Verfasst von Bellator Eruditus im Forum
Dieser Text betrachtet die biologische Evolution des Menschen. Er zeigt, dass auf Männern und Frauen ein geschlechtsspezifisch unterschiedlicher Selektionsdruck wirkte, zeigt den Mensch als Säugetier in einer Umbruchsphase und zieht aus dieser Tatsache Schlüsse auf typische Eigenschaften von Männern und Frauen. Abschließend entlarvt er den Feminismus jeder Spielart als Evolutionsleugnung, die auf ihre Art ebenso abstrus und verbohrt ist wie z.B. die Evolutionsleugnung der Junge-Erde-Kreationisten.
1. Einleitung
Das Besondere an einer evolutionsbiologischen Argumentation ist nun, dass wir Post Faktum argumentieren: Wir müssen nicht die was-wäre-wenn-Spekulationen der sogenannten Sozialwissenschaften betreiben sondern wir kennen das Ergebnis, denn wir leben.
Wir leben, also wissen wir, dass unsere Vorfahren erfolgreich überlebt und sich erfolgreich fortgepflanzt haben. Wir wissen, dass unsere Vorfahren jene Australopitheken und frühen Homo waren, die den aufrechten Gang erlernten, die lernten tierische Kost zu verzehren und die ein größeres Gehirn als ihre Brüder und Schwestern entwickelten.
Wir müssen also nur die Frage beantworten, wie unsere Vorfahren überleben und sich fortpflanzen konnten. Und diese Frage ist nicht schwer zu beantworten, dazu braucht man nicht Paläontologe oder Paläoanthropologe zu sein, dazu muss man nur lesen können. Unsere Vorfahren hatten nämlich schon lange die Schrift erfunden als sie noch ganz ohne Antibiotika und Kunstdünger dem brutalen Druck der natürlichen Selektion ausgesetzt waren.
Dieser brutale Druck der natürlichen Selektion führte im europäischen Mittelalter dazu, dass die einfachen Menschen ca. 35 Jahre alt wurden und die Kindersterblichkeit bis zur Pubertät rund 80% betrug.
Wir können davon ausgehen, dass sehr ähnliche Zahlen während der Entwicklung des modernen Menschen gegolten haben, denn sowohl steinzeitliche Begräbnisstätten wie auch die verbliebenen Naturvölker der Jetztzeit zeigen ähnliche Verhältnisse wie die Kirchenbücher des europäischen Mittelalters. Auch mögen die Winter in der ostafrikanischen Steppe milder gewesen sein als in Europa aber dafür wurden die Menschen des europäischen Mittelalters nicht Jagdbeute von Löwen und sie verdursteten auch in trockenen Sommern nicht.
80% Kindersterblichkeit bedeuten, dass im Durchschnitt jede Frau zehn gesunde Kinder zur Welt bringen musste damit die Bevölkerungszahl auch nur konstant blieb. Das scheint bei einer Schwangerschaftsdauer von neun Monaten und mehr als 20 Jahren geschlechtsreifen Lebens kein Problem zu sein. Doch dem scheint nur so: „Bei Naturvölkern hatten Frauen während ihrer fortpflanzungsfähigen Jahre größtenteils keine Regel, weil sie entweder schwanger waren oder stillten.“ stellt die Frauenärztin Leslie Miller von der Uni Washington in Seattle fest. Rechnet man also die Stillzeit zur Dauer der Schwangerschaft hinzu, dann kann eine Frau in 20 Jahren nur maximal 16 Kinder zur Welt bringen. Diese einfache Rechnung zeigt, dass es für unsere Vorfahren durchaus schwierig war eine bevölkerungserhaltende Geburtenrate zu erreichen. Tatsächlich zeigen molekulargenetische Untersuchungen, dass unsere Vorfahren mindestens zweimal einen sogenannten genetischen Engpass erlebten, also zweimal fast ausgestorben wären.
2. Besonderheiten des Homo Sapiens
Der Mensch zeichnet sich u.a. durch zwei Besonderheiten gegenüber allen anderen Säugetieren aus:
1. Den aufrechten Gang.
2. Ein überproportional großes Gehirn.
Diese zwei Eigenschaften müssen also während der Entwicklung des modernen Menschen einen unter den Säugetieren einzigartigen Selektionsdruck ausgeübt haben.
Nun ist die Entwicklung des modernen Menschen zwar bis heute nicht in allen Details geklärt, aber es ist unstrittig, dass des die Gattung Homo mit aufrechtem Gang und großem Gehirn seit mindestens einer Million Jahre gibt. Eine Million Jahre entsprechen rund 50.000 Generationen und in der Evolutionsbiologie gelten ca. 10.000 Generationen als evolutionär signifikanter Zeitraum. Da bedeutet also, dass der moderne Mensch das Ergebnis von Selektion über mindestens die fünffache Dauer eines evolutionär signifikanten Zeitraumes ist. Der aufrechte Gang und das große Gehirn hatten also reichlich genug Zeit um tiefe Spuren in der Natur des Menschen zu hinterlassen.
2.1. Das menschliche Becken
Die Menschen sind einzigen echten Säugetiere die den aufrechten Gang entwickelt haben. Wir sind aber nicht die einzigen Wirbeltiere, die den aufrechten Gang entwickelt haben: Die Reptilien haben den aufrechten Gang mindestens zweimal entwickelt: die Vorfahren der Flugsaurier sowie die Vorfahren der heutigen Vögel gingen aufrecht, sonst hätten sich ihre Vorderbeine nicht zu Flügeln entwickeln können und auch die Kängurus haben so etwas wie den aufrechten Gang entwickelt. Warum fällt es echten Säugetieren also schwer den aufrechten Gang zu entwickeln?
Die Antwort lautet: Während Reptilien und die heutigen Vögel Eier legen und Kängurus als Beuteltiere bei der Geburt geradezu winzig sind, sind echte Säugetiere bei der Geburt im Vergleich zur Mutter relativ groß. Ein weibliches Säugetier braucht also, anders als Reptilien, Vögel oder Beuteltiere, einen relativen großen Geburtskanal und damit ein relativ breites Becken.
Mit einem breiten Becken kann ein Wirbeltier aber nicht aufrecht gehen. Ein Schimpanse kann nicht aufrecht gehen, sondern nur watscheln. Der aufrechte Gang ist nämlich physikalisch ein kontrolliertes und im richtigen Moment gestopptes Fallen. Kommt zu dem Fallen in Gangrichtung noch das starke Schwanken des Oberkörpers, das ein breites Becken verursacht, entsteht zwangsläufig das Watscheln eines Schimpansen. Schnelle Bewegungen, wie sie z.B. notwendig sind um einem angreifenden Raubtier auszuweichen sind einem aufrecht gehenden Wirbeltier also nur möglich wenn das Becken vergleichsweise schmal ist.
Während also das Becken unserer Vorfahren immer schmaler wurde damit sie aufrecht gehen konnten wurde das Gehirn und damit der Kopf unserer Vorfahren immer größer und der Geburtskanal damit wiederum zu eng.
Die Natur reagierte auf diese Zwickmühle mit einem für die natürliche Selektion sehr typischen „faulen“ Kompromiss:
– Einerseits hat die menschliche Frau ein Becken, das gerade mal eben so schmal ist, dass eine menschliche Frau gerade eben gut genug aufrecht gehen kann.
– Andererseits verkürzte sich die Dauer der Schwangerschaft so weit, dass menschliche Kinder gerade eben so noch durch den eigentlich zu engen Geburtskanal passen. Tatsächlich kommen menschliche Kinder so früh und damit so unentwickelt auf die Welt, dass sie erst mit sechs Monaten den körperlichen Entwicklungsstand erreichen, mit dem Schimpansen geboren werden.
– Trotzdem ist der Mensch das einzige Säugetier, bei dem die Geburt für die Mutter extrem anstrengend und im Extremfall sogar lebensgefährlich sein kann.
2.2. Das menschliche Gehirn
Wie bereits eingangs gezeigt, wissen wir, dass ein möglichst großes und damit möglichst leistungsfähiges Gehirn für unsere Vorfahren ein evolutionärer Vorteil war. Ein großes Gehirn braucht aber nicht nur viel Platz sondern auch viel Energie. Das Gehirn ist das mit Abstand energiehungrigste Organ des erwachsenen Menschen. Noch mehr Energie als nur zum funktionieren braucht das Gehirn allerdings zu seiner Entwicklung. Während der Schwangerschaft und der Stillzeit muss die Mutter also genug Energie erhalten um selbst überleben zu können und das Kind mit genug Energie zur Entwicklung von dessen Gehirn versorgen zu können. Eine menschliche Frau benötigt also während der Schwangerschaft und der Stillzeit energiereiche Nahrung. Nahrung, die sie sich nicht selber beschaffen kann, denn sie ist während der Endphase der Schwangerschaft zu unbeweglich und während der Stillzeit durch ein Kind behindert, dass zumindest anfangs nicht einmal seinen eigenen Kopf halten kann.
Auch später benötigt das Kind viel Energie für die Entwicklung seines Gehirnes. Soviel Energie, dass selbst gegarte tierische Kost sie nicht ausreichend schnell liefern konnte, sondern es für unsere Vorfahren ein evolutionärer Vorteil war, die Kindheit zu deutlich verlängern. Zum Vergleich: Bei den Schimpansen, unseren nächsten Verwandten im Tierreich, tritt die Geschlechtsreife, also Ende der Kindheit, mit fünf bis sechs Jahren ein.
3. Die unterschiedliche Evolution von Mann und Frau
Schimpansinnen bringen alle fünf bis sechs Jahre Nachwuchs zur Welt. Schimpansen können es sich also leisten, mit neuem Nachwuchs bis zur Geschlechtsreife des vorherigen Schimpansenjungen zu warten.
Im Gegensatz dazu ist, wie bereits in der Einleitung gezeigt, bei zeitgenössischen Naturvölkern eine Frau während ihrer fortpflanzungsfähigen Jahre entweder schwanger oder stillend und trotzdem bleibt die Bevölkerungszahl dieser Naturvölker gerade mal so konstant.
Menschen haben also einen deutlich höheren Fortpflanzungsdruck als unsere nächsten Verwandten im Tierreich. In Abschnitt 2 wurde gezeigt, dass dieser Fortpflanzungsdruck durch die Besonderheiten des Menschen, den aufrechten Gang und das übergroße Gehirn verursacht wird bereit in der Einleitung wurde gezeigt, dass dieser Fortpflanzungsdruck bereits seit mindestens einer Million Jahre existiert.
Es bleibt zu zeigen mit welchen weiteren Anpassungen die Vorfahren des heutigen Menschen auf diesen Fortpflanzungsdruck reagiert haben. Dazu untersuchen wir zunächst die einzigartigen Unterschiede zwischen Männern und Frauen und dann die Unterschiede zwischen Menschen und anderen Säugetieren.
– Frauen haben weniger Muskelmasse als Männer
Das weibliche Säugetiere kleiner sind als ihre die jeweiligen männlichen Exemplar ist nicht so selten. Bei den Seeelefanten z.B. wiegen die erwachsenen Männchen rund vier mal so viel wie die erwachsenen Weibchen und auch bei den Schimpansen wiegen erwachsenen Männchen rund doppelt so viel wie die erwachsenen Weibchen. Beim Menschen kommt jedoch hinzu, dass Frauen relativ deutlich weniger Muskeln haben als Männer. Muskeln sind nach dem Gehirn die Organe mit dem größten Energiebedarf und evolutionär war es offensichtlich vorteilhaft diese Energie in die Entwicklung des kindlichen Gehirnes zu investieren.
– Frauen haben kleinere Gehirne als Männer
Zwar ist es richtig, dass der kleinere Frauenkörper auch nur ein kleineres Gehirn zur Steuerung benötigt. Aber diese Argumentation übersieht, dass zur Steuerung des Körpers nur dass Stammhirn und das Zwischenhirn benötigt werden. Das Großhirn, das die Primaten und besonders den Menschen auszeichnet, wird nicht für die Steuerung des Körpers benötigt sondern ist für intellektuelle Leistungen verantwortlich. Dieses Großhirn ist bei Frauen aber ebenfalls deutlich kleiner als bei Männern, also war es wiederum offensichtlich evolutionär vorteilhaft die gesparte Energie in die Entwicklung des kindlichen Gehirnes zu investieren.
– Frauen werden früher geschlechtsreif als Männer
Mädchen werden ca. ein bis zwei Jahre früher geschlechtsreif als Jungen. Der Fortpflanzungsdruck auf den Menschen war also so hoch, dass sich jene Frauen durchgesetzt haben, die eine ca. 10% kürzere Kindheit hatten als ihre Brüder.
Diese drei Unterschiede zwischen Männern und Frauen zeigen, dass die Besonderheiten des Menschen dazu geführt haben, dass die natürliche Selektion jene Frauen evolutionär bevorzugt hat, die besonders viele Kinder gebären und stillen konnten. Da es für die Frau jedoch evolutionär notwendig war nach der Stillzeit sofort wieder schwanger zu werden, konnte sie sich, im Gegensatz zu z.B. den Schimpansinnen, nicht während der gesamten Kindheit um ihr Kind kümmern. Diese Aufgabe musste also zumindest teilweise von Anderen erledigt werden. Das führte zu folgenden Anpassungen:
– Männer haben einen Brutpflege-Instinkt
Es ist unter den Säugetieren praktisch einmalig, dass die männlichen Exemplare den Nachwuchs füttern. Kein männlicher Schimpanse würde ein solches Verhalten zeigen. Da jedoch unsere Vorfahrinnen ihr jüngstes Kind versorgen mussten, blieb unseren Vorfahren nichts anders übrig als die älteren Kinder mit zu versorgen.
– Frauen verbergen ihre Aggressionen voreinander
Da jede Frau zumindest während der Endphase der Schwangerschaft und der frühen Stillzeit wehrlos und auf die Hilfe der anderen Frauen angewiesen war, war es für sie und ihre Kinder überlebenswichtig keine „Todfeindin“ zu haben. Daher verbergen Frauen ihre zweifellos vorhandenen Aggressionen tendenziell mehr voreinander als Männer dies tun.
4. Die evolutionsbedingten Unterschiede von Mann und Frau
Wie gezeigt ist die moderne Frau das Produkt von mindestens einer Million Jahre Selektionsdruck soviel Kinder wie irgend möglich zu gebären und zu stillen. Denn Männern fiel während dieser Zeit u.a. die Aufgabe zu die Frau und die älteren Kinder mit möglichst energiereicher, also tierischer, Nahrung zu versorgen. Des weiteren mussten die Männer die Frauen mindestens während der Endphase der Schwangerschaft und die frühen Stillzeit vor Raubtieren beschützen.
Die moderne Frau ist also das Produkt eines sehr hohen und sehr einheitlichen Evolutionsdrucks während der moderne Mann deutlich mehr Möglichkeiten hatte, seine evolutionären Aufgaben zu erledigen. Unsere Vorfahren konnten selbst jagen oder einem Jäger seine Beute für eine Dienstleistung (z.B. dem Schutz der Frauen) abkaufen oder einem Jäger seine Beute stehlen.
5. Psychologische Folgerungen
Die angeführten evolutionsbiologischen Betrachtungen erklären problemlos die relative Einheitlichkeit der modernen Frau sowie ihre physische und intellektuelle Unterlegenheit gegenüber dem Mann. Außerdem erklärt es problemlos die hohen manipulativen Fähigkeiten der Frau sowie die geringe Tiefe der weiblichen Gefühle. Denn unsere Vorfahrinnen waren ja darauf angewiesen, einen Versorger bei Verlust schnell durch einen Anderen ersetzen zu können.
Gleichzeitig erklärt sie die höhere Diversität unter den Männern ebenso das recht singuläre Interesse von Männern an Frauen. Frauen können evolutionär bedingt für einen Mann nur als Sexualpartnerin interessant sein.
6. Gesellschaftspolitische Folgerungen
Wie gezeigt können Frauen und Männer nicht gleich sein, denn sie waren sehr unterschiedlichen Selektionsdrücken ausgesetzt. Damit ist der Gleichheitsfeminismus widerlegt und als Evolutionsleugnung entlarvt.
Der Differenzfeminismus, der behauptet, dass Frauen weniger aggressiv seien und besser zusammenarbeiten, wurde widerlegt indem gezeigt wurde, dass ihre Aggressivität nicht geringer ist als die von Männern und die angeblich bessere Teamfähigkeit nur die Folge eine Überlebensnotwendigkeit ist.
Alle angestellten Überlegungen laufen darauf hinaus, dass eine Zusammenarbeit mit Frauen zur Einführung einer Geschlechterdemokratie nicht sinnvoll ist und dass die Frage „ob nicht das Wahlrecht für Frauen der größte Fehler des westlichen Menschen und der Todesstoß seiner Kultur gewesen ist.“, die der Maskulist in seinem Beitrag vom 17.03.2012 stellt bejaht werden muss.
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