Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Patriarchat

Thomas Lentze, Saturday, 27.05.2006, 04:37 (vor 6554 Tagen) @ Nihilator

Wir brauchen wieder ein Patriarchat. Damit die Menschlichkeit
zurückkehrt.


Hmm... was heißt wieder? Welche geschichtlichen Abschnitte würdest Du
unter Patriarchat einordnen, und warum?

Gruß,
nihi

Nach dem heutigen Stand der Ethnologie ist die historische Existenz eines Matriarchats nicht nachweisbar. Es gab und gibt nur mehr oder weniger matrifokale Gesellschaften. Ich würde sagen: "Traditionale Matriarchate mit patriarchalem Überbau", wie in meinem Thesenpapier. Das heißt: Vaterschaft ist unbekannt oder zählt nicht (daher kein Unterhalt); wirtschaftliche Autarkie der Frauen; jedoch bleibt Entscheidungsfindung auf religiöser und spitzenpolitischer Ebene auch dort grundsätzlich Männern vorbehalten.

Heute jedoch haben wir in Deutschland ein, wie ich es ausdrückte, oktroyiertes Matriarchat, also ein Matriarchat mit totalitärer Prägung. Noch nie hatten Frauen insgesamt eine derartige Macht; noch nie gab es eine herrschende weibliche Elite. Mit Elite meine ich nicht die Tatsache einer weiblichen Kanzlerin, sondern die Existenz einer intellektuellen Führungsschicht, die nicht unbedingt oder nur aus Frauen besteht, die aber feministisch (also sexistisch) indoktriniert ist und ihrerseits indoktriniert.

Was die Machtfülle angeht, so handelt es sich also, verglichen mit der Machtfülle eines Patriarchats, um ein echtes Matriarchat: das erste der Weltgeschichte. Allerdings gibt es, strenggenommen, kein gesundes, sondern nur ein parasitäres Matriarchat, das zwangsläufig an seiner Ausbeutungsaktivität zusammenbrechen muß. Ein Matriarchat im beschriebenen Sinne kann nur als Karikatur eines Patriarchats existieren, und nur von begrenzter Dauer. Seine Macht ist Zerstörungsmacht.

Wenn du also nach geschichtlichen Abschnitten fragst, so antworte ich: Alles was vor dem okroyierten Matriarchat bestand, war Patriarchat.

Ich sehe keinen Grund, das Patriarchat geschichtlich zu definieren; ich definiere es ontologisch. Es handelt sich um den Normalzustand einer Gesellschaft in Hinblick auf die bestehende Geschlechterdichtomie.

Eine gesunde Gynäkokratie kann genausowenig existieren wie eine gesunde Pädokratie, Kleptokratie usw. Denn das Kind ist kleiner als der Mann; und selbst die Frau ist kleiner als der Mann. Nicht nur körperlich. Der Mann enthält alles. Er ist der Mensch-an-sich. Er ist das maßgebend.

Grüße

T.L.


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