Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Ideologie oder nicht?

Garfield, Monday, 16.01.2006, 13:43 (vor 6877 Tagen) @ Lecithin

Als Antwort auf: Re: Ideologie oder nicht? von Lecithin am 12. Januar 2006 14:33:

Hallo Lecithin!

"Ich meine, Mann ist wirklich erst dann nichtmehr fremdbestimmt, wenn sich sein kleines privates Universum nicht mehr ständig um seine Wirkung auf die Frau dreht. Älteren Männern scheint es besser zu gelingen, als jüngeren - Kunststück."

Da gibt es ein großes Problem: Unsere uralten Instinkte, die uns eben dazu bringen, Frauen eine sehr hohe Priorität einzuräumen. Allerdings ist das bei Frauen umgekehrt auch nicht anders. Für sie stehen wir Männer genauso im Mittelpunkt.

Es gibt dann allerdings noch etwas, daß das Gleichgewicht zuungunsten der Männer verschiebt: Die passive Haltung vieler Frauen bei der Partnersuche, die Männern automatisch die aktive Rolle zuweist und sie so immer auch mehr oder weniger in die Rolle von Bittstellern drängt. Und ein Bittsteller sitzt nun einmal immer am kürzeren Hebel.

Besonders betroffen davon sind junge Männer, und zwar gleich aus mehreren Gründen:

1. Haben sie nur wenig Lebenserfahrung, und so werden ihnen diese Zusammenhänge oft gar nicht bewußt.

2. Ist der Hormondruck in der Jugend bekanntlich höher, was junge Männer eben noch stärker zur Suche nach einer Partnerin antreibt.

3. Sind junge Frauen im Allgemeinen attraktiver als ältere, womit sie auch bei der Partnersuche entsprechend mehr Auswahl haben, und zwar unter Männern sämtlicher Altersgruppen. Ein junger Mann wird also oft viele Konkurrenten vorfinden, und da wirkt dann das Gesetz von Angebot und Nachfrage zu seinen Ungunsten.

Das macht es eben so schwer, junge Männer dazu zu bringen, an Frauen höhere Ansprüche zu stellen. Das können sich allenfalls noch diejenigen leisten, die sehr gut aussehen oder aber über ausreichend materiellen Besitz verfügen. Die Masse der Durchschnittsmänner dagegen läuft damit Gefahr, solo zu bleiben. Deshalb muß man da etwas subtiler vorgehen.

"Auch die Idee, man würde nun höflich bleiben, aber autark, ist, mit Verlaub, gedrehtes Geprans. Höflich aber autark - so ein Stuss. Nein: Unhöflich und autark. Ich MUSS nämlich gar nichts mehr. Erst, wenn ich frei unhöflich sein kann, kann ich selbstbestimmt höflich werden - dort, wo ICH es sage und dort, wo ICH es will."

In manchen Situationen mag das stimmen. Aber so absolut würde ich das nicht befürworten. Man muß in einer Partnerschaft immer auch bereit sein, Kompromisse einzugehen. Und man kann nicht die mangelnde Kompromiß-Bereitschaft mancher Frauen kritisieren und selbst gleichzeitig genauso wenig bereit zu Kompromissen sein.

Generell glaube ich auch nicht daran, daß man die Auswüchse des Feminismus beschneiden kann, indem man genauso stur und intolerant wird, wie manche Feministinnen es den Frauen seit Jahrzehnten einhämmern. Ganz im Gegenteil trägt man damit nur dazu bei, die Kluft zwischen den Geschlechtern zu vergrößern, arbeitet also den radikalen Feministinnen, die ja genau das auch im Sinn haben, sogar noch zu!

Freundliche Grüße
von Garfield


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