Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Denkt endlich an die Kinder!

Pööhser Frauenfeind, Friday, 31.07.2009, 14:06 (vor 5373 Tagen) @ Mirko

Der zitierte Leserbrief ist sehr interessant :

... Die Auswahl orientiert sich am Wohl des Kindes: Die Adoptiveltern sollen nicht zu alt sein und in stabilen und materiell sicheren Verhältnissen leben. Und sie sollen Frau und Mann sein, damit das Kind die beiden komplementären Elternteile erlebt. Und genau hier setzt Zypries an: Sie meint, Mutter und Vater sind einfach nur zwei Erziehungsberechtigte, austauschbar durch zwei Mütter oder zwei Väter. Oder vielleicht, wenn man den Gedanken weiter treibt, durch eine stabile Dreierbeziehung oder eine stabile Wohngemeinschaft.

Kurz zusammengefasst: Die Opponenten orientieren sich an der Norm "Vater, Mutter, Kind(er)", also das meist traditionell genannte Familienmodell. Woher stammt dieses als Norm verstandene Modell denn ? Selbstverständlich sind es die biologischen Vorraussetzungen, welche dieses Modell als gesellschaftliche Norm zu etablieren vermochte. All das sind eigentlich triviale Feststellungen, scheinen aber notwendig zu sein.

Die Befürworter des Adoptionsrechts für homosexuelle Paare behaupten, dass diese gesellschaftliche Norm durch die tatsächlichen Verhältnisse überholt sei, da schon heute viele homosexuelle Partnerschaften gäbe, die im gleichen Haushalt mit Kindern leben. Weiter wird argumentiert, dass das Wohl der Kinder in homosexuellen Partnerschaftsmodellen genauso gewährleistet sei wie im traditionellen Modell.

Die Frage aber, die der Leserbriefschreiber wirklich aufgeworfen hat, die wird nicht beantwortet. Die Frage lautet : An welchem Modell orientieren sich die Befürworter ?

Es ist ganz offensichtlich das traditionelle Familienmodell als die rechtlich abgesicherte sexuelle Beziehung zweier Erwachsener, die in stabilen Verhältnissen zusammenleben, mit eben dem Unterschied, dass gleichgeschlechtliche Beziehungen den heterosexuellen rechtlich gleichgestellt werden sollen.

Ist es nicht absurd, wenn die Befürworter bei adoptionswilligen homosexuellen Paaren eine sexuelle Beziehung vorrauszusetzen ? Und ebenso hat der Leserbriefschreiber recht, wenn er die Frage aufwirft, warum keine Wohngemeinschaft oder eine ( sexuelle ) Dreierbeziehung ein Kind adoptieren könne. Der Blogschreiberling deutet dies als die Unterstellung, homosexuelle seien unsteter in ihrem ( sexuellen ) Lebenswandel. Er hat offensichtlich den Leserbriefschreiber und dessen Argumente nicht verstanden.

Wer die traditionelle Norm der Familie ablehnt, der müsste konsequenterweise auch die Adoption durch eine wie auch immer geartete Wohngemeinschaft im Prinzip für zulässig erklären, sofern von stabilen Verhältnissen ausgegangen werden könnte. Eine sexuelle Paarbeziehung aber für homosexuelle Adoptionswillige vorrauszusetzen ( diese Vorraussetzung besteht, wenn sie auch nie explizit ausgesprochen wird, gerade weil sie so selbstverständlich erscheint )ist grotesk, denn diese orientiert sich an der biologischen Tatsache, dass jedes Kind einen Vater und eine Mutter hat, von denen es abstammt. Die Adoption ist der Ersatz, der Ersatz für Vater und Mutter, und nicht die Eingliederung in eine Wohngemeinschaft mit netten Menschen.


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