Das ganze politische Wahl- und Parteigeschäft ist in wirklich demokratisierten Staaten untrennbar verbunden mit den Erscheinungen der „politischen Massenhypnotiseure, politischer Marktschreier und politischer Schreckfabrikanten“ mit einem Heer von „besoldeten politischen Sensationsmachern und gedungenen Volksverführern“, mit der Verwandlung der Tagespresse in ein Pandämonium zeternder, fürchterlich lügender, verleumdender, frech übertreibender politischer Humbugmacher, denen Ehre, Wahrheit und das Gemeinwohl gegen das Interesse, die Wahl gewisser Kandidaten durchzusetzen, tatsächlich garnichts bedeuten“, mit der Tatsache endlich, dass „auch diese modernen politischen Medizinmänner und Auguren teilweise hilflose Opfer der von ihnen ertrommelten politischen Massensuggestion“ werden.
Diese Schilderung der notwendigen Resultate der „Psychologie des Demokratismus“ ist nicht etwa das Schreckbild, das ein politischer Revolutionär entworfen hat, sondern sie entstammt der Feder des schwedischen Sozialdemokraten Gustav F. Steffen, der die Demokratie in England und den Vereinigten Staaten von Amerika charakterisieren will.“
Quelle: Bismarcks Erbe in der Reichsverfassung, Dr. Erich Kaufmann, Professor der Rechte an der Universität Berlin, Julius Springer Verlag 1917
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