Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Er ist Feminist und Anhänger der Frankfurter Schule

susu, Sunday, 09.07.2006, 17:50 (vor 6656 Tagen) @ Klaus_z

Hallo,


so sehe ich das auch. meiner Ansicht nach ist susu Feminist - er fordert
ja genau das, was diese Ideologie auch will - die Abschaffung der
Geschlechter.

Er negiert ganz klare, offensichtliche Fakten - z.B. daß es Mann und Frau
gibt und daß diese von grundauf eben unterschiedlich sind.

Ich negieren keine klaren Fakten. Ich negiere ihre Übersimplifizierung. Schön jedoch wenn man in dieser Hinsicht von jemandem angegriffen wird, der die Arbeit in der Anthropologie und Archäologie der letzten 70 Jahre komplett ignoriert. Mal ganz ab von den restlichen Geschichtswissenschaften.

Er ist anscheinend ein Schüler der "Frankfurter Schule", die schon damals
gefordert haben, ALLES, auch wenn es noch so klar und offensichtlich ist
in Frage zu stellen, um damit dei Menschen zu verwirren und für die neue
Ideologie empfänglich zu machen.

Alles in Frage zu stellen um die Menschen für Ideologie empfänglich zu machen... Das ist glaube ich die Dialektik der Anti-Auflärung... BTW: Auch die Naturwissenschaften haben die Forderung alles in Frage zu stellen. Und die Sesamstraße: "Wer nicht fragt bleibt dumm". Das du nicht willst, das die Leute deine alte Ideologie in Frage stellen sei dir gegeben. Das du meinst dabei unideoligisch zu sein nicht. Und um es nochmal zu sagen, ich stimme mit der Frankfurter Schule in vielerlei Hinsicht nicht überein, ich bewege mich eher im Feld des Poststrukturalismus. Dazu hat die Aktio Leben leider noch keinen Text...

Quelle

Pflück ich doch gleich mal auseinander:
"Die Rezeption der religionsphilosophischen These der Kritischen Theorie in die Theologie kann die Frankfurter Schule als ganz unerwarteten, aber ganz großen `Erfolg´ verbuchen, die Folgen sind gar nicht zu übersehen. Wo immer das Christentum zurückgedrängt wird oder zurückweicht, besetzen der Islamismus, die Gnosis oder Esoterik, mehr und mehr auch der Buddhismus und Okkultismus die gesellschaftlichen Leerstellen."

Genau das war ja immer das Ziel von Atheisten: Islamistik und Esoterik. Das der Artikel recht locker Nietzsche und Satre in die Frankfurter Schule einreiht, ist da schon fast eine läßliche Sünde. Zumal von einer Zurückdrängung des Christentums kaum gesprochen werden kann, betrachtet man z.B. das Gremium, das v.d.Leyen zusammenrief, die Landesschulgesetze, in denen jetzt wieder die Formulierung "christliche Werte" auftaucht (z.B. in NRW), etc.

"Das gewissensgesteuerte - theonome - Verhalten wird gegen ein gesellschafts- bzw. kollektivgesteuertes - heteronomes - Verhalten ausgewechselt. Für autonomes Verhalten, d. h. aus Freiheit generiertes Verhalten, ist dann kein Platz mehr."

Bei theonomen Verhalten auch nicht.

"Habermas ist es gelungen, eine Ethik zu formulieren und zu propagieren, die von `erlösungsreligiösen Grundlagen entkoppelt´ ist."

Kant auch.

"> Das Mehrwertsteuerrecht benachteiligt Familien mit Kindern.

Familien werden im Steuerrecht 20 Jahre lang benachteiligt."

Wie das? Durch die Kinderfreibeträge? Durch das Ehegattensplitting?
Beim einkaufen, wenn ich MWS zahle, wurde ich noch nie gefragt, ob ich Familie habe.

"die hohe und wachsende Zahl von in nicht legalisierten Gemeinschaften lebenden Männern und Frauen"

Nicht legalisiert? Also illegal? Verboten? Wann schreitet die Polizei ein?

"Diese technikfeindliche Grundströmung in unserer Gesellschaft führt den `Grünen´ ein Wählerpotential von 10 %, führt `Green-Peace´ und den Umwelt-, Natur- und Tierschutzverbänden finanzielle und humane Ressourcen zu und macht die Ökologie zum Staatsziel Nr. 1 und zur alles in ihren Bann schlagenden Ideologie."

Na, ich würde mal sagen:
a) Nein, Staatsziel Nr. 1 ist Umweltschutz mit Sicherheit nicht
b) Umweltschutz ist nicht gleich Technologiefeindlichkeit
c) Wenn es um dieses Thema geht, ist die Frankfurter Schule nicht unbedingt Vorreiter...

"Nach 1980 hat Habermas in verschiedenen Beiträgen sechs Veränderungen genannt, die von der Kritischen Theorie ausgegangen sind"

Quellen wären schön, weil sich die Aussage, diese Veränderungen seien von der KT ausgegangen zumindest teilweise nicht halten läßt. Entweder Habermas hat Unsinn gesagt, oder er wird sinnentstellend herangezogen.

"Das Kreuz wird aus der deutschen Öffentlichkeit verdrängt; es könne ja `bei Bedarf´ aus dem Schrank hervorgeholt werden. Auch im Andachtsraum der UNO fehlen christliche Symbole, es befindet sich dort nur ein großer schwarzer Stein."

Die UNO ist international. Zwar gibt es 2 Mrd. Christen, aber auch 1,2 Mrd. Moslems und 2,8 Mrd. sonstige (ja, könnte ich jetzt noch aufschlüsseln). Was würde wohl passieren, wenn die UNO in ihrem Andachtsraum christliche Symbole anbringen oder aufstellen würde? Oder Islamische? Oder den schwarzen Stein durch ein Bhudda Statue ersetzte?

"Auch durch den Spruch des Bundesverfassungsgerichts (Kruzifixe in öffentlichen Schulen) wird das Christentum aus der Öffentlichkeit verdrängt, obwohl sich die große Mehrheit des Volkes zum Christentum bekennt."

Was nicht dazu führen muß, daß die Minderheit, die es nicht tut keine Rechte hätte. Das übrigens in Deutschland seit dem der Code Civil hier durch Napoleon durchgedrückt wurde. Deutlich vor 1968...

"Die moderne Kunst folgt nicht mehr den Regeln des Schönen, Wahren, Guten, des Ehrwürdigen oder der Harmonie der Ordnung, sondern ganz bewusst und provokativ der Veralberung und Verächtlichmachung, der Propaganda und Agitation: Das Hässliche, Sinnlose, Anstößige wird dominant."

Die Moderne Kunst fing nicht in den 60ern an. Nicht mal in den 30ern. In der Regel wird van Gogh als einer der ersten modernen Künstler genannt, 1890 gestorben. Mit Duchamps erstem ready-made 1914 fängt in der Kust schon die Post-moderne an, da war Adorno 11.

susu


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