Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: „Der Perlonstrumpf an einem Jungenbein bringt Schwung in die Koedukation“ (l

ChrisTine, Tuesday, 03.05.2005, 10:31 (vor 7136 Tagen) @ Garfield

Als Antwort auf: Re: „Der Perlonstrumpf an einem Jungenbein bringt Schwung in die Koedukation“ (l von Garfield am 02. Mai 2005 15:35:01:

Hi Garfield und alle anderen,

Ja, das mit dem Kleidungstausch fand ich auch etwas merkwürdig. Allerdings soll es einigen Jungen ja tatsächlich Spaß gemacht haben, und das ist dann doch okay. Wieso sollen weiterhin nur Frauen sämtliche Freiheiten in der Wahl ihrer Kleidung haben?
Aber ich finde es - vor allem für Mädchen - gar nicht so schlecht, sich mal in die Situation des anderen Geschlechts hineinzuversetzen. Übungen, in denen man darüber nachdenken muß, welche Vor- und Nachteile das andere Geschlecht hat, sind prima dazu geeignet, feministische Klischees zu kippen. In diesem Beispiel hat sich dann ja auch ganz klar heraus gestellt, daß tatsächlich die Jungen die Benachteiligten in der Schule sind. Die Autorin des Artikels wollte das natürlich nicht so wahrhaben, aber die Kinder haben es sehr wohl so gesehen, und zwar interessanterweise sogar die Mädchen.
Ich finde es ebenfalls schwachsinnig, Kinder mit aller Macht umerziehen zu wollen. Aber es ist gut, sie mal über den üblichen Tellerrand ihres Geschlechts sehen zu lassen, denke ich. Nicht, damit sie ihre Natur verleugnen und unterdrücken, sondern damit sie sich dieser Natur bewußt werden. Es ist immer wichtig, möglichst genau zu wissen, wer man ist und was man wirklich will. Vor allem für Kinder und Jugendliche. Man sollte sie dann aber auch ganz klar darüber aufklären, wo die Gesellschaft und vor allem auch das jeweils andere Geschlecht für sie die Grenzen zieht. Wie weit sie bereit sind, diese Grenzen zu überschreiten und dabei auch Nachteile in Kauf zu nehmen, sollte ihnen aber selbst überlassen bleiben. Irgendwelchen Zwang oder Druck halte ich da für falsch und auch für kontraproduktiv.

In diesem Zusammenhang fällt mir eine Sendung auf Kabel1 ein, die da hieß: Rollentausch. Mann und Frau wechselten tatsächlich ihre Rollen. Sie mußte z.B. beim Straßenbau arbeiten. Die ersten Tage war sie so fertig, daß sie nach getaner Arbeit direkt ins Bett fiel und deshalb am Ende feststand, nie mehr tauschen zu wollen.
Der Mann empfand hingegen, das es fast schon so ähnlich wie Urlaub wäre. Natürlich fehlte es nicht an gutmeinenden Nachbarinnen, die beauftragt worden waren, nach dem Rechten zu sehen.
Kommentiert wurde das Ganze von einer Frau, die jeden Fehler des Mannes offenlegte, während sie für die Frau natürlich Verständnis aufbrachte.
Fazit der ersten Sendung, mehr habe ich mir wegen der dämlichen Kommentare nicht angesehen, daß beide die Rollen nicht mehr tauschen wollen. Was zum Schluß dann doch positiv rüberkam, waren die Kommentare der tauschenden Ehefrau, die einsah, daß sie auf jeden Fall den besseren Part in der Ehe hatte.
Kurioserweise wurde diese Sendung schnell eingestellt. Die "Realität" interessierte wohl kaum jemanden und brachte anscheinend keine Quote.

Gruß - Christine


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