Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Er ist Feminist und Anhänger der Frankfurter Schule

susu, Sunday, 09.07.2006, 20:58 (vor 6712 Tagen) @ Paul

Hi Susu,

interessanter Beitrag. Ich fürchte nur, KlausZ wird einfach seine Platte
mit dem inzwischen allseits bekannten Evergreen "500.000 Jahre alte,
natürliche Ordnung - Oh yeah!" erneut abspielen. :-)

Vermutlich eher "500.000 Jahre alte, natürliche Ordnung - Hojohojaho", denn "oh yeah!" das ist ja Urwaldmusik für vilfickende Hippies. :)

Stimmt, der Zusammenhang zwischen Frankfurter Schule und Moderner Kunst
wirkt schon aus rein chronologischen Gründen ziemlich kontruiert. Noch ein
weiterer Aspekt: Ich frage mich, woher diese fixe Idee kommt, in der Kunst
wäre heutzutage (ich unterstelle mal, daß im Text eigentlich die
zeitgenössische Kunst gemeint war*) das "Hässliche, Sinnlose, Antössige"
dominant. Es viele Künstler und Kunststile, die da überhaupt nicht
reinpassen, beispielsweise der Hyperrealismus. Ich kann mir das nur so
erklären, dass eben jene Kunstwerke, die in die Kategorie "Hässlich,
sinnlos, anstössig*" fallen, das grösste Medieninteresse hervorrufen. Und
warum tun sie das? Weil es eine Menge Typen wie KlausZ gibt, die sich
darüber so herrlich aufregen :-)

Guter Punkt. Erweitern würde ich ihn noch darum, daß gleichzeitig der vormodernden Kust eine Konstanz in Form und Inhalt zugeschrieben wird, die ja auch nie so bestand. Die Simpsons-Folge, in der Michelangelos "David" als "obszön" abgelehnt wird, beruht ja auf echten Denkmustern. Ob man das Werk Boschs mit "Harmonie und Ordnung" beschreiben sollte, ist ebenfalls fraglich.
Und fraglos ist, daß in der vormodernen Kunst eben nicht durchgehend nach den gleichen Prinzipien gearbeitet wurde, man betrachte in Köln die romanischen Kirchen und vergleiche den Dom damit. Wer da die gleichen Prinzipien am Werk sieht übersieht eine ganze Menge.

* Das Problem ist wohl auch, daß für die meisten Menschen zeitgenössische
Kunst das selbe ist wie "Moderne Kunst". Hält man das nicht auseinander,
ist die Verwirrung vorprogrammiert.

Absolut.

Es gäbe noch viel mehr dazu zu sagen... beispielsweise würde ich gerne
wissen, wie "anstössig" allgemeingültig definiert wird.

Und warum das etwas negatives sein soll. Wenn etwas einen Denkprozess anstößt, also ursächlich am Ingangsetzen des Frontallappens mitwirkt, dann ist das doch eigentlich positiv (Es sei denn man sagt: Vor 500.000 Jahren reichte das Stammhirn voll und ganz aus).

susu


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