Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 2 - 21.05.2006 - 25.10.2012

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Welche Absichten verfolgt susu?

Gast, Sunday, 09.07.2006, 18:37 (vor 6712 Tagen) @ susu

Ich finde da keine direkte Verbindung, Zastrow bezeichnet die Queer Theory
als "Fortentwicklung" des "Gender-Begriffs", was halb stimmt. Denn es ist
tatsächlich eine Fort- und keine Weiterentwicklung, Judith
Butlers "gender trouble" ist vor allem anderen eine Kritik des
Gender-Begriffs, der bis dahin die feministische Literatur durchzog und
der jetzt Grundlage von GM ist. Die Reaktion der "alten Garde" war
dementsprechend. Butler stellt Konzepte radikal in Frage, die die
Grundlage von allem bilden, was die "2. Welle" so in die Welt gesetzt hat.
"Männer unterdrücken Frauen" - nein, sagt Butler. Vielmehr halten sich
Männer und Frauen in wechselseitiger Abhängigkeit, die von Frauen als
Unterdrückung durch Männer und von Männern als Unterdrückung durch Frauen
empfunden wird. So eine Aussage mag hier einigen als problematisch
erscheinen, aber man denke sich mal in eine A.S. rein. 30 jahre EMMA und
da kommt eine und erklärt es gäbe das Patriarchat gar nicht.

Sehr wohlmeinende Butler-Interpretation. An verschiedenen Stellen verwendet sie übrigens durchaus Begriffe wie patriarchalische Gesellschaft und andauernd Konzepte wie eine generelle Unterdrückung der Frauen durch die Männer ("Ungbehagen der Geschlechter", "Der Streit um DIfferenz" usw.) Manchmal hat es den Anschein, als würdest du deine eigenen weitergedachten Gedanken ihr unterstellen, aber Butler ist feministisch (womit die Hierarchie, Männer unterdrücken die anderen-Leier gemeint ist).


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