Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Überlegungen einer Feministin

Garfield, Friday, 11.01.2002, 09:47 (vor 8354 Tagen) @ Leah

Als Antwort auf: Überlegungen einer Feministin von Leah am 10. Januar 2002 13:31:16:

Hallo Leah!

Dein Beitrag hat mich eigentlich nicht weiter verwundert. Den Frauen wird nun schon seit Jahrzehnten die Opferrolle regelrecht eingeredet, während Männer immer als Täter dargestellt wurden und werden. So hat die Mehrheit der Frauen natürlich niemals eine Veranlassung dafür gesehen, in Sachen Emanzipation ihre Hausaufgaben zu machen. Viele Frauen scheint das alles sowieso kaum zu interessieren. Sie finden es zwar ganz nützlich, jetzt mehr Rechte und Privilegien zu haben als das früher der Fall war, aber ansonsten läuft das alles doch ziemlich an ihnen vorbei und in ihren Köpfen sieht es immer noch ganz genauso aus wie vor 100 Jahren.

Ein Beispiel: Es wird immer gefordert, Männer sollten sich mehr an der Kinderbetreuung beteiligen. Wenn es dann aber soweit ist und das Kind da ist, wollen die meisten Frauen sich ganz allein um das Kind kümmern, und meist kommt es für sie überhaupt nicht in Frage, daß der Mann das Babyjahr nimmt. Es sei denn, es ist so, daß die Frau wesentlich besser verdient oder daß der Mann gerade arbeitslos ist, so daß die Frau nach der Geburt schnell wieder arbeiten gehen MUSS, um die Familie zu ernähren.

Ich kenne einige Frauen, die schon in der Situation waren und allesamt immer gesagt haben, daß sie sich nicht wohl dabei fühlen, arbeiten zu gehen und viel lieber zu Hause bei den Kindern wären.

Dazu kommt noch, daß Frauen zwar immer sagen, daß sie es ja soooo toll fänden, wenn ein Mann auch mal bereit ist, Hausmann zu machen - aber der eigene Partner soll dann bitteschön nicht auf die Idee kommen. Denn die Mehrheit der Frauen findet es auf Dauer gar nicht so toll, ihre Partner mit ernähren zu müssen. Wie vor 100 Jahren betrachten die Frauen die Männer nämlich immer noch als Ernährer und Beschützer und erwarten stillschweigend, daß sie diese Rolle in der Familie übernehmen. Deshalb kommt es ja auch häufig zu Problemen in Partnerschaften, wenn der Mann arbeitslos wird, und es sind dann meist die Frauen, die die Trennung wollen. Weil immer noch viele Frauen einen Mann, der nur zu Hause sitzt und den sie miternähren müssen, instinktiv nicht als vollwertigen Partner betrachten.

Umfragen ergeben auch immer wieder, daß die Mehrheit der Männer durchaus bereit ist, sich stärker für Kinder und Haushalt zu engagieren - ihre Frauen lassen sie nur nicht. Und die Mehrheit der Frauen gibt bei Umfragen immer wieder an, daß Kinder und Familie für sie wichtiger sind als Beruf und Karriere. Wie noch vor 100 Jahren.

Es bringt also überhaupt nichts, ständig Druck auf die Männer auszuüben. Man muß bei den Frauen ansetzen. Oder man läßt es ganz.

Also, wieso ständig das Gejammere über die angebliche Unterdrückung der Frau?

Freundliche Grüße von
Garfield


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