Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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14. 5. Das spezifische Anzeigeverhalten von Männern – eine wichtige Einflussgröße!

Kurti, Wien, Saturday, 25.07.2009, 20:05 (vor 5602 Tagen) @ Kurti

14. 5. Das spezifische Anzeigeverhalten von Männern – eine wichtige Einflussgröße!

14. 5. 1. Ein Bericht von "MANNdat"


"Eine weitere Einschränkung der Aussagekraft von Hellfeldzahlen ergibt sich durch eine Analyse, die Mansel (2003) in seinem Artikel: Die 'Selektivität strafrechtlicher Sozialkontrolle' vorgelegt hat. Auf der Basis von unterschiedlichen Datenquellen analysierte er u. a. Hellfelddaten. Dabei handelte es sich um die vorliegenden Individualdaten der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) und der Strafverfolgungsstatistik (jeweils Daten von 1999) von 13 Bundesländern, sowie Daten aus Opferbefragungen. So analysierte er anhand dieser Daten, 'inwiefern sich für weibliche Tatverdächtige die Wahrscheinlichkeit, später auch durch ein Gericht sanktioniert zu werden, von der bei männlichen Tatverdächtigen unterscheidet'. Er konnte zeigen, dass Opfer, wenn Sie vermuten oder wissen, dass der Täter ein Mann war, seltener auf die Erstattung einer Anzeige verzichten als gegenüber weiblichen Tätern. Männern bereitet es Probleme, sich als Opfer von Frauen zu begreifen.

Vor diesem Hintergrund interpretieren sie die gegen sie gerichteten Aktionen der Frauen seltener als Straftaten. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mann bei Behandlungsbedürftigkeit des Opfers angezeigt wird, ist gegenüber einer Frau um das Fünffache erhöht, d. h. männliche Täter werden fünf mal häufiger von den betroffenen Opfern angezeigt, als Täterinnen. Frauen haben innerhalb des bundesdeutschen Strafrechtssystems deutlich geringere Chancen, inhaftiert zu werden.

Aus der Analyse dieser Datenquellen zieht Mansel folgendes Fazit: 'Die Unterschiede in den Anteilen von männlichen und weiblichen Tätern in den offiziellen Statistiken auf der einen und in der Opferbefragung auf der anderen Seite zeigen an, dass beide Statistiken kaum eine verlässliche Grundlage bilden, um über den Verbreitungsgrad von Straftaten und deren Verteilung auf männliche und weibliche Täter Aussagen zu machen.'"
(Quelle: www.manndat.de/index.php?id=57)


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