Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Freiheit bedeutet nicht, ständig nach Papa Staat zu rufen !

Maesi, Monday, 14.01.2002, 22:40 (vor 8354 Tagen) @ Depp, weil Mann

Als Antwort auf: Freiheit bedeutet nicht, ständig nach Papa Staat zu rufen ! von Depp, weil Mann am 11. Januar 2002 07:36:41:

Hallo Depp, weil Mann

"Welche Freiheit? Hatten wir denn schon mal welche?"
Allein eine solche Aussage zeigt, daß Sie keine Ahnung von Freiheit haben. Zu behaupten, wir hätten keine Freiheit, bedeutet Diktaturen, wie 3. Reich und DDR zu verharmlosen. Da gab es nämlich wirklich keine Freiheit ! ...

Ich wollte nicht gleich mit solchen Vergleichen aufwarten, aber recht hast Du.

"Dem Gesetz nach sind inzwischen die Geschlechter gleichgestellt, dank der unermüdlichen Bemühungen einiger Frauenrechtlerinnen."
Aha. Daß die Geschlechter per Gesetz gleichgestellt sind, geben Sie also wenigstens zu. Das ist ja ein richtiger Fortschritt bei Ihnen !

Bitte nicht gleich so auf Beatrix herumhacken; das hat sie nicht verdient.

Das mit dem "dank der unermüdlichen Bemühungen einiger Frauenrechtlerinnen" stimmt nicht im geringsten. Die Gleichstellung der Frau wurde der Frau von den Männern gegeben, sie wurde nicht von Frauen erkämpft. Männer waren es, die den Frauen das Wahlrecht gaben. Männer waren es, die die Gesetze angepaßt haben. Wo bleibt eigentlich der Dank der Frauenseite dafür ? Aber das ist auch ein anderes, übrigens sehr interessantes, weil noch nie diskutiertes Thema.

Dieser Argumentation kann ich so nicht folgen. Denn die Frauenrechtlerinnen haben einiges erreicht; wie gross ihre Bedeutung bei der Gleichstellung tatsaechlich ist, muesste von Historikern erarbeitet werden.

"subjektive Erfahrung", "persönliche Erfahrung und Vorurteile", "tatsächliche Lebenssituationen" sind keine Themen, mit denen sich die Politik zu beschäftigen hätte. Das sind alles Dinge, die den Staat nichts angehen. Das ist nämlich PRIVAT ! Aufgabe der Politik ist es nicht, Menschen nach irgendeinem "Bild" umzuerziehen. Aufgabe der Politik ist es nur, Rahmenbedingungen zu schaffen, damit "jeder nach seiner Facon selig werden kann". Diese Rahmenbedingungen sind aber für Frauen längst geschaffen ! Mehr gibts nicht, Madame, jetzt müssen Sie selbst in der Freiheit zurecht kommen. Der Staat nimmt Sie da nicht mehr ans Händchen, das kann er nämlich nicht und das DARF ER NICHT, das wäre nämlich paternalistisch und riecht nach Erziehungsdiktatur, und das wollen Sie wohl nicht, oder vielleicht doch ? Frauen haben schon so lange alle bürgerlichen Freiheiten, genau wie Männer, meiner Meinung nach sogar mehr als Männer. Was wollen Sie eigentlich noch ? Irgendwann muß frau mal auf eigenen Füßen stehen, ohne daß frau nach Papa Staat ruft.

Offensichtlich haben Beatrix und Du voellig unterschiedliche Ansichten ueber die Aufgaben eines Staates. Du vertrittst eine liberale Position und sie eine sozialistische oder zumindest sozialdemokratische Position.
Da ich mich selber als Anhaenger eines liberalen Staates betrachte, gebe ich zu, dass dies nicht die einzig moegliche Sichtweise ist. Wieviele Aufgaben vom Volk an den Staat delegiert werden, ist Sache des Waehlers (in der Schweiz v.a. auch des Stimmbuergers). Wenn jedoch immer mehr Aufgaben an den Staat delegiert werden, muessen ihm konsequenterweise auch die Mittel gegeben werden, diese zu erfuellen. Dies alles abzuwaegen, ist dem Waehler ueberlassen; ein richtig oder falsch gibt es nicht.
Im Gegensatz zur BRD haben wir in der Schweiz eine recht starke FDP, welche liberales Gedankengut vertritt.

Gruss

Maesi

P.S. Ich weiss nicht, was zwischen Beatrix und Dir vorgefallen ist, trotzdem solltest Du sie nicht siezen.


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