Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Jede Ideologie bedroht die Freiheit, auch der Feminismus

Jörg, Thursday, 10.01.2002, 22:27 (vor 8355 Tagen) @ Leah

Als Antwort auf: Re: Jede Ideologie bedroht die Freiheit, auch der Feminismus von Leah am 10. Januar 2002 19:07:29:

Was versteht ihr denn bitteschön unter Feminismus? Und wenn der so schlecht ist, ist "Maskulinismus" wie er hier des öfteren propagiert wurde dann besser?

Der Maskulismus ist nicht besser als der Feminismus. Er ist allenfalls als Übergangslösung sinnvoll - und zwar bis zu dem Punkt, bis die Diskriminierungen gegenüber der Männerwelt ausgeglichen sind.

Zweitens: ein Mann der es zu was bringt hat also gekämpft und gearbeitet, eine Frau ist "hochgefördert" worden?

Es muß nicht so sein, aber es kann so sein.

Erstens ist das eine ganz schöne Herabwürdigung ...

Die es nebenbei bemerkt ohne die ganzen kostenintensiven und landesweiten Frauen-Förderprogramme gar nicht erst gäbe.

... und verleugnet die Tatsache daß es auch viele Beispiele gibt wo Frauen kein Bein an Land kriegen.

Gehe ich recht in der Annahme, daß dafür natürlich nur Männer verantwortlich sein können? ;-)

Und außerdem gibt es auch Formen von "Nachwuchsförderung" die zwar nicht explizit als Männerförderung bezeichnet werden, es aber faktisch sind. Ich weiß selber ganz genau daß ich zu bestimmten Männercliquen in meiner Branche keinen Zugang habe weil diese Runden in Form von "Jungsabenden" stattfinden. Und genau dort werden aber wichtige und zum Teil später entscheidende Kontakte geknüpft. Nur weil es da keine Gesetze gibt, heißt das noch lange nicht daß es keine Männerförderung gibt. Den längsten Teil der Geschichte war sie sogar die Norm weil nur Männer beruflich ernst genommen wurden.

Diesen Unsinn habe ich auch mal geglaubt - bis mir klar wurde, wieviele berufliche Organisationen es bereits gibt, bei denen es heißt „Women only“. Nee, ich glaube, die Vorstellung von den „geheimen Männerbünden“ kann man getrost im feministischen Märchen- bzw. Geschichtsbuch belassen.

Drittens wundere ich mich über Euren Tonfall. "Die Macht an sich reissen", "dunkel drohend", so seht ihr das? Daß da ein paar Frauen als Meinungsmacherinnen sitzen und Pläne aushecken wie sie alle Männer unterjochen können? Meine Güte...

Natürlich läuft das Ganze subtiler ab: Zunächst werden Bedrohungsszenarien entworfen, deren Gemeinsamkeit darin liegt, daß der Mann gewissermaßen die Wurzel allen Übels ist. Auf dieser Grundlage werden dann „wissenschaftliche Untersuchungen“ eingeleitet, deren Sinn letzten Endes darin besteht, das jeweilige Bedrohungsszenario zu rechtfertigen und entsprechende Gegenmaßnahmen einzuleiten. Das Ganze wird dann mit großangelegten Medien-Kampagnen flankiert, die auch Klein-Erna und Hans-Otto von nebenan früher oder später klar werden lassen (vielleicht auch nur unterschwellig): Der Mann ist grundsätzlich der Bösewicht.

Gruß, Jörg


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