Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Alice und die Gleichheit

CnndrBrbr, Monday, 11.04.2005, 18:29 (vor 7557 Tagen) @ Nikos

Als Antwort auf: Re: Alice und die Gleichheit von Nikos am 08. April 2005 16:19:

Du willst nicht verstehen, daß die theoretische Grundlage der Kirche alle Menschen ausnahmslos einschließt, der Feminismus ist aber nur für Frauen da.
Der Feminismus sagt von Vorne rein: "Frauen sind besser!".

Das behauptest DU, das glaube ich Dir aber nicht. Wenn ich mal eine Feministin selber frage, und ich nehme an, ich darf in diesem Zusammenhang mal Alice Schwarzer als Repräsentantin des Feminismus anführen, lese ich von ihr Sätze wie:
"In diesen bewegten Jahren blieb es EMMA und ein paar anderen wackeren Gleichheitsfeministinnen in der Tradition von Olympe de Gouge oder Simone de Beauvoir vorbehalten, nicht den Verstand zu verlieren und die Fahne gleicher Rechte und Pflichten hochzuhalten"
Ich habe keinen Text von ihr gefunden, wo sie für etwas anderes plädiert als Gleichberechtigung.

Vielleicht solltest DU mal den anderen Link, den Du bereits von mir bekommen hast, erkunden. Hier ist er noch einmal: www.matriarchat.net

Na dann lesen wir doch mal nach, wie die Autorin sich eine Frauenherrschaft vorstellt:

Matriarchat

Was ein Matriarchat nicht ist:

* Frauenherrschaft
* eine Utopie
* eine Gesellschaft ohne Männer

Andere Bezeichnungen für matriarchale Gesellschaften sind:

* Naturvölker
* Stammesgesellschaften
* indigene oder eingeborene Völker
* primitive Völker
* Wilde
* Regulierte Anarchie
* Konsensdemokratie

Merkmale:

* der biologische Vater und die biologische Mutter haben keine Bedeutung oder spezielle Funktion
* Ausnahme: die Clan- oder Stammesmutter (Matriarchin) und ihr Bruder (Mutterbruder)
* das Leben findet in der Großfamilie (Clan) statt, die gemeinsam in einem Clanhaus wohnt
* ein Dorf besteht aus mehreren Clanhäusern und einem Versammlungshaus
* alle im Dorf sind irgendwie miteinander verwandt und bilden eine Sippe
* mehrere Sippen/Dörfer bilden einen Stamm
* alle im Dorf leben von Subsistenzwirtschaft und sind daher unabhängig von außen
* Garten- und Ackerbau wird im Dorf und auf dem umliegenden Land betrieben
* alle Handlungen - wie Feldarbeit, Schafschur, Feste feiern, ein Webstück herstellen - finden im Rhythmus der Jahreszeiten statt und spiegeln diese wieder
* die Älteren lehren die Jüngeren (Heilkunde, Garten- und Ackerbau, Tierpflege, Töpfern, Weben, Kochen, Geräteherstellung, Fischen, Fallenstellen usw.)
* Ältere Jungen und Mädchen kümmern sich um die kleineren, versorgen sie, kuscheln und spielen mit ihnen
* Kinder und Jugendliche leben in einem Kinderhaus (Kinderdemokratie), wenn sie das wollen
* "Ehen" sind Verbindungen wirtschaftlicher Art
* die Schwestern einer Generation "heiraten" die Brüder eines anderen Clans
* Liebesverhältnisse sind unabhängig davon; sie können kurz oder ein Leben lang sein
* Alle Entscheidungen finden auf Konsensbasis statt (Konsensdemokratie)
* Es gibt keinerlei Hierarchien
* Niemand wird zu etwas gezwungen, auch Kinder nicht (Selbstbestimmung)
* Es gibt weder bei Kindern, noch bei Erwachsenen sexuelle Einschränkungen irgendwelcher Art
* Für junge Mädchen und Frauen gibt es wirksame Verhütungsmittel zur Geburtenregelung
* Ein Stamm hat immer so viele Nachkommen, wie er verkraften kann bzw. wie er zum Überleben braucht

Der Terminus Patriarchat hat eine ähnliche, und doch ungleiche Bedeutung: da patri von lat. pater, zurückgehend auf indogerm. peter, "Vater" kommt, wäre die Übersetzung "am Anfang die Väter", was aus der Perspektive des patriarchalen Paradigmas korrekt ist und unter der Berücksichtigung, dass das Patriarchat um 5000 v.u.Z. seinen Ursprung hat. Ab diesem Zeitraum beginnt die patriarchale Geschichtsschreibung (Antike), als die Väter die Herrschaft übernahmen und die Entscheidungen trafen, nicht gemeinsam mit "den Müttern" sondern an ihrer statt. Daher veränderte sich die Wortbedeutung des gr. Verbs archeín zu "der erste sein, die Herrschaft haben"

Die Stelle, wo steht, daß Männer weniger wert sind, die Frauen bedienen und versorgen müssen, habe ich nicht gefunden. Du?

Dann musst Du ja fast zwangsläufig die Wichtigkeit des biologischen Vaters abstreiten!

Wichtigkeit wofür?
Für die Herstellung - die ist ja bereits erfolgt. Vermutlich von mir.
Für die weitere Entwicklung - stimmt, dafür ist nur noch der soziale Vater wichtig, der mit dem biologischen Vater identisch sein kann, aber nicht muß.

Und wie sieht es aus mit eine Frau, die nur auf DICH keinen Bock hat, ansonsten aber dem ganzen Dorf als Matratze gedient hat? Ich glaube, Du verarscht Dich selbst.

Wenn ich so eine heirate - ja.<

Und wenn sie später so wird?

Hmm, dann würde ich mich fragen, warum ich SO schlecht im Bett bin, und ordentlich trainieren. Andere Mütter haben auch hübsche Töchter.

Weisst Du nicht, was Alice sagt? Ich habe folgendes gehört: "Frauen, seien das gefolterte Geschlecht!".

Von ihr? In welchem Zusammenhang?<

Guckst Du hier: http://www.emma.de/04_2_editorial.html

Ah, danke. In dem Zusammenhang kann ich den Satz auch erst verstehen.

Es ist also existenziell, dass auch Männer sich solidarisch und offensiv dem Kampf gegen die Männergewalt anschließen. amnesty fordert nicht nur Konsequenzen auf globaler, internationaler, nationaler und lokaler Ebene, sondern wendet sich auch ganz explizit an jeden Einzelnen, vor allem an die Männer.
Ohne Gleichberechtigung keine Gewaltfreiheit; ohne Ächtung der sexuellen Gewalt keine Ächtung der allgemeinen Gewalt; ohne Ende des Geschlechterkrieges kein Ende der Kriege.

Und was hast Du dagegen?


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