Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Alice und die Gleichheit

Garfield, Monday, 18.04.2005, 17:02 (vor 7550 Tagen) @ CnndrBrbr

Als Antwort auf: Re: Alice und die Gleichheit von CnndrBrbr am 18. April 2005 10:54:

Hallo Conan!

"Das hapert schon an den mir bekannten beschnittenen Männern, die alle von der medizinischen Notwendigkeit der Maßnahme sowie mangels Vergleich von der vollen Funktionsfähigkeit ihres Penis überzeugt sind."

Ich denke, es geht Nikos nicht um medizinisch notwendige Eingriffe (wie z.B. bei einer Vorhautverengung), sondern um medizinisch unnötige und noch dazu nicht selten mit unzureichenden Mitteln und Werkzeugen durchgeführte genitale Verstümmelungen bei Jungen. Die sind beispielsweise unter Moslems und Juden grundsätzlich üblich, dazu auch in manchen afrikanischen Regionen, und selbst in den angeblich so humanistischen Industriestaaten werden genitale Verstümmelungen an Jungen - angeblich aus hygienischen Gründen - teilweise standardmäßig durchgeführt.

Dazu kommt noch, daß es mittlerweile tatsächlich Frauen gibt, die von Männern erwarten, daß sie beschnitten sind. Entsprechend gibt es auch Männer, die sich beschneiden lassen, um dieser Erwartung zu entsprechen. Ich habe mal eine Reportage über solch einen Mann gesehen. Obwohl er die Beschneidung bei einem Arzt hier in Deutschland unter sterilen Bedingungen hat durchführen lassen, hat sich die Wunde entzündet, mit dem Ergebnis, daß er letztendlich impotent blieb.

Ich würde gern mal wissen, wie häufig das bei Beschneidungen von kleinen Jungen vorkommt, vor allem bei Beschneidungen aus religiösen Gründen, die häufig noch nicht einmal unter sterilen Bedingungen (und auch ohne Betäubung) vorgenommen werden. Es dürfte da eine hohe Dunkelziffer geben, weil männlichen Beschneidungsopfern weniger Mitleid und Beistand als viel mehr Hohn und Spott zuteil werden. In islamischen Ländern fällt es ohnehin nicht sonderlich auf, wenn ein Mann nicht verheiratet ist - viele Männer können sich dort aus finanziellen Gründen gar keine Heirat leisten und leben deshalb grundsätzlich allein. Impotente männliche Beschneidungsopfer verschwinden dann in dieser Menge.

Freundliche Grüße
von Garfield


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