gehen.
Wie Monogamie funktionieren kann
Es ist sehr verwirrend, von einer Frau erfahren zu wollen, was sie von Männern erwartet. Normalerweise blöken sie etwas daher über „einen sensiblen Mann mit einem guten Sinn für Humor“. Aber das, was sie sagen, wird immer wieder durch ihr Verhalten widerlegt. Jeder Mann, der das glaubt, wird Jahre der Frustration und des Herzschmerzes erleben. Was Frauen tatsächlich wollen, wenn sie ohne Einschränkungen wählen, ist einen stattlichen, sozial dominanten oder wohlhabenden Mann. Viele bevorzugen verheiratete Männer oder Schürzenjäger; einige auch Kriminelle.
In einem tieferen Sinn jedoch suchen die Menschen nach Glück, wie die Philosophen sagen. Während der meisten Zeit in der Geschichte versuchte niemand herauszufinden, was junge Frauen wollten; ihnen wurde einfach gesagt, was sie wollten, nämlich, einen guten Ehemann. Das war der richtige Ansatz. Sex ist zu wichtig, als dass man ihn dem unabhängigen Urteil von jungen Frauen überlassen könnte, einfach weil junge Frauen nur selten über ein gutes Urteilsvermögen verfügen. Die überwiegende Mehrheit der Frauen wird auf lange Sicht mit der Ehe mit einem gewöhnlichen Mann und Kindern glücklicher sein als mit der Suche nach sexuellem Nervenkitzel, oder damit, in einer Firma Karriere zu machen, oder die aufgeblasenen Traktate der Gender-Theorie zu studieren. Eine Frau entwickelt ganz von selbst eine emotionale Bindung zu ihrem Mann durch den sexuellen Akt; das ist der Grund, warum selbst arrangierte Ehen (im Gegensatz zu dem, was uns westliche Vorurteile sagen) oft recht glücklich sind. Die romantische Liebeswerbung hat ihre Reize, ist aber schlussendlich entbehrlich; die Ehe ist unentbehrlich.
Die weibliche Hypergamie befriedigen
Schlussendlich ist Monogamie inkompatibel mit der Gleichheit der Geschlechter. Eine Frau wird immer mehr Einfluss auf das häusliche Leben haben, und sei es nur, weil sie dort mehr Zeit verbringt; die Führung des Mannes besteht oft nur aus wenig mehr als den gelegentlichen Einspruch gegen manche Entscheidungen seiner Frau. Aber eine solche Führung ist notwendig, um die weibliche Hypergamie zu befriedigen. Frauen wollen einen Mann, zu dem sie aufblicken können; sie verlieren die Liebe zu Männern, die sie nicht respektieren können, oder verlassen sie sogar.
In den meisten Ehen ist der Mann ein wenig älter als die Frau. Normale Frauen werden gewöhnlich von Männern in Führungspositionen, zumindest aber von denjenigen, die Autorität ausstrahlen, angezogen. Krankenschwestern entscheiden sich für Ärzte, Sekretärinnen für ihre Vorgesetzten, Studentinnen für ihre Professoren; das alles bedeutet nicht, dass Männer „ihre Macht“ missbrauchen, damit hilflose Frauen ihnen zu Willen sind. Ich behaupte, dass die „Jagd“ auf jüngere Frauen von geringerer gesellschaftlicher Stellung gerade ein Grund dafür sein sollte, einen Mann als Ehemann in Betracht zu ziehen.
Man erwartet von Männern, dass sie Autorität über Frauen haben; eine Gleichheit zwischen ihnen macht Männer für Frauen weniger attraktiv; auch diese Gleichheit könnte eine Entwicklung sein, die zum deutlichen Fall der Geburtenraten im Westen beigetragen hat. Es ist an der Zeit, dem ein Ende zu setzen.
Fazit
Die Ehe ist eine Institution; sie setzt der Partnerwahl der Frauen künstliche Schranken. Um es zu wiederholen: Die Natur hat bestimmt, dass Männer werben und Frauen ihre Wahl treffen. Monogamie stärkt die Stellung der Männer künstlich, indem darauf bestanden wird, dass (1) jede Frau einen anderen Mann wählen muss; und (2) jede Frau zu ihrer Wahl stehen muss. Monogamie sorgt dafür, dass hoch-attraktive Männer frühzeitig aus dem Paarungs-Pool entfernt werden, gewöhnlich von der attraktivsten Frau. Die nächste Frau ist gezwungen, einen weniger attraktiven Mann zu wählen, wenn sie sich paaren möchte. Auch die vorletzte und letzte Frau ist so in der Lage, einen Partner zu finden. Für jede Frau gibt es einen Mann. Die Ehe abzuschaffen, stärkt nur denjenigen, der sich von Natur aus in der stärkeren Position befindet: Es stärkt die Frau auf Kosten des Mannes und den Attraktiven auf Kosten des weniger Attraktiven.
Die Ehe ist, wie die meisten nützlichen Dinge, vom Mann erfunden worden: Teils, um den sozialen Frieden zu bewahren, teils, um sicherzugehen, dass die Kinder ihrer Frauen auch die ihren sind. Die positiven Auswirkungen der Ehe müssen bald nach ihrer Einführung deutlich geworden sein: Die zuvor vollbrachten Anstrengungen im Kampf um eine Partnerin konnten nun in die Erziehung und Verteidigung des Nachwuchses investiert werden.
Ohne Zweifel werden sich die benachbarten Stämme darüber gewundert haben, warum gerade dieser Stamm nach Entdeckung der Monogamie neuerdings so stark gewachsen war und so stark an Kraft gewonnen hatte. Sobald sie den Grund erfahren hatten, musste dessen Imitation zu einer Frage des Überlebens geworden sein.
Das war es früher und ist es auch heute noch. Wenn der Westen die Ehe nicht in Ehren hält, werden wir von denjenigen überwältigt werden, die dies weiterhin tun.
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