Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Alle Achtung, da gratuliere ich!

Christine ⌂, Tuesday, 11.07.2006, 14:33 (vor 6710 Tagen) @ DschinDschin

Da lobe ich mir die Christine in unserem Forum.

:-)

Ich kenne einige Christines, die altern nie. Verstehe zwar nicht, wie die
das machen.

Neben einigen anderen Umständen, die ich irgendwann mal niederschreiben werde, ist der Grund wohl, daß ich mich von Feministinnen fernhalte *g*
Im Zuge einer Recherche fand ich folgendes Posting von mir im Usenet, welches ich hier mal wiedergebe:

--
Von: ChrisTine - Profil anzeigen
Datum: Fr 27 Sep. 2002 15:56

Beatrix Verhalen schrieb:

Einen Unterschied sehe ich allerdings: ich habe hier noch keine Frau
erlebt, die wirklich ausfallend, brutal, in der Wortwahl voll daneben
und verletzend geschrieben hat. Männer aber gleich mehrere.

Das ist aber Deine subjektive Wahrnehmung. Ich habe da eine andere.

Nun mag ja eine Rolle spielen, daß mir als Frau für das, was Männer
verletzt oder wütend macht, einfach die Antenne fehlt.

Sehe ich auch so.

Während ich
deutlich wahrnehme, wenn Männer bei mir und anderen Frauen eine
Schmerzgrenze überschritten haben.

Genau hier läuft bei mir alles umgekehrt und weil das so ist, es
natürlich auch Gründe dafür gibt, antworte ich auf Deinen Beitrag.

Aber vielleicht gibt es ja auch einige objektive, wissenschaftliche
Kriterien, um zu beurteilen, welche Formulierungen als Beleidigungen,
Beschimpfungen, Verleumdung, Provokation etc. zu werten sind.

Nein! Ich denke mir, die kann es gar nicht geben...

Ich bin eigentlich ziemlich sicher, daß dann mehr männliche User dieser
NG auf der Anklagebank sitzen müßten als weibliche. Während zum Glück
die große Mehrheit sich durchaus sozialverträglich verhält.

... und zwar genau aus dem zuvor erwähnten Absatz. Du und einige andere
Frauen aus dieser NG implizieren ständig, das summasumarum im Endeffekt
der Mann/die Männer die Bösen sind. Zwar wird hier und da mal
zugestanden, das in Einzelfällen auch Frauen mal die Bösen sind, aber
wie gesagt, es wird als Einzelfall dargestellt und fällt daher unter den
Strich. Bevor ich aber die Gründe nenne, warum ich eine andere
Sichtweise und auch andere Empfindungen habe, möchte ich eines vorweg
nehmen: Ich habe einen sehr großen Freundes- und Bekanntenkreis, manche
Freundschaften bestehen schon seit über 20 Jahren und von daher ist es
verständlich, das man irgendwann auch über seine Kindheit spricht. Von
denen, die eine zufriedenstellende Kindheit hatten, spreche ich jetzt
nicht, sondern von den übrigen und allen, incl.meiner eigenen Person,
war eines gemeinsam: Es waren überall die Mütter, von denen die
physische und psychische Gewalt ausging und es waren hauptsächlich
Mädchen bzw. heutige Frauen, die daran fast kaputt gegangen sind.
Natürlich soll das jetzt nicht implizieren, das Männer deswegen das
bessere Geschlecht sind, denn mMn steht kein Geschlecht dem anderen in
etwas nach.
Im übrigen haben einige meiner Freunde incl. meiner Person den Kontakt
vor Jahren zu unseren Müttern bzw. der Familie abgebrochen. Die
psychische Gewalt, der wir auch Jahre später noch ausgesetzt waren, war
nicht mehr hinnehmbar.
Ich habe alle Facetten der Gewalt erlebt, incl. der sexuellen, aber die
Gewalt, die mich nachhaltig geprägt hat, ging 19 Jahre von meiner Mutter
aus. Die letzte Tracht Prügel erhielt ich, als ich bereits volljährig
war. Die äußeren Wunden sind je nach Grad der Schwere mehr oder weniger
schnell verheilt, die inneren Wunden teilweise bis heute noch nicht.
Aus diesen Gründen war für mich die Gewaltkampagne gegen Frauen und
Mädchen wie ein Schlag ins Gesicht, was andere Menschen die ähnliche
Gewalterfahrungen mit ihren Müttern gemacht, genauso empfunden haben.
Ich hatte im Anfangsstadium email-verkehr mit dem BMFSFJ und nachdem ich
ihnen dann irgendwann meine brutale Kindheit durch meine Mutter
geschildert habe, kam doch tatsächlich die Antwort, das Männer trotz
allem die Bösen sind (meine vereinfachte Interpretation). Kein Wort
davon, das es selbstverständlich auch Gewalt von vielen Müttern gegen
ihre Kinder gibt.
Ich kann sie nicht mehr hören, diese Mär von der liebevollen,
aufopfernden Mutter, von der friedfertigen Frau und analog dazu des
brutalen und mit allen Wassern gewaschenen Mannes. Eines ist nämlich
allen (sex.)Gewaltopfern gemeinsam: Sie wollen verstehen und nicht
verurteilen. Sie wollen begreifen, warum ihnen das angetan wurde, warum
hingeschaut und nichts unternommen oder aber (meist von den Müttern bei
sex. Gewalt) weggeschaut wurde und warum man als Kind nicht beschützt
wurde, wobei ich nochmals betonen möchte, das die physische Gewalt eine
untergeordnete Rolle spielt.
Etwas positives ist ebenfalls allen kindl. Gewaltopfern aus meinem
Freundeskreis gemeinsam: Wir alle haben gelernt zu kämpfen und zwar für
unser Recht, als Mensch wahrgenommen und akzeptiert zu werden. Aus
unserem Kampf ist eine Stärke geworden, die mit Sicherheit für unser
weiteres Leben sehr bestimmend waren.
Als ich vor 10 Jahren in meinem Erwachsenenleben den absoluten Tiefpunkt
erreicht habe, ausgelöst durch 3 Faktoren: die Krebserkrankung meines
Sohnes, die Alkoholkrankheit vom Vater meines Sohnes und durch den
Arbeitsplatzverlust (rechtswidrig durch eine Frau erfolgt, weshalb mir
keiner damit kommen soll, Frauen wären einfühlsamer im Berufsleben), da
wurde mir nach und nach endlich bewußt, das ICH mich ändern muß, wenn
ich aus diesem Tief wieder herauskommen will.
Mit Hilfe einer Therapeutin habe ich es fast allein geschafft (sie
selbst hat es mir so gesagt), aus diesem Keller herauszukommen. Just zu
dem Zeitpunkt, wo ich endlich soweit war, zu begreifen, das ich allein
für mein Glück verantwortlich bin, da habe ich die Krönung meines Lebens
(selbstverständlich neben meinen Kindern) kennengelernt. Er hat mir
gezeigt, was wirkliche Liebe bedeutet und ist.
Wir haben sehr viele Höhen erlebt, aber die Tiefen habe ich im Endeffekt
zumindest damals nicht verkraftet. Mein Mann hat mir zumindest in der
damaligen Situation gezeigt, was Liebe auch bedeutet: Nämlich loslassen
und mich den Weg gehen zu lassen, den ich glaubte, das er der einzig
machbare wäre. In dieser Zeit habe ich noch einen Mann kennenglernt, der
zum damaligen Zeitpukt sehr wichtig für mich war. Er hat mir die
Sichtweise eines Mannes beigebracht, mir von seinen Gefühlen erzählt,
die er als Mann in einer ähnlichen Situation gehabt hatte. Das hat mir
mehr als alles andere geholfen, den Weg zu meinem Mann wieder
zurückzufinden. Unsere Liebe ist heute intensiver denn je, ich kann
leider in Worten nicht ausdrücken, was ich für meinen Mann empfinde, es
ist einfach überwältigend. Liebe kann man auch wunderbar ohne Worte
ausdrücken.
Wenn ich ein Resümee über mein Leben ziehen müßte, würde ich folgendes
sagen: Ich habe Gewalt von beiden Geschlechtern erlebt, aber die
nachhaltigste war die psychische Gewalt durch eine Frau, die mich vor
lauter Hass auf mich fast umgebracht hätte. Leider hat die psychische
Gewalt mein Leben geprägt.
Ich kann das nicht ablegen wie ein Unterhemd, von daher ist aus meinem
subjektiven Empfinden heraus das, was von einigen Frauen dieser Gruppe
kommt, schlimmer als das, was von einigen Männern hier kommt. Auch wenn
mein subjektives Empfinden völligst konträr gegenüber einigen Frauen
hier ist, hat trotzdem mMn keiner das Recht, ein Urteil bzgl. des
anderen Geschlechtes abzugeben, schon gar nicht visuell auf eine
Anklagebank zu setzen, um zu sagen, das Geschlecht ist das bösere.
Dieses Posting ist gleichzeitig für mich ein Abschied aus dieser Gruppe,
auch wenn ich hier kaum geschrieben, aber immer mitgelesen habe. Es gibt
vielfältige Gründe dafür, einige wurden sogar schon genannt, weshalb ich
das nicht noch einmal aufwärmen möchte. Aber der Hauptgrund ist die
Tatsache, das ich es nach 3-monatiger Arbeitslosigkeit geschafft habe,
mit meinen knapp 47 Jahren noch einen verantwortungsvollen Job zu
bekommen. Leider liegt meine Arbeitsstätte knapp 80 km entfernt von
meinem Wohnsitz, sodas ich tägl. mind. 12 Std. abwesend sein werde. Von
daher gesehen, werde ich zukünftig kaum Zeit und Muße haben, mich hier
noch mit anderen Problemen auseinanderzusetzen.
Noch eines Beatrix: Wahrheit ist immer subjektiv und wird von daher auch
von jedem anders wahrgenommen. Mit der Schilderung meiner und anderer
Gewalterfahrung mit Müttern wollte ich zeigen, das es auch eine andere
Welt als die von Dir und einigen Frauen hier wahrgenommene gibt. Klar,
vom Kopf her weiß man das natürlich, nur... nachem*pfinden* werden es
nur die können, die das selbst ähnlich erlebt haben.

Gruß - Christine

nachzulesen hier
--

Vielleicht ist dadurch einiges verständlicher.

Gruß - Christine

--
Es ist kein Merkmal von Gesundheit, wohlangepasstes Mitglied einer zutiefst kranken Gesellschaft zu sein


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