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Die Liste der Kindstötungen ist lang. Leider kommen immer wieder grausame Taten zum Vorschein. © Carmen Jaspersen/dpa
(fa/cfl/kle) – Immer wieder sorgen Tötungen von Babys und Kindern in Deutschland für Entsetzen. Jeden zweiten Tag wird in Deutschland ein Kind umgebracht. Eine Chronologie der Fälle:Juni 2011: In der thüringischen Kleinstadt Zella-Mehlis wird die siebenjährige Mary-Jane tot gefunden.
Juni 2011: Eine 41-jährige Mutter tötet ihre beiden Töchter im Schlaf. Bei der Vernehmung sagt sie aus, „innere Stimmen“ hätten ihr befohlen, die Kinder umzubringen. Sie hat die Mädchen zunächst gewürgt und dann mehrfach auf sie eingestochen. Der anschließende Versuch der Selbsttötung scheitert.
April 2011: In Berlin tötet ein 34-jähriger Vater seinen zwölfjährigen Sohn und versteckt die Leiche im Keller des von ihm bewohnten Mietshauses.
März 2011: Im bayrischen Krailling findet eine Mutter ihre beiden Töchter tot auf. Während sie in der Nacht in einer Gaststätte arbeitet ist das Haus, in dem die beiden Mädchen schlafen, unverschlossen.
März 2011: In Nordrhein-Westfalen tötet ein Vater seinen Sohn mit einer Kettensäge und anschließend sich selbst. Die Mutter soll bereits Wochen vor der Tat mit dem Jugendamt in Kontakt gestanden haben.
November 2010: Im niedersächsischen Bodenfelde werden die Leichen von zwei Teenagern gefunden. Kurz darauf wird der 26 Jahre alte Jan O. gefasst. Er gesteht, die beiden Jugendlichen getötet zu haben. Zudem räumt er ein, an den Opfern kannibalistische und vampiristische Handlungen durchgeführt zu haben. Er wird im Juni 2011 zu lebenslanger Haft mit anschließender Sicherungsverwahrung verurteilt.
September 2010: Mirco aus Grefrath verschwindet. Weil er Stress im Job hatte, wie er sagt, tötet Olaf H. den Jungen. H. hat selbst drei Kinder.
September 2010: Ein Mann aus Baden-Württemberg macht eine grausame Entdeckung: Im Bad entdeckt er die Leichen seiner Frau und der gemeinsamen Kinder. Die 44-Jährige hatte sich und die Kinder getötet.
September 2010: Auf einem Radwanderweg in Hessen bringt ein 52-jähriger Mann sein Auto zum stehen, tötet seine vierjährige Tochter, verletzt seinen einjährigen Sohn schwer und tötet dann sich selbst.
August 2010: Ein 27-jähriger Mann schlägt mit Fäusten und einem Gürtel immer wieder auf seinen Ziehsohn Julian ein. Auf den Kopf, das Gesäß und immer wieder in die Genitalien. Der arbeitslose Maurer urinierte zudem auf den nackten Körper des Kindes. Julian stirbt an seinen schweren Verletzungen. Der Mann wird im Dezember 2010 zu lebenslanger Haft verurteilt.
August 2010: Im niedersächsischen Delligsen findet die Polizei die Leiche eines Jungen. Der Vater gesteht, das Kind getötet zu haben.
Juli 2010: In Bad Honnef stirbt eine Neunjährige einen grausamen Tod. Die Pflegeeltern des Mädchens sollen es immer wieder mit Klebeband gefesselt und so misshandelt haben. Der Pflegevater gesteht, das Kind in der Badewanne untergetaucht zu haben. Anna ertrinkt.
Juli 2010: Im sächsischen Plauen misshandelt ein Mann das Kind seiner Lebensgefährtin so schwer, dass es an den Verletzungen stirbt.
Juni 2010: Bei einer Familientragödie in Oranienburg tötet eine 32-jährige Polizeibeamtin ihre beiden Kinder und dann sich selbst.
Juni 2010: In Himmelstadt bei Würzburg findet die Polizei die Leiche einer jungen Frau. Ihr Mann hat sie erschossen. Anschließend tötet er die gemeinsamen Söhne und sich selbst.
Mai 2010: Im bayrischen Weiden wird die Leiche eines acht Monate alten Babys gefunden. Die Mutter steht unter Mordverdacht und wird später zu fünfeinhalb Jahren Haft verurteilt.
Mai 2010: In Wolgast wird ein Kind grausam misshandelt und stirbt kurz darauf an seinen schweren Verletzungen.
April 2010: Bei einem Familiendrama in Berlin sind drei Tote zu beklagen: Ein Mann erschießt erst Frau und Kind, dann sich selbst. Medienberichten zufolge sollen in einer Kühltruhe in der Wohnung Leichenteile gefunden worden sein.
April 2010: In Freising bei München erschießt ein Mann erst seinen fünfjährigen Sohn und dann sich selbst. Die Mutter des Kindes überlebte mit schweren Verletzungen, ein zweijähriger Junge blieb unverletzt.
März 2010: In Bayern stirbt eine Zweijährige an Unterernährung und Flüssigkeitsmangel. Die Mutter soll den Tod durch Unterlassen hingenommen haben. Nachbarn sollen vorher vergeblich versucht haben, Hilfe vom Jugendamt zu bekommen. Das Amt räumte später Versäumnisse ein. Die Angelegenheit sei „möglicherweise aus den Augen verloren“ worden sein.
August 2009: Ein dreijähriges Mädchen verhungert im fränkischen Thalmässing. Ein von den Eltern gerufener Notarzt hatte das Kind wegen gesundheitsbedrohlichem Zustand ins Krankenhaus einweisen lassen. Dort starb die Dreijährige zwei Tage später an den Folgen von Unterernährung. Gegen die 26-jährige Mutter und den drei Jahre älteren Vater erteilte die Polizei daraufhin Haftbefehl. Den vierjährigen Bruder brachten die Behörden bei den Großeltern unter.
Juli 2009: Ende Juli war die neunjährige Corinna aus der sächsischen Kleinstadt Eilenburg verschwunden. Wenige Tage später tauchte die Leiche des Mädchens in einem Müllsack im Mühlgraben, einem Seitenfluss der Mulde, auf. Nach Großfahndung und einer Fernsehaktion konnte die Polizei Anfang August den mutmaßlichen Täter verhaften.
März 2009: In Berlin wird in einem Altkleider-Container eine Babyleiche entdeckt. Der kleine Junge hat nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft mindestens ein paar Stunden gelebt. Die genaue Todesursache konnte nach Angaben eines Sprechers auch durch die Obduktion nicht geklärt werden. Der Säugling mitteleuropäischer Abstammung sei voll entwickelt gewesen sowie lebend und gesund zur Welt gekommen. Den grausigen Fund hatte ein Mitarbeiter des Roten Kreuzes am Montagmorgen beim Leeren des Containers gemacht.
März 2009: In der Nähe von Engen (Baden-Württemberg) wird die Leiche eines Neugeborenen gefunden. Das in eine Plastiktüte gewickelte kleine Mädchen war in der Nähe einer Grillhütte entdeckt worden. Junge Leute hatten dort in der Nacht ein Fest gefeiert und das Kind bei Aufräumarbeiten am Morgen gefunden. Es war offenbar „gerade erst geboren“, sagte ein Polizeisprecher. Von der Mutter gebe es keine Spur.
Januar 2009: Mitten in Paderborn stirbt die kleine Kardelen. Der Täter vergewaltigt sein achtjähriges Opfer zuerst, bevor er es erstickt. Eine Visitenkarte von einem türkischen Juwelier führt die Ermittler auf die Spur. Offenbar hatte sich der 29-Jährige Nachbar des Kindes an dem Mädchen vergangen und war dann in die Türkei geflüchtet. Der Schwiegervater des mutmaßlichen Vergewaltigers reiste ihm nach und zwang seinen Verwandten dazu, sich der Polizei zu stellen
Dezember 2008: In Köln (Nordrhein-Westfalen) entdecken Mitarbeiter einer Entsorgungsfirma in einem Müllsack die Leiche eines toten männlichen Säuglings. Die Staatsanwaltschaft hat eine eine Obduktion angeordnet. Eine Mordkommission wurde eingerichtet und ermittelt den Fall.
Oktober 2008: In Großkugel (Sachsen-Anhalt) wird ein totes Baby in einer Waschmaschine gefunden. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Halle brachte die 27-jährige Schwangere das Mädchen in ihrer Wohnung zur Welt. Kurze Zeit später später fand der 28-jährige Lebensgefährte der Frau das Neugeborene leblos in der Waschmaschine im Badezimmer. Laut Obduktionsbefund lebte das Kind nach der Geburt. Das Paar hat noch einen zweijährigen Sohn.
August 2008: Am 18. August verschwindet die achtjährige Michelle auf ihrem Heimweg von den Leipziger Ferienspielen. Drei Tage später wird die Leiche in einem nahen Teich gefunden. Danach versucht die Polizei mit hohem Aufwand den Täter zu fassen, doch ohne Erfolg. Im März stellt sich dann der 18-jährige mutmaßliche Täter.
August 2008: In Bräsen (Sachsen-Anhalt) bei Wittenberg wird eine in Laken eingewickelte Säuglingsleiche gefunden. Die 21 Jahre alte Mutter steht im Verdacht, ihre neugeborene Tochter getötet und im Garten ihres Wohnhauses vergraben zu haben. Nach einem vorläufigen rechtsmedizinischen Befund hat das Mädchen nach der Geburt gelebt. Die Frau hat sich nach Polizeiangaben in einem Verhör zu dem Vorwurf geäußert, hieß es von der Staatsanwaltschaft. Offen blieb, ob die 21-Jährige die Tat gestand. Die Frau lebt den Angaben zufolge mit Angehörigen in einem Haus.
August 2008: In Polenz (Sachsen) wird ein totes Baby in einer Reisetasche gefunden. Nach dem grausigen Fund sitzt die 20 Jahre alte Mutter in Haft. Ihre Großeltern hatten ihren toten Urenkel im Keller ihres Einfamilienhauses entdeckt und die Polizei informiert. Die junge Frau, die ebenfalls in dem Haus wohnte, sei zunächst in eine Klinik und dann ins Gefängnis gebracht worden, teilte die Polizei mit. Zur Todesursache gab es noch keine Angaben. Die Mordkommission hat die Ermittlungen aufgenommen.
August 2008: In Horb (Baden-Württemberg) wird ein totes Baby in einer Gefriertruhe gefunden. Die damals 20-jährige Mutter hat ihr Neugeborenes in eine Plastiktüte gewickelt und in die Gefriertruhe gelegt. Wie die Staatsanwaltschaft und die Polizei auf einer Pressekonferenz bekannt gaben, habe die junge Frau aus der Schweiz geglaubt, das Baby sei tot. Laut Obduktion sei das Kind jedoch lebensfähig gewesen. Gegen die Frau wurde Haftbefehl erlassen. Sie wurde in ein Gefängnis-Krankenhaus in der Nähe von Stuttgart gebracht. Die Mutter des Verlobten der 20-Jährigen hatte die Babyleiche entdeckt und darauf ihre angehende Schwiegertochter überredet, sich den Behörden zu stellen. Im Dezember 2008 spricht das Landgericht Horb die heute 21-Jährige des Totschlags für schuldig. Sie wird zu dreieinhalb Jahren Jugendstrafe verurteilt.
Juni 2008: In Zeitz (Sachsen-Anhalt) entdeckt ein Spaziergänger ein totes Baby. Nach Angaben der Polizeidirektion Sachsen- Anhalt Süd in Halle kam das Kind lebend zur Welt. Dies habe die Obduktion der Babyleiche ergeben. Der leblose Körper des Jungen, der an einem kleinen Weg in einem Waldstück lag, war zum Teil mit einer Plastiktüte bedeckt. Die Staatsanwaltschaft Naumburg ermittelt wegen Verdachts auf Totschlag.
Mai 2008: In Wetzlar (Hessen) wird ein acht Monate alter Säugling erschlagen. Die tatverdächtigen Eltern sitzen in Untersuchungshaft. Laut Staatsanwaltschaft schweigen sie bislang zu der Tat. Nach dem gewaltsamen Tod des kleinen Mädchens ermittelt die Staatsanwaltschaft aber auch gegen eine Mitarbeiterin des städtischen Jugendamts. Es bestehe der Anfangsverdacht der unterlassenen Hilfeleistung, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Bei der Obduktion wies der Leichnam des Mädchens ältere Knochenbrüche auf. Die Jugendamtsmitarbeiterin hatte den Säugling nach einer anonymen Anzeige im Dezember und im April in Augenschein genommen.
Mai 2008: In Wenden im Sauerland (Nordrhein-Westfalen) werden drei tote Babys in einer Tiefkühltruhe gefunden, allesamt Mädchen. Die Kinder sollen laut Obduktionsergebnis erstickt, ertrunken oder an Unterversorgung gestorben sein. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft Siegen hatte die Mutter die Babys 1986, 1988 und 2004 in die Kühltruhe im Keller ihres Einfamilienhauses gelegt. Der 18 Jahre alte Sohn der Familie hatte auf der Suche nach einer Tiefkühlpizza den grausigen Fund gemacht.
April 2008: In Elsterberg (Sachsen) im Vogtland wird auf dem Dachboden eines Hauses ein totes Neugeborenes entdeckt. Die 22 Jahre alte Tochter der Hauseigentümer räumte ein, das Mädchen im November 2007 in ihrer Wohnung in München zur Welt gebracht zu haben und es anschließend im elterlichen Haus versteckt zu haben.
April 2008: In Wiesenbad (Sachsen) wird die Leiche eines Babys von Müllmännern im Abfall gefunden.
April 2008: In Minden (Nordrhein-Westfalen) misshandelt ein 24jähriger Mann den 22 Monate alten Sohn seiner Freundin lebensgefährlich. Der Säugling stirbt in einer Mindener Klinik an seinen Verletzungen. Ärzte diagnostizierten bei ihm ein Schädelhirntrauma und Hirnödem. Zudem wies das Kind nach Angaben der Ärzte Verletzungen im Analbereich auf.
April 2008: In Berlin finden Spaziergänger die Leiche eines Säuglings in einem Rucksack. Nach Polizeiangaben wurde der Rucksack mit der Kinderleiche nahe einer Straße im Berliner Bezirk Köpenick entdeckt.
April 2008: In Vechta (Niedersachsen) entdecken Spaziergänger eine Babyleiche. Der Säugling lag in einem Waldstück. Todeszeitpunkt und Todesursache waren zunächst unklar.
Februar 2008: In Frankfurt (Oder) verhungert der sechs Monate alte Florian. Die Mutter gestand nach Angaben der Staatsanwaltschaft, das Kind immer weniger mit Essen versorgt zu haben. Das Baby habe bei seinem Tod weniger gewogen, als bei seiner Geburt – Presseberichten zufolge nur noch 2000 Gramm. Die 19 und 21 Jahre alten Eltern stehen unter Mordverdacht. „Wir gehen davon aus, dass sie das Kind über einen längeren Zeitraum nicht ausreichend versorgt haben“, sagte ein Sprecher der Staatsanwaltschaft. Im August 2008 fällte das Landgericht Frankfurt an der Oder die Urteile: Gegen die 20-jährige Mutter verhängte die Strafkammer wegen erheblich verminderter Schuldfähigkeit sieben Jahre Jugendhaft. Der 21-jährige Vater, der die Altersgrenze für eine Jugendstrafe zum Tatzeitpunkt bereits um mehr als zwei Monate überschritten hatte, erhielt eine zehnjährige Haftstrafe nach Erwachsenenstrafrecht. In der mündlichen Urteilsbegründung heißt es, die fehlende Verständigung darüber, wer für die Versorgung des Kindes verantwortlich ist, sei letztlich die Ursache des Todes. Obgleich Verwandte die Eltern auf das abgemagerte Kind hinwiesen, habe das junge Paar den Beziehungskonflikt nicht lösen können. Letztlich hätten die Eltern das Überleben Florians dem Zufall überlassen. Die beiden arbeitslosen Eltern verbrachten einen Großteil ihrer Zeit mit Computerspielen, durch die sie in eine andere Welt flüchten konnten. Die Eltern hatten sich nach eigenen Angaben darauf verlassen, jeweils der andere habe das Baby bereits versorgt.
Februar 2008: In Gersthofen (Bayern) ertränkt eine 35 Jahre alte Frau zwei ihrer fünf Kinder in der Badewanne. Die möglicherweise unter Depressionen leidende 35-Jährige hatte am frühen Morgen Wasser in die Badewanne laufen lassen und die beiden Kinder nacheinander ertränkt. Anschließend weckte sie nach Polizeiangaben ihren Mann auf und sagte ihm, sie habe etwas Schreckliches getan. Notärzte versuchten vergeblich, die Kinder wiederzubeleben. Jugendamt und Kriseninterventionsdienst übernahmen die Betreuung der drei älteren Kinder. Die Frau wurde laut Staatsanwaltschaft in einer psychiatrischen Klinik untergebracht.
Dezember 2007: In Darry (Schleswig-Holstein) tötet eine 31jährige Mutter ihre fünf Söhne im Alter zwischen drei und neun Jahren. Die Frau galt zuvor bereits als psychisch auffällig und wurde seit August 2007 vom Sozialdienst des Kreises Plön betreut. Der Ehemann hat angeblich bis einen Tag vor der Tat in dem Haus in Darry gelebt. Die Mutter hatte die Tat in der psychiatrischen Klinik Neustadt selbst gemeldet. Der behandelnde Arzt informierte daraufhin die Polizei. Das Kieler Landgericht verurteilte die 32-Jährige im August 2008 wegen fünffachen Totschlags zur dauerhaften Unterbringung in der Psychiatrie. Aufgrund ihrer paranoiden Schizophrenie sei die Frau schuldunfähig.
November/Dezember 2007: In Plauen (Sachsen) werden insgesamt drei tote Kinder gefunden. Alle Babys waren laut den Untersuchungen der Gerichtsmediziner lebensfähig. Nach Angaben des ermittelnden Oberstaatsanwaltes handelte es sich „in allen drei Fällen um voll entwickelte lebensfähige Kinder“. Bei der Untersuchung aller Kinderleichen wurde keine Gewalteinwirkung festgestellt.
November 2007: In Schwerin (Mecklenburg-Vorpommern) stirbt am 20. November die fünfjährige Lea-Sopie an Unterernährung. Die Eltern hatten das Mädchen offenbar wochenlang vernachlässigt. Das Kind war auf 7,4 Kilogramm abgemagert. Die Eltern hatten Lea-Sopie noch ins Krankenhaus gebracht, doch die Ärzte konnten nichts mehr für das Mädchen tun. Gegen die Eltern Stefan T. und Nicole G. wurde Mordanklage erhoben. Im Juli 2008 wurden die Eltern zu Haftstrafen von jeweils elf Jahren und neun Monaten verurteilt. Das Schweriner Landgericht sprach die 24 Jahre alte Mutter und den 26 Jahre alten Vater im Juli 2008 des Mordes in Tateinheit mit der Misshandlung Schutzbefohlener schuldig. Damit folgte das Gericht dem Anklagevorwurf.
Mai 2007: In Meiningen (Thüringen) erdrosselt eine psychisch kranke 32-jährige Mutter ihren sieben Monate alten Sohn mit einem Handykabel. Die Thailänderin, die seit zehn Jahren in Deutschland lebt, gestand die Tat und erklärte, dass sie ihr sieben Monate altes Baby nicht mehr haben wollte. Nach ihrem Geständnis versuchte sie, sich mit Messerstichen in den Oberkörper das Leben zu nehmen. Die Mutter wurde vom Landgericht Meiningen freigesprochen. Das Gericht in Thüringen begründete sein Urteil mit der „erheblich verminderten Schuldfähigkeit“ der Frau. Zudem sei es unwahrscheinlich, dass sie noch einmal eine ähnliche Tat begehe. Laut Aussagen eines Gutachters litt die Frau bei ihrer Tat unter einer „psychotischen Störung“ mit Symptomen einer Schizophrenie.
April 2007: In der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt werden in einer Wohnung zwei tote Babys in einer Tiefkühltruhe entdeckt. Die Kinder waren 2002 und 2004 geboren und von der Mutter in eine Plastiktüte gesteckt und tiefgefroren worden. Der 15-jährige Sohn der Frau entdeckte die Leichen seiner Geschwister.
März 2007: In Bromskirchen (Hessen) stirbt die 14 Monate alte Jacqueline an Unterernährung. Das Mädchen wiegt vor seinem Tod nur noch sechs Kilogramm. Gesunde Kinder im selben Alter wiegen mindestens doppelt so viel. Die Mutter bringt das Kind noch zu einer Ärztin, doch dort kann nur noch der Tod festgestellt werden. Ende März 2009 verurteilte das Landgericht Gießen im zweiten Prozess die Eltern zu lebenslanger Haft wegen Mordes. Laut Anklage hatte das Paar aus dem nordhessischen Bromskirchen seine Tochter im Frühjahr 2007 nicht mehr versorgt, weshalb Jacqueline qualvoll verhungerte. Mit seinem Urteil folgte das Gericht der Staatsanwaltschaft. Die Verteidigung hatte im ersten Prozess mildere Urteile vor dem Landgericht Marburg erwirkt: Acht Jahre Haft wegen Totschlags für die Mutter und dreieinviertel Jahre Haft wegen fahrlässiger Tötung für den 35 Jahre alten Vater. Der Bundesgerichtshof hatte diese Entscheidung im September 2008 aufgehoben.
Januar 2007: In Thörey bei Erfurt (Thüringen) werden drei tote Babys entdeckt, die in Plastikfolie eingewickelt sind. DNA-Tests ergeben, dass jedes Kind von einem anderen Freund der 21 Jahre alten Mutter gezeugt wurde. Die unter Totschlagverdacht stehende Frau hat zugegeben, die Kinder geboren zu haben, als sie 16, 17 und 19 Jahre alt war.
Dezember 2006: Der knapp zehn Monate alte Leon aus Sömmerda (Thüringen) verdurstet. Die Mutter hatte den Jungen vier Tage allein in der Wohnung gelassen. Die Frau gab an, sie sei überfordert gewesen. Die zweijährige Schwester von Leon kann in letzter Minute gerettet werden.
März 2006: In Neuendorf am Damm (Sachsen-Anhalt) entdeckt ein Mann auf dem Dachboden seiner von ihm getrennt lebenden Frau in einer Reisetasche eine skelettierte Babyleiche. Die Polizei findet zwei weitere tote Säuglinge. Im Oktober 2007 wird die heute 38-jährige Mutter wegen Totschlags zu sieben Jahren Haft verurteilt.
Februar 2006: In Schlagenthin (Sachsen-Anhalt) entdecken Ermittler in einer Mülltonne die stark verweste Leiche des zweijährigen Benjamin. Der Junge war in eine Mülltüte eingewickelt und bereits ein Jahr zuvor an Unterernährung gestorben. Die Eltern nahmen die Leiche ihres im April 2003 geborenen Sohnes bei ihrem Umzug von Stresow nach Schlagenthin mit. Die Behörden wurden auf die Familie aufmerksam, weil eine Ärztin bei der Untersuchung eines der fünf anderen Kinder der Familie Symptome von Vernachlässigung festgestellt hatte: Der Einjährige war unterernährt, schmutzig und wies Erfrierungen auf. Die Ärztin alarmierte die Polizei.
Januar 2006: In Altenburg (Thüringen) findet die Polizei in einem Kellerraum die im Boden eingemauerten Leichen von zwei Neugeborenen. Die 44 Jahre alte Mutter, eine Erzieherin, erhielt wegen zweifachen Totschlags neun Jahre Haft. Laut dem Urteil des Gerichts hatte die Frau, die in einer desolaten Ehe lebte, die Kinder direkt nach der Geburt erstickt.
August 2005: In Brieskow-Finkenheerd (Brandenburg) findet die Polizei am 1. August die Leichen von neun Babys. Sie waren in Blumentöpfen und -kästen verscharrt. Die Mutter hatte die Kinder zwischen 1988 und 2004 nach eigenen Angaben jeweils stark betrunken allein zur Welt gebracht. Sie habe die Neugeborenen mit einer Decke abgedeckt und sei erst wieder zu sich gekommen, als sie tot waren. Die Mutter der neun toten Babys muss für 15 Jahre ins Gefängnis. Ende Februar 2009 bestätigte der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe mit einem Beschluss dieses Urteil des Landgerichts Frankfurt an der Oder gegen Sabine H. Im ersten Prozess war das Landgericht Frankfurt im Juni 2006 zu der Überzeugung gekommen, H. habe vorsätzlich gehandelt und den Kindern von vornherein jedes Lebensrecht abgesprochen. Dieses Urteil hatte der BGH im März 2007 teilweise aufgehoben: Das Landgericht habe nicht ausreichend geprüft, ob die zur Tatzeit offenkundig alkoholabhängige Frau nur vermindert schuldfähig sei.
In einem zweiten Prozess prüfte das Landgericht diese Frage. Mit seinem Urteil vom April 2008 hielt es jedoch an einem Tatvorsatz und damit auch am Strafmaß von 15 Jahren Haft fest. Dieses zweite Urteil sei nicht mehr zu beanstanden, entschied der BGH.
März 2005: In Hamburg erstickt die siebenjährige Jessica qualvoll an ihrem Erbrochenem. Das unterernährte Mädchen wurde von seinen Eltern in einen dunklen, ungeheizten Raum eingesperrt. Dort hatte es aus Hunger die Tapete von den Wänden gekratzt und Teppichflusen gegessen. Das sieben Jahre alte Mädchen wog bei seinem Tod 9,5 Kilogramm. Gesunde Mädchen wiegen in diesem Alter zwischen 20 und 30 Kilogramm.
Januar 2005: In Düsseldorf (Nordrhein-Westfalen) werden bei der Zwangsräumung einer Wohnung die sterblichen Überreste der dreijährigen Pervin entdeckt. Das Mädchen war bereits im Oktober 2002 verhungert. Die Mutter gesteht, ihre Tochter nach deren Tod zerstückelt und zwei Jahre lang auf dem Balkon gelagert zu haben.
Oktober 2004: Ein 42 Jahre alter Mann erstickt in Plötzkau (Sachsen-Anhalt) zwei fünf Monate alte Zwillinge mit seiner flachen Hand. Nach den Angaben eines gerichtlichen Gutachters hatte der geistig zurückgebliebene Untermieter der Mutter sich über das Geschrei der Kinder geärgert, wollte sie aber nicht töten.
Juni 2004: In Cottbus (Brandenburg) entdecken Ermittler die Leiche des sechsjährigen Dennis in einer Tiefkühltruhe. Zweieinhalb Jahre lang hielt die Mutter die Leiche des Jungen in der Kühltruhe versteckt. Die Frau und ihr Ehemann haben noch zehn weitere Kinder. Im Jahr 2006 wurden die Eltern von Dennis wegen Mordes zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt. Die Eltern legten Einspruch gegen das Urteil ein. Im September 2007 wandelte der Bundesgerichtshof das Urteil von Mord in Totschlag um: Die Mutter von Dennis muss für 13 Jahre ins Gefängnis, der Vater muss elf Jahre absitzen.
Februar 2004: In Hanerau-Hademarschen (Schleswig-Holstein) verhungert ein elf Monate alter Säugling. Die Eltern sagten, sie seien mit ihren zwei Kindern überfordert gewesen. Gemeinsam mit den Großeltern lebten die beiden in einem Haus. Die Großeltern haben von dem lebensbedrohlichen Zustand ihres Enkelkindes nichts mitbekommen. Die Eltern erhalten mehrjährige Haftstrafen.
Dezember 2000: Nahe Erfurt (Thüringen) wird ein neugeborener Junge tot gefunden. Anhand eines Gentests überführt die Polizei eine Mutter von fünf Kindern. Die Frau gibt zu, das Kind sowie einen weiteren Sohn und eine Tochter nach der Geburt ertränkt, erstickt bzw. erwürgt zu haben.
Juni 1999: In Mühltroff (Sachsen) werden die Leichen von drei Babys in der Kühltruhe ihrer Eltern gefunden. Die Mutter hatte die zwei Jungen und ein Mädchen 1993, 1995 und 1999 erstickt, in Plastikbeutel gelegt und eingefroren.
1992 – 1996: Eine 27-Jährige aus Ratekau bei Lübeck (Schleswig-Holstein) tötet zwei ihrer Töchter im Säuglingsalter sowie ihren dreijährigen Sohn. Sie presst den Babys die Bettdecke so lange auf Gesicht und Brust, bis sie kein Lebenszeichen mehr von sich geben.
1984 – 1988: Ein Ehepaar aus Wernigerode (Sachsen-Anhalt) erstickt fünf seiner neugeborenen Kinder und verbrennt die Leichen im Ofen einer Heizungsanlage.
1966 – 1972: In den Jahren 1966, 1969 und 1972 bringt eine Mutter ihre drei neugeborenen Kinder auf grauenvolle Weise um: Sie ertränkt sie in einer Jauchegrube.
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