14. 6. 21. "MANNdat Geschlechterpolitische Initiative e. V.":
14. 6. 21. "MANNdat Geschlechterpolitische Initiative e. V.":
"1980 veröffentlichten die amerikanischen Soziologen Murray Straus, Richard Gelles und Suzanne Steinmetz eine vergleichende Untersuchung zur weiblichen Täterschaft im häuslichen Bereich. Alle drei galten bis dato, vor allem in feministischen Kreisen, als Experten auf dem Gebiet 'Gewalt in der Ehe'. In all ihren bisherigen Untersuchungen waren Straus und seine Kollegen davon ausgegangen, dass verprügelte Ehemänner eher selten vorkämen und wenn, dann nicht sonderlich schwer verletzt würden. 1980 unterzog das Forscherteam noch einmal alle Studien, die es finden konnte – zu diesem Zeitpunkt etwa dreißig – einer gründlicheren Untersuchung. Sie kamen zu dem überraschenden Ergebnis, dass insgesamt 11,6 Prozent der Frauen, aber 12 Prozent der Männer angegeben hatten, geschlagen, geohrfeigt, getreten, gebissen, mit Gegenständen beworfen oder anderweitig angegriffen worden zu sein. (Manche Untersuchungen, die den Begriff 'körperliche Gewalt' weiter fassten, kamen sogar auf 25 Prozent attackierter Männer gegenüber 16,5 Prozent Frauen.) ... Nach erneuter, noch gründlicherer Prüfung des Datenmaterials präzisierten Straus und seine Kollegen ihr Ergebnis: In einem Viertel der Fälle ging Gewalt allein vom Manne aus, in einem Viertel ausschließlich von der Frau, in der Hälfte aller Fälle fetzte man sich gegenseitig ohne festgelegte Reihenfolge.
(…) Viele Forscher im Bereich häuslicher Gewalt machten sich nun daran zu beweisen, dass die Studie von Straus, Gelles und Steinmetz ein einziger Schwindel sei – aber sie mussten erkennen, dass ihre eigenen Resultate deren Erkenntnisse bestätigten. Manche Studien ergaben sogar noch deutlichere Ergebnisse: Zum Beispiel zeigten sich amerikanische High-School-Studentinnen viermal so häufig wie männliche Studenten als einziger Gewaltanwender gegen das jeweils andere Geschlecht (5,7 %: 1,4 %). Eine Untersuchung in Neuseeland ergab, dass Frauen und Männer leichte Gewalt gegen das andere Geschlecht im Verhältnis von 36 zu 22 Prozent verübten, schwere Gewalt sogar im Verhältnis von 19 zu 6 Prozent. Straus befragte auch Frauen, die in Frauenhäusern Zuflucht gesucht hatten. Auch hier fand er heraus, dass etwa die Hälfte von ihnen ihren Partner von sich aus angegriffen hatte.
Straus wurde von nun an von derselben feministischen Literatur ignoriert und bekämpft, die ihn früher durchgehend zu zitieren pflegte. Ebenso sah er sich persönlichen Angriffen und Verleumdungen ausgesetzt. So ließ etwa die Vorsitzende der 'Kanadischen Vereinigung gegen Gewalt an Frauen', Pat Marshall, das Gerücht verbreiten, Straus würde seine eigene Frau misshandeln – erst nach mehrmaliger Aufforderung entschuldigte sie sich bei ihm. Noch heftiger indes ging man gegen Suzanne Steinmetz, die Frau in Straus' Truppe, vor: Sie erhielt Bombendrohungen, und ihre Kinder wurden von Fanatikerinnen zur Zielscheibe erklärt. Offenbar ohne sich irgendwelcher Widersprüche in ihrem Handeln bewusst zu sein, griffen Anhängerinnen feministischer Ideologien zur Gewalt, um ihre Ansicht durchzusetzen, dass Frauen weitaus weniger gewalttätig seien als Männer.
Bald erhärteten Studien aus anderen Ländern die Ergebnisse von Straus' Forschergruppe, etwa aus Kanada (...). Auch dort gaben die Soziologen, die diese Statistiken aufstellten, zunächst nur die Zahlen über die weiblichen Opfer an die Presse weiter, und oft stolperten später erst andere Wissenschaftler per Zufall über die tatsächlichen Zahlenverhältnisse in der handgreiflichen Variante des Geschlechterkriegs.
Inzwischen ist die Zahl der Untersuchungen, die das Klischee vom alleinigen Täter Mann und vom alleinigen Opfer Frau widerlegen, Legion: 'Insgesamt 95 wissenschaftliche Forschungsberichte, 79 empirische Studien und 16 vergleichende Analysen in kriminologischen, soziologischen, psychologischen und medizinischen Fachzeitschriften aus den USA, Kanada, England, Dänemark, Neuseeland und Südafrika zeigen auf, dass in Beziehungen die Gewalt entweder überwiegend zu gleichen Teilen von beiden Partnern oder aber hauptsächlich von der Frau ausging. Die Studien stimmen in ihren Erkenntnissen so deutlich überein, dass in der Fachwelt an diesen Verhältnissen nicht der geringste Zweifel mehr existiert. Dass weder Öffentlichkeit noch Politik diese wissenschaftlichen Ergebnisse bisher zur Kenntnis genommen haben, ist vermutlich einer der größten Skandale in der Geschlechterdebatte überhaupt.' (a. a. O.) Eine kommentierte, regelmäßig aktualisierte Bibliographie sämtlicher dieser Forschungsberichte, Studien und Analysen findet sich auf der Internetseite http://www.csulb.edu/~mfiebert/assault.htm.
Die Situation hierzulande: Wahrnehmungsprobleme der Politik
'Gelten diese Zahlen auch für Deutschland? Vermutlich ja. So spricht eine vom kriminologischen Forschungsinstitut in Niedersachsen erstellte Studie von einer annähernd gleichen Zahl weiblicher und männlicher Gewalttäter bei Auseinandersetzungen in der Partnerschaft. Auftraggeber dieser Studie war das Frauenministerium der Bundesregierung – das deren Ergebnisse jedoch nur unter der Hand veröffentlichte. Sie waren ihm zu brisant, vermutet die Gewaltexpertin Luise Mandau, und passten ihm auch nicht ins politische Konzept. Zum selben Zeitpunkt, als die Ergebnisse der Studie vorlagen, wurde nämlich gerade wieder eine Kampagne 'Gewalt gegen Frauen' gestartet, in deren Zusammenhang auf vielen hundert Broschürenseiten die 'patriarchale Gewalt' der Männer gegeißelt wurde. Daraufhin ließ die Zeitschrift 'Focus' ihre eigene Befragung durchführen und gelangte zu einem noch deutlicheren Resultat: In den alten wie in den neuen Bundesländern lag die Zahl der Männer bei den Opfern mittelschwerer bis schwerer Gewalt in der Partnerschaft um einige Prozent höher als die der Frauen.' (a. a. O.)
(…)
Gleichwohl scheint sich auf diesem Gebiet allmählich ein Sinneswandel zu vollziehen. Das Bundesfamilienministerium veröffentlichte, ebenfalls 2004, eine Pilotstudie 'Gewalt gegen Männer', in der u. a. auf Gewalt in Lebensgemeinschaften eingegangen wird. Dort heißt es unter anderem: 'Jedem vierten der befragten rund 200 Männer widerfuhr einmal oder mehrmals mindestens ein Akt körperlicher Gewalt durch die aktuelle oder letzte Partnerin, wobei hier auch leichtere Akte enthalten sind, bei denen nicht eindeutig von Gewalt zu sprechen ist. Jeder sechste der antwortenden Männer (36 von 196) gab an, einmal oder mehrfach von seiner aktuellen bzw. letzten Partnerin wütend weggeschubst worden zu sein.
Ungefähr fünf Prozent der Befragten haben im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt mindestens einmal eine Verletzung davongetragen. Der gleiche Anteil von Männern hat bei einer oder mehreren dieser Situationen schon einmal Angst gehabt, ernsthaft oder lebensgefährlich verletzt zu werden. Kein einziger der Männer, die angeben, häusliche Gewalt durch die Partnerin erfahren zu haben, hat die Polizei gerufen, obwohl einige der Meinung waren, dass die Partnerin dafür bestraft werden sollte. Rund die Hälfte gibt an, sich in solchen Situationen mit dieser Partnerin nie körperlich gewehrt, zum Beispiel zurückgeschlagen zu haben. Deutlich mehr als die Hälfte gab an, nie mit körperlicher Gewalt angefangen zu haben.'
Über psychische Gewalt und soziale Kontrolle heißt es: 'Von psychischer Gewalt innerhalb von Partnerschaften wird wesentlich häufiger berichtet als von körperlicher. Auffällig ist hier der wesentlich höhere Anteil der Nennungen im Bereich der sozialen Kontrolle als im Bereich der direkten psychischen Angriffe, Demütigungen, Herabsetzungen und Beleidigungen. Jeder fünfte Mann (38 von 199) gibt an, dass seine Partnerin eifersüchtig ist und seinen Kontakt zu anderen unterbindet. Jeder sechste Mann (35 von 199) sagt: Meine Partnerin kontrolliert genau, wohin ich mit wem gehe, was ich mache und wann ich zurückkomme. (...) In etwas geringerer Häufigkeit berichten Männer auch über andere Formen der psychischen Gewalt in Lebensgemeinschaften: Ihre Partnerin schüchtert sie ein, wenn sie anderer Meinung sind; sie beschimpft und beleidigt sie oder sagt absichtlich Dinge, die verletzen; ihre Partnerin macht sie vor anderen runter; sie schüchtert sie ein durch wütendes, unberechenbares oder aggressives Verhalten.'
(…)
'Wenn man den Gewaltbegriff erweitert, verschiebt sich der Anteil an Gewaltausübung deutlich zu Ungunsten der Frauen', sagt Ulrike Popp vom Institut für Erziehungswissenschaft der Universität Klagenfurt. Die Professorin fand heraus, dass Männer zwar eher physische Gewalt anwenden, Frauen aber auf verbaler, sozialer und psychischer Ebene einiges wett machen. Das Repertoire beinhalte hierbei etwa Mobbing, Lästern oder SMS- und Telefonterror. Ein prominentes Opfer ist der Schauspieler Richard Gere. Allzu aufdringliche Verehrerinnen drangsalierten den Hollywood-Beau mit permanenten Anrufen und setzten ihm schwer zu.
(…)
Die Professorin für Psychologie von der Universität Potsdam hat unter diesem Aspekt jedoch eine Nische weiblicher Übergriffe entdeckt. 'Im Streit mit dem Partner wenden Frauen viel häufiger auch körperliche Gewalt an als in anderen Konflikten', so Krake. Dabei nutzen Frauen auch Wurfgeschosse, Hieb- und Stoßwaffen, um den kräftemäßigen Nachteil auszugleichen. Allerdings überschreitet der verursachte Schaden seltener die Strafgrenze. 'Wenn man sich aber den Bereich unterhalb dieser Grenze genau anguckt, kann man dort eine Konzentration der Frauen erkennen', stellt die Psychologin fest. In ihren Untersuchungen ermittelte sie sogar, dass insgesamt das gegenseitige Gewaltpotenzial von Lebenspartnern ebenbürtig sei, selbst wenn man den höheren Schweregrad männlicher Taten berücksichtige.
Aber auch außerhalb der Rosenkriege sind Frauen nicht grundsätzlich zahm, wie Ulrike Popp herausfand. 'Die Gesellschaft nimmt Gewalt nicht als Prozess war, sondern nur dessen Eskalation', so die österreichische Soziologin, 'dies verschleiert den Blick auf die Rolle weiblicher Gewalt.'
Studien an Schulen belegten, dass deren Anteil am Gewaltprozess nicht unerheblich ist. 'Die Waffen der Frauen sind eher soziale und psychische Aggressionsformen wie Ausgrenzung', sagt Manuela Boatca vom Eichstätter Institut für Soziologie, 'diese Mittel setzen Frauen aber ebenso offensiv ein, wie Männer ihre Muskelkraft.'
Andere Forscher äußern sich ähnlich: die Professorin Barbara Kavemann, die an der Universität Osnabrück im Auftrag des Bundesfamilienministeriums zehn Interventionsprojekte gegen häusliche Gewalt in ganz Deutschland wissenschaftlich untersucht, beantwortet die Frage 'Ist Gewalt männlich?' mit Nein. 'Wenn alle Formen und alle Stufen von Gewalt einbezogen werden – körperliche ebenso wie psychische Gewalt –, dann gleicht sich das Bild an. ... Manche Kriminologen wie der Mainzer Michael Bock beklagen, dass in der Öffentlichkeit nur von Männergewalt die Rede sei, und verweisen auf wissenschaftliche Untersuchungen in den USA, die beiden Geschlechtern eine ähnlich hohe Gewaltbereitschaft attestieren.' (Aus: 'Was sie für Liebe hielt', in: 'Die Zeit', Nr. 15/2004)
Warum Männer nicht zur Polizei gehen
Dass ein Mythos wie der vom Mann als fast alleinigem Gewalt-Täter im privaten Bereich eine derart umfangreiche Verbreitung in der Öffentlichkeit aufweist, hat viel damit zu tun, dass die weitaus meisten Männer sich zwar in anonymen Studien als Opfer von Gewalt seitens ihrer Partnerin offenbaren, nicht jedoch im Familien-, Freundes- und Kollegenkreis. Ein Mann schämt sich normalerweise, zugeben zu müssen, von seiner Frau, der in der Regel körperlich Schwächeren, misshandelt zu werden. Auch die Hemmschwelle, psychische Gewalt seitens der Partnerin zugeben zu müssen, ist bei Männern hoch. So ist es kein Wunder, dass Männer in den Opferstatistiken zur Gewalt in Beziehungen kaum auftauchen und Forscher verwundert sind, wenn ihre Studien ergeben, dass Frauen in Wahrheit häufiger als Männer im privaten Umfeld gewalttätig werden.
Die US-amerikanische Internetseite http://www.dvmen.org/ führt eine Statistik auf, wonach acht Prozent der weiblichen Opfer häuslicher Gewalt Dritten über ihre Erlebnisse berichten, aber lediglich ein Prozent der männlichen Opfer. Woran das liegt, versuchte der Mainzer Kriminologe Prof. Michael Bock im Jahr 2002 in einem Interview mit der Zeitschrift 'Bild der Frau' zu erläutern: das größte Problem für betroffene Männer sei, 'dass sie keine Worte haben, die ihre Opfererfahrungen mitteilbar machen. Bei Freunden, sozialen Einrichtungen und Behörden finden sie kein Gehör. Männliche Opfer von Frauengewalt glauben oft, mit ihnen sei etwas nicht in Ordnung und sie seien selbst schuld. Es gibt Selbsthilfegruppen und Therapeuten. Betroffene Männer sollten den Mut aufbringen, zu sprechen.'
(…)
Im 'Focus'-Artikel 'Das privilegierte Geschlecht' (Heft 15 vom 7. April 2003) werden weitere Gründe dargelegt, die es Männern schwer machen, als Opfer von gewalttätigen Frauen akzeptiert zu werden: 'Auf der Seite der Frau stehen das mächtige Tabu 'Mädchen schlägt man nicht (zurück)' sowie nahezu die gesamte Gesellschaft, angefangen von der Polizei, die bei einem Hauskrach selbstverständlich den Mann mitnimmt. Männer, so Kriminologe Bock, 'verlieren, wenn sie als Opfer weiblicher Gewalt an die Öffentlichkeit gehen: mindestens ihr Gesicht und ihre Selbstachtung, falls man ihnen überhaupt glaubt. Frauen gewinnen hingegen: Aufmerksamkeit, materielle und emotionale Unterstützung, die Wohnung, bessere Chancen in familienrechtlichen Auseinandersetzungen.''
In seiner Doktorarbeit mit dem Titel 'Gewalt gegen Männer in heterosexuellen Intimpartnerschaften' weist der Soziologe Jürgen Gemünden von der Universität Mainz darauf hin, dass Männer nicht einmal bei der Polizei mit Hilfe und Verständnis rechnen können. Er schreibt: 'Beispielsweise riefen einer Untersuchung zufolge 8,5 Prozent der misshandelten Frauen, aber nur 0,9 Prozent der misshandelten Männer die Polizei. Diese Prozentverteilung deckt sich mit den tatsächlichen Statistiken der bei Dienststellen eingehenden Notrufe: Zwei Drittel bis neun Zehntel sind von Frauen. Der Grund dafür scheint hauptsächlich darin zu liegen, dass das Verständigen der Polizei für Frauen die erfolgsversprechendere Strategie ist, weil die Opferrolle für Frauen sozial anerkannt ist. Das zeigen auch die Ergebnisse einer Untersuchung über Polizeinotrufe in Bayern: Diese fanden, dass die Polizisten damit Schwierigkeiten haben, Frauen als Täter einzustufen, weil dies nicht ihrer Vorstellung von einem 'richtigen Täter' und einem 'richtigen Opfer' eines Familienstreits entspricht; sie sehen auch eher dann keine Notwendigkeit zum Eingreifen, wenn der Täter eine Frau war.' Inszenierte Fälle von Frauenmisshandlung würden demzufolge von Polizisten weit eher geglaubt, während Männern, die sich wegen Misshandlungen an die Polizei wenden, eher kein Glaube geschenkt wird."
(Quelle: http://manndat.abplesk01.de/index.php?id=39)
"Frauen schlagen so häufig zu wie Männer
Weil nach allem, was eine Vielzahl von wissenschaftlichen Studien zu diesem Thema aussagt, das gängige Bild von der weitgehend alleinigen männlichen Täterschaft im Bereich heterosexueller Beziehungen nicht der Wirklichkeit entspricht. Frauen schlagen ihre Männer mindestens genauso häufig wie Männer ihre Frauen: Das belegen insgesamt 246 wissenschaftliche Forschungsberichte (187 empirische Studien und 59 vergleichende Analysen in wissenschaftlichen Fachzeitschriften mit über 240.000 untersuchten Personen; Stand: September 2008). Länderübergreifend zeigen diese Untersuchungen auf, dass in Beziehungen die Gewalt entweder überwiegend von Frauen oder zu gleichen Teilen von beiden Partnern ausging.
Die Studien stimmen in ihren Erkenntnissen derart deutlich überein, dass in der Fachwelt nicht mehr der geringste Zweifel existiert: Häusliche Gewalt hat kein bestimmtes Geschlecht. Eine kommentierte, regelmäßig aktualisierte Bibliographie sämtlicher dieser Forschungsberichte, Studien und Analysen findet sich auf der Internetseite www.csulb.edu/~mfiebert/assault.htm.
Ähnliche Erkenntnisse liegen auch für Deutschland vor. Eine Studie des kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen (KFN) kam schon 1992 zu dem Ergebnis, dass 1991 in der Bundesrepublik Deutschland insgesamt ca. 1,59 Mio. Frauen im Alter zwischen 20 und 59 Jahren mindestens einmal Opfer physischer Gewalt in engen sozialen Beziehungen wurden. Für Männer beträgt die entsprechende Anzahl 1,49 Millionen. 246.000 Frauen und 214.000 Männer dieser Altersgruppe waren im Untersuchungszeitraum von schwerer häuslicher Gewalt betroffen.
Das Bundesfamilienministerium veröffentlichte 2004 eine Pilotstudie 'Gewalt gegen Männer', in der u. a. auf Gewalt in Lebensgemeinschaften eingegangen wird (http://www.bmfsfj.de/...). Dort heißt es unter anderem: 'Jedem vierten der befragten rund 200 Männer widerfuhr einmal oder mehrmals mindestens ein Akt körperlicher Gewalt durch die aktuelle oder letzte Partnerin, wobei hier auch leichtere Akte enthalten sind, bei denen nicht eindeutig von Gewalt zu sprechen ist. (…) Ungefähr fünf Prozent der Befragten haben im Zusammenhang mit häuslicher Gewalt mindestens einmal eine Verletzung davongetragen. Der gleiche Anteil von Männern hat bei einer oder mehreren dieser Situationen schon einmal Angst gehabt, ernsthaft oder lebensgefährlich verletzt zu werden.'
2005 räumte das Bundesfamilienministerium denn auch ein: 'Von körperlicher Gewalt in heterosexuellen Paarbeziehungen scheinen Männer zunächst – rein quantitativ – in annähernd gleichem Ausmaß wie Frauen betroffen zu sein. (…)'
(http://www.bmfsfj.de/...) Die genannten Unterschiede in Schweregrad, Bedrohlichkeit und Häufigkeit von Gewalt sind in der Forschung indes umstritten. Der US-amerikanische Forscher Murray Straus fand bereits 1980 heraus, dass Frauen ihre geringere körperliche Stärke durch den Einsatz von Gewaltmitteln ausgleichen, 'die gefährlich sind oder auf Distanz einsetzbar sind.'
Die Ergebnisse aus einer Übersicht von Studien zu schwerer Gewalt verdeutlichen, 'dass von 23 Studien, die hierzu Angaben machen, der Großteil diese 'Equalizerthese' zu bestätigen scheint. Frauen benutzen bei Gewalthandlungen zwischen Intimpartnern häufiger Waffen als Männer.' 57,5 Prozent aller Gewalttaten unter Waffeneinfluss werden demnach von Frauen ausgeübt, Männer sind sogar zu 65,5 Prozent Opfer dieser Taten (zitiert nach: Bastian Schwithal: 'Weibliche Gewalt in Partnerschaften', Dissertation 2004, S. 136).
'Blinde Flecken' in der Wahrnehmung
Ungefähr jeder vierte damals befragte Mann berichtet also über Gewalthandlungen seiner Partnerin. Das ist in etwa die gleiche Größenordnung wie bei Frauen. Denn laut der Studie 'Lebenssituation, Sicherheit und Gesundheit von Frauen in Deutschland – eine repräsentative Untersuchung zu Gewalt gegen Frauen in Deutschland' vom Bundes-Frauenministerium aus dem Jahr 2007 (http://www.bmfsfj.de/...) wurde mindestens jede vierte Frau in Deutschland zwischen 16 und 85 Jahren im Laufe ihrer Partnerschaft von ihrem Mann geschlagen oder musste sexuelle Übergriffe über sich ergehen lassen. Bei den älteren Frauen sind in diese Statistik natürlich auch die besonderen Gewalterfahrungen aus der Kriegs- und Nachkriegszeit mit eingeflossen. In einem späteren Abschnitt heißt es dann: 'Es handelt sich allerdings um ein breites Spektrum unterschiedlich schwerwiegender Gewalthandlungen, die innerhalb der Paarbeziehungen verschieden ausgeprägt und kontextuell eingebettet waren.' Demnach treten auch hier, wie bei den Männern, sowohl leichtere als auch schwerere Formen von Gewalt auf, wobei auch verbale Bedrohungen und 'wütendes Wegschubsen' als häusliche Gewalt gezählt wurden (http://www.bmfsfj.de/...)."
(www.manndat.de/index.php?id=39)
"So trug etwa in Berlin die Konstellation 'Täter weiblich, Opfer männlich' im Jahr 2002 mit 12,7 % zum Gesamtaufkommen von 5776 registrierten Fällen bei (Berliner Senatsverwaltung für Inneres 2003). Dies entsprach gegenüber 2001 einem Anstieg um 6,0 % – einer klaren Verdoppelung. (…) Rätselhaft bleibt, warum die Pressestelle der Berliner Senatsinnenverwaltung für das Jahr 2003 nur noch die Gesamtzahl von 10.371 Fällen häuslicher Gewalt publiziert und auf die Unterscheidung des Geschlechts von Tätern und Opfern verzichtet. Dies ist umso erstaunlicher, als man auch in der Politik nicht müde wird, die Wichtigkeit dieser Unterscheidung bei jeder Gelegenheit zu unterstreichen."
(Quelle:www.manndat.de/index.php?id=56)
gesamter Thread:
- Gewalt von Frauen gegen Männer -
Don Quichote,
25.07.2009, 17:58
- Habe diesbezüglich gerade ein paar Kapitel fürs Männerhassbuch 2009 fertiggestellt. -
Kurti,
25.07.2009, 19:30
- 13. Gewalt gegen Frauen - Kurti, 25.07.2009, 19:32
- 13. 2. Die Quellen für die Gegenbeweise - Kurti, 25.07.2009, 19:33
- 13. 2. 2. Ein Kommentar auf "Welt Online" - Kurti, 25.07.2009, 19:34
- 13. 2. 3. Ein Artikel aus der französischen Zeitung "L'Express" - Kurti, 25.07.2009, 19:35
- 13. 2. 4. Prof. Dr. Gerhard Amendt - Kurti, 25.07.2009, 19:40
- 13. 2. 5. Walter Hollstein - Kurti, 25.07.2009, 19:41
- 13. 2. 6. "MANNdat Geschlechterpolitische Initiative e. V." - Kurti, 25.07.2009, 19:42
- 13. 2. 7. Erin Pizzey - Kurti, 25.07.2009, 19:43
- 13. 3. Einige weitere Mythen über männliche Gewalt - Kurti, 25.07.2009, 19:44
- 13. 3. 2. Keine eigenen Schuldanteile der Frau? - Kurti, 25.07.2009, 19:45
- 13. 3. 2. 2. Ein weiterer Ausschnitt des Artikels aus "L'Express" - Kurti, 25.07.2009, 19:46
- 13. 3. 2. 3. Auszug aus einem Kommentar von Prof. Dr. Dr. Michael Bock - Kurti, 25.07.2009, 19:46
- 13. 3. 3. Patriarchat – nur eine Verschwörungstheorie? - Kurti, 25.07.2009, 19:48
- 13. 3. 4. Der unterschätzte Migrationshintergrund - Kurti, 25.07.2009, 19:48
- 13. 3. 5. Gewalt gegen Frauen – ein Tabuthema? - Kurti, 25.07.2009, 19:50
- 13. 3. 6. Gewalt ist eine der häufigsten Todesursachen von Frauen - Kurti, 25.07.2009, 19:51
- 13. 3. 7. Häusliche Gewalt ist die häufigste Verletzungsursache von Frauen - Kurti, 25.07.2009, 19:52
- 13. 3. 8. Häusliche Gewalt kommt in allen sozialen Schichten vor - Kurti, 25.07.2009, 19:52
- 13. 3. 9. Männer wenden Gewalt an, um Macht über die Frauen auszuüben - Kurti, 25.07.2009, 19:53
- 13. 3. 10. Unzulässige internationale Durchschnitte - Kurti, 25.07.2009, 19:54
- 13. 4. Spezialfall Gewalt in lesbischen Beziehungen - Kurti, 25.07.2009, 19:55
- 13. 5. Zum Schluss eine Literaturliste für ganz hartnäckige Zweifler - Kurti, 25.07.2009, 19:57
- 14. Gewalt gegen Männer - Kurti, 25.07.2009, 19:58
- 14. 2. Männerhäuser - Kurti, 25.07.2009, 19:59
- 14. 3. Glaubwürdigkeitsproblem - Kurti, 25.07.2009, 20:00
- 14. 3. 1. Gründe für das Glaubwürdigkeitsproblem - Kurti, 25.07.2009, 20:01
- 14. 3. 1. 1. Eine weitere Taktik des Leugnens: Das Lächerlichmachen - Kurti, 25.07.2009, 20:02
- 14. 3. 1. 2. Strategie "Der geschlagene Mann hat es schon irgendwie verdient" - Kurti, 25.07.2009, 20:03
- 14. 3. 1. 3. Zu guter Letzt: Der wahrscheinliche Hauptgrund - Kurti, 25.07.2009, 20:04
- 14. 4. Einseitiges Gewaltschutzgesetz - Kurti, 25.07.2009, 20:05
- 14. 5. Das spezifische Anzeigeverhalten von Männern – eine wichtige Einflussgröße! - Kurti, 25.07.2009, 20:05
- 14. 5. 2. Bastian Schwithal - Kurti, 25.07.2009, 20:06
- 14. 6. Gewalt von Frauenseite höher als bisher angenommen - Kurti, 25.07.2009, 20:07
- 14. 6. 1. Anke Habermehl - Kurti, 25.07.2009, 20:08
- 14. 6. 2. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend - Kurti, 25.07.2009, 20:09
- 14. 6. 3. Eine Meldung aus dem "novo-magazin" - Kurti, 25.07.2009, 20:09
- 14. 6. 4. National Center for Injury Prevention - Kurti, 25.07.2009, 20:10
- 14. 6. 5. Yvonne Peer - Kurti, 25.07.2009, 20:11
- 14. 6. 6. Österreichische Bundesregierung - Kurti, 25.07.2009, 20:12
- 14. 6. 7. Katholische Universität Eichstätt-Ingolstatt - Kurti, 25.07.2009, 20:13
- 14. 6. 8. Luedtke & Lamnek - Kurti, 25.07.2009, 20:13
- 14. 6. 9. "L'Express" - Kurti, 25.07.2009, 20:14
- 14. 6. 10. Gerhard Amendt - Kurti, 25.07.2009, 20:15
- 14. 6. 11. Prof. Dr. Dr. Michael Bock - Kurti, 25.07.2009, 20:16
- 14. 6. 12. Murray A. Straus - Kurti, 25.07.2009, 20:17
- 14. 6. 13. Martin S. Fiebert - Kurti, 25.07.2009, 20:18
- 14. 6. 14. "Forum Intervention" - Kurti, 25.07.2009, 20:19
- 14. 6. 15. www.bluewin.ch - Kurti, 25.07.2009, 20:20
- 14. 6. 16. Britisches Innenministerium - Kurti, 25.07.2009, 20:20
- 14. 6. 17. Bastian Schwithal - Kurti, 25.07.2009, 20:21
- 14. 6. 18. Ein Artikel auf "Zeit Online" - Kurti, 25.07.2009, 20:22
- 14. 6. 19. Dr. med. Maria Hussain - Kurti, 25.07.2009, 20:22
- 14. 6. 20. Ein Artikel auf "news.de" - Kurti, 25.07.2009, 20:23
- 14. 6. 21. "MANNdat Geschlechterpolitische Initiative e. V.": - Kurti, 25.07.2009, 20:26
- 14. 6. 22. Arne Hoffmann - Kurti, 25.07.2009, 20:27
- 14. 6. 23. Kriminologisches Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN) - Kurti, 25.07.2009, 20:28
- 14. 6. 24. Schlägerinnen-stopp.de - Kurti, 25.07.2009, 20:29
- 14. 6. 25. Prof. Dr. Gerhard Amendt - Kurti, 25.07.2009, 20:29
- 14. 7. Weibliche Gewalt – schon immer da gewesen, aber noch nie beachtet? - Kurti, 25.07.2009, 20:30
- 14. 7. 1. Eine weitere Meldung von www.bluewin.ch - Kurti, 25.07.2009, 20:31
- 14. 7. 2. "MANNdat Geschlechterpolitische Initiative e. V." - Kurti, 25.07.2009, 20:32
- 14. 8. Ein völlig anderer Denkansatz: Häusliche Gewalt in a l l e n ihren Kombinationen - Kurti, 25.07.2009, 20:35
- 14. 8. 2. Wieder ein Artikel aus "L'Express" - Kurti, 25.07.2009, 20:36
- 14. 8. 3. "MANNdat Geschlechterpolitische Initiative e. V." - Kurti, 25.07.2009, 20:37
- 14. 9. Zum Schluss noch eine bemerkenswerte Medienmeldung - Kurti, 25.07.2009, 20:40
- Viel Vergnügen beim Lesen! (n. t.) - Kurti, 25.07.2009, 20:40
- DANKE für die grosse Mühe! - k.T. - Gtom, 25.07.2009, 23:23
- Danke - Mirko, 26.07.2009, 02:55
- Danke (m.T.) - Hemsut, 26.07.2009, 11:51
- Klasse Arbeit, Kurti - Danke für die Mühe -
phaidros52,
26.07.2009, 12:00
- Klasse Arbeit, Kurti - Danke für die Mühe -
Rainer,
26.07.2009, 14:40
- Klasse Arbeit, Kurti - Danke für die Mühe - Gtom, 26.07.2009, 16:42
- Klasse Arbeit, Kurti - Danke für die Mühe -
Rainer,
26.07.2009, 14:40
- Habe diesbezüglich gerade ein paar Kapitel fürs Männerhassbuch 2009 fertiggestellt. -
Kurti,
25.07.2009, 19:30