Pressekonferenz am 19.03.2019
Aussagen Billy Six:
Billy Six fühlt sich seit 12 Tagen in einem permanenten Ausnahmezustand. Es fing an mit den drei Tagen in völliger Dunkelheit wegen des Stromausfalls. Er konnte die Hand vor seinen Augen nicht sehen, außerdem wusste er nicht, was draußen passiert.
Wegen des Besuches einer Kommission wurde er das erste Mal nach vielen Wochen aus der Gefängniszelle heraus geführt. Als man ihn wieder zurück führte, waren die Wände hellblau gestrichen, es stand ein Fernseher und ein neuer Tisch im Raum.
Durch eine Fernsehsendung mit dem in Venezuela bekannten Mario Silva erfuhr Billy Six dann, dass die Menschenrechtskommissarin Michelle Bachelet Six im Gefängnis treffen wolle. Dieses Treffen kam nicht zustande, weil ausgerechnet am Tag des Besuches Six in Uniform und Handschellen zum Tribunal geführt wurde. Dort saß er dann den ganzen Tag, ohne das Irgendjemand gekommen ist. Die Mitgefangenen haben dann berichtet, dass die Kommission da war und diese sich die Zellen angeschaut habe.
Am Dienstag (vermutlich der 12.03.2019) kam es zu einer ernsthaften Auseinandersetzung mit den Vertretern der deutschen Botschaft. Billy Six war darüber so wütend, dass er der Gefängnisleitung schriftlich mitgeteilt hat, dass er keinen Kontakt mehr mit der Botschaft wolle und das auch der SEBIN (venezolanischer Geheimdienst) keine Informationen an die Botschaft weiter geben solle. Das letzte Mal, als die Chefin der Rechts- und Konsularabteilung Petra Knorr bei Six war, sagte sie zu ihm, die Aktivitäten seiner Eltern wären unter der Gürtellinie und die Konsequenzen müsste Six jetzt künftig ausbaden. Das war dann der letzte Grund für Billy Six, warum er die Leute von der Botschaft nicht mehr sehen wollte.
Irgendwann holte der stellvertretende Direktor Six aus seiner Zelle und fragte ihn, wer er sei, was mit seiner Botschaft und den Medien in Deutschland los sei.
Nach ca. zwei Monaten Inhaftierung fragte der SEBIN Billy Six, wieso sich die deutsche Botschaft nicht bei ihm melden würde. Six hatte zunächst gedacht, der SEBIN würde ihn belügen und Informationen vorenthalten. Aber auch der Gefängnisdirektor habe ihm bestätigt, dass die Botschaft sich nie nach Billy Six erkundigt habe oder ihn besuchen wollte.
Irgendwann wurde durch die Gefängnisleitung dem deutschen Botschafter Kriener eine Aufforderung übermittelt (lt. Six wurde der Botschafter einbestellt), am 09.01.2019 zu erscheinen, da es die Pflicht der deutschen Botschaft sei.
Interessanterweise hat sich die Bundesregierung hingegen für den Oppositionspolitiker Juan Requesen eingesetzt, der ebenfalls inhaftiert war bzw. ist. Die Staatsanwaltschaft (…) wirft Juan Requesen vor, Anführer einer 17-köpfigen Gruppe zu sein, die am 05. August 2018 Präsident Maduro mit einer ferngesteuerten Drohne und Sprengstoff ausgestattet, ermorden wollte und wäre dieses Attentat geglückt, dann wäre nicht nur Herr Maduro umgekommen, sondern 20 – 30 andere Leute auf der Bühne und Dutzende schwerverletzt. Billy Six hat mit verschiedenen Leuten über diese Angelegenheit gesprochen und am Anfang ist er davon ausgegangen, dass das nicht stimmen kann. Es haben ihm mehrere Leute bestätigt, dass es diese Drohne gab. Sie wurde von Kolumbien nach Venezuela eingeführt und SEBIN (der im Vorfeld darüber informatiert worden war) sagte, da wären drei Staaten dran beteiligt gewesen: USA, Kolumbien und Deutschland. Deswegen wäre Six in einer verdammt „tollen“ Position gewesen.
Danach macht Billy Six einen Sprung und sagte, dass SEBIN die Botschaft gefragt habe, ob er ein Journalist sei und sie um Belege gebeten – diese sind allerdings nie angekommen. Six selber hat die Botschaft ebenfalls gebeten, ihm doch wenigstens Artikel aus dem Internet auszudrucken. Er hätte zwar Zusagen erhalten, diese wurden aber nicht eingehalten.
Dann kommt Billy Six auf die Anforderung eines Anwalts zu sprechen, auch da wollte sich die deutsche Botschaft drum kümmern. Allerdings meinten sie dann irgendwann, es gäbe überhaupt keine Anwälte, die bereits wären, Six zu verteidigen, weil die sich alle in ein erhöhtes Risiko begäben. Es gäbe nur zwei Möglichkeiten, dass Six frei kommen könne: entweder ein Regime Change oder die Eltern von Six müssten halt die entsprechenden Leute bestechen.
Kurioserweise ist es dann den Eltern von Billy Six gelungen, zwei Anwälte in Venezuela aufzutreiben und diese haben dann sogar kostenlos gearbeitet. Das Ganze haben die Eltern trotz fehlender Sprachkenntnisse hinbekommen.
Warum sich die deutsche Botschaft so für Juan Requesen eingesetzt hat, würde Six gerne wissen. Anscheinend ist der Vater von Juan Requesen eng mit Daniel Kriener befreundet, der mittlerweile als unerwünschte Person des Landes verwiesen wurde. Man unterstellte Billy Six, dass das Geld, welches bei einer Überprüfung der Zelle von Juan Requesen gefunden wurde und anscheinend aus der Botschaft stammte, für Six bestimmt war. Das die Lage für Six dadurch immer schlimmer wurde, kann man sich sehr gut vorstellen. Man hat Six sogar gesagt, dass die Fälle Requesen und Six evtl. zusammen gelegt würden.
Weiter hat Billy Six erfahren, dass sich Angela Merkel mit der Schwester von Requesen getroffen habe, um zu beraten, wie die Bundesregierung mit finanziellen und politischen Mitteln helfen kann, um eine Freilassung von Requesen zu bewirken und ab da wusste Six, dass er richtig große Probleme hat. Nun will Six mit Hilfe der JF recherchieren, was das Auswärtige Amt respektive Deutschland mit Requesen zu tun hat und warum da so ein großes Interesse an diesem Mann besteht.
Hier noch ein Beitrag der JF, die das von mir beschriebene in einem Artikel zusammen gefasst hat. https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2019/billy-six-erhebt-schwere-vorwuerfe-gegen-aussenminister-maas/
Auf jeden Fall ist der Beitrag und vor allen Dingen die Aktivitäten von Angela Merkel ein weiterer Beleg dafür, dass diese sich für alle interessiert, bloß nicht für die Deutschen. Und so eine Frau lenkt die Geschicke der Bundesrepublik.