Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Ordnung (von Dschuang Dsi)

Lecithin, Tuesday, 16.05.2006, 01:04 (vor 6527 Tagen) @ Bonaventura

Als Antwort auf: Re: Ordnung (von Dschuang Dsi) von Bonaventura am 12. Mai 2006 15:51:

Hallo Bonaventura,

es wäre sozusagen das Glück im Unglück, würde sich der Werterelativismus selbst ad absurdum führen und wir hätten das schreckliche Ende bald erreicht. Dann könnte man ja nochmal richtig Schwung geben, nichtwahr? *g*

Aber: Ich fürchte nur: Bestimmte Schulen sind nur solange gültig, solange die Macht noch in den Händen anderer liegt. Solange denen der Schiedsrichter nicht passt, bykottieren sie und sagen, wir sind alle gleichgestellt. Finden sie aber Gelegenheit einen eignen Schieds-Richter ins Spiel zu bringen, wissen sie gleich darauf nichts mehr von der Gleichheit und Antidiskriminierung.

Diese Gleichmacherei ist lediglich ein Vehikel, um die Macht einer Seite erodieren zu lassen. Das würde sogar wie ein natürlicher Zyklus wirken, denn das übriggebliebene Häufchen Macht ist weder wehrhaft, noch überzeugend. Die nachfolgenden könnten sagen: "Das hat so nicht geklappt, jetzt muss wieder jemand das Sagen haben." Und sie meinen sich dann selbst damit und die werden sich nichtmehr an Gleichberechtigung erinnern. Und sie werden dann denen nach dem Munde reden, deren Macht sie nun in den Händen halten und etwas ganz anderes meinen sie werden sich nichtmal mehr an die Ideale der Aufklärung erinnern. Und die Frauen sind denen allemal nur gut, solange sie sich als exakte Hälfte der Menscheit gegen die andere Hälfte hetzen lassen.

Gleichmacherei/Antidiskriminierung schlägt quasi die Struktur weg und der Kloputzer wird auf ewig dem Firmen-Boss per Gesetz Schwierigkeiten verursachen und so dessen Ressourcen zermürben, so dass sich von unten her sich nichtsmehr aufbauen kann, nichtsmehr geschaffen werden kann und sich somit keine Macht andernorts akkumulieren kann. Von oben her aber soll eine strenge Ordnung herrschen. Unten die Prinzipien der Frankfurter Schule, um einen Brei am Brodeln zu halten und oben strengste Hierarchien, weil man oben sehrwohl den Zusammenhang zwischen Ordnung und (Macht-)Schöpfung erkennt auch

Wollen wir mal was dagegen tun, gegen diese Saubande von Machtstrategen.

Gruß!
Lecithin


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