Trennungskind über Trennungskinder

Trennungskind34 berichtete am 13.6.2011 im Forum (Vollzitat mit freundlicher Genehmigung des Verfassers)

Ich habe vor Urzeiten hier mein Versprechen gegeben, meine Motivation offenzulegen, für mehr Männerrechte, respektive mehr Kinderrechte einzutreten.

Das soll hiermit nun geschehen, auf biographisches über meine Person kann ich dabei unmöglich verzichten (ich habe mir Mühe gegeben, mich kurz zu fassen). Dabei wird der Sinn meines Nicknamens auch deutlich:

  • 1968 Heirat Eltern.
  • 1975 Geburt Schwester.
  • 1977 meine Geburt.
  • 1985 Ehe so zerrüttet, dass
  • 1987 Trennung eintritt (keine Scheidung).

Vater muss Wohnung verlassen, nachdem uns die Tusse vom Jugendamt „‘überzeugt‘ hat, dass wir zu Mutti wollen.“ (Wir haben uns bewusst nicht festgelegt).

  • 1989: Mutter hat ein Versprechen gebrochen, dass sie keine zahlenden Gäste mehr aufnimmt. Vater erfährt dies und macht uns Vorwürfe, dass wir es verschwiegen haben. Die ganze Lage verkehrt sich und meine Mutter muss ausziehen, wir leben jetzt wieder beim Vater in der gleichen Wohnung.
  • 1992: Schwester auf englischem Internat (wollte für 6 Monate auf eigenen Wunsch dort bleiben, wurde wg. Ihrer hervorragenden Noten unterstützt).
  • 1993: Selbstmord Schwester.
  • 1993: Versuch der Eltern, sich wieder anzunähern und zumindest ohne Eskalation wieder sprechen zu können, scheitert noch vor der Beerdigung kläglich.
  • 1993 März: Beerdigung meiner Schwester.
  • 1994: Weil mein Vater im Umgang mit mir immer unerträglicher und herablassender wird (wie vorher auch, nur schlimmer), ziehe ich zu meiner Mutter, die inzwischen in eine andere Wohnung in der gleichen Stadt gezogen ist, näher an der Wohnung des Vaters.

In den jeweiligen Trennungs- und Wohnphasen bei einem einzelnen Elternteil gibt es kaum nennenswerte Versuche der Eltern, den Kontakt zu den Kindern aufrecht zu erhalten. Es scheitert daran, dass die Kinder nicht abgeholt oder gebracht werden wollen, weil sie ja auch mit dem ÖPNV fahren könnten. Während der Trennung wird als Vorwurf instrumentalisiert, dass man die Eltern nie besucht hat (von beiden Seiten).

  • 1997: Meine Mutter zieht in das Haus meines Vaters zurück, weil dort eine Wohnung frei ist. Sie ist Miteigentümerin und erschleicht sich den Zugang. Mich hat sie dabei vor vollendete Tatsachen gestellt. Das Verhältnis zwischen meinen Eltern verschlechtert sich, das zwischen meiner Mutter und mir läuft in offene Aggression und Beleidigungen über (sie ist meinem Vater doch sehr ähnlich).
  • 1999: Ich verlasse Düsseldorf, um mich in einer anderen Stadt einem Studium zuzuwenden. Seitdem lebe ich nicht mehr bei meinen Eltern, auch wenn ich inzwischen wieder in Düsseldorf lebe. Kontakt hatte ich nach meinem Auszug zunächst zu beiden, wenn auch mit Zähneknirschen.

Beiderseitige Manipulationsversuche gab es zu jeder Zeit zu Hauf (Du kannst ja deinem Vater/ deiner Mutter mal ausrichten…), wie auch die Versuche, vor und nach meinem 14. Lebensjahr den Umgang mit dem anderen Elternteil zu vereiteln und das Gegenüber ständig schlecht zu reden (Dein Vater ist Schuld/ deine Mutter ist ja sooo schlecht). Nach einigen neueren Gipfelpunkten bei Streitigkeiten habe ich 2003 den Kontakt zu meiner Mutter für 3 Jahre abgebrochen. Das gleiche passierte 2005 mit meinem Vater, der mich bis heute nicht sieht bzw. spricht. Beide zusammen sind einfach nicht zu ertragen.

Ich denke heute, dass ich vor diesen zwei Personen erst Ruhe habe, wenn sie unter der Erde liegen. Ihre Trennung und der Krieg davor sowie danach haben mich dazu bewogen, mich nie im Leben auf eine Ehe einzulassen, hinzu kommt noch die feministische Durchseuchung des Familienrechts und anderer wichtiger Strukturen des täglichen Lebens (nicht nur) in Deutschland.

Trotz allem bin ich froh, bei beiden Eltern gelebt zu haben und nicht nur bei meiner Mutter. Diese hat sich den feministischen Opferparcours zu Eigen gemacht und allen vorgeheult, dass sie ja eigentlich heiliggesprochen werden müsste. Davon kann man meinen Vater aber auch nicht freisprechen (Stichwort Heiligenschein).

Was mich am gesellschaftlichen Kontext dieser Trennung stört ist, das nicht nur Lehrer, sondern auch „Freunde“ dieser schwarz weiß Geschichte ohne jede Kritik erlagen und erliegen und sogar mich glauben machen wollen, dass meine Mutter aus der ganzen Geschichte mit einem Heiligenschein herausgekommen ist und mein Vater doch gefälligst in der Hölle schmoren soll, am besten schon jetzt. Ich habe aufgehört, mit wem auch immer über die Trennungsschuld zwischen meinen Eltern zu sprechen, weil ich für den Märchenwald meiner Umgebung einfach zu alt geworden bin.

Unzählige Leute (zum größten Teil akademisch gebildet) aus dem Dunstkreis meiner Eltern haben tatenlos zugesehen, wie zwei Kinder zu Grunde gerichtet werden.

Um Personen, die meinen Eltern sehr nahe standen, mache ich heute einen großen Bogen, ich würde sogar die Straßenseite wechseln, um ihnen nicht begegnen zu müssen. Eigentlich gehören meine Eltern in die Klappsmühle oder ins Gefängnis. Ich hingegen durfte meine Zeit mit Therapeuten verschwenden und Pillen fressen, weil es meinen Erzeugern nicht gelingt, ein vertrauensvolles Verhältnis zueinander und zu ihren Kindern zu schaffen. Ich sehe heute auch davon ab, Kinder in die Welt zu setzen, weil ich nicht weiß, ob ich den gleichen Mist baue wie meine Eltern.

Meine Kindheit und Jugend war wie Machiavellis ‚Schule der Macht‘ und Sunzis ‚Die Kunst des Krieges‘ zusammen: Wer am besten manipuliert geht am Ende als Sieger hervor.

Auch wenn meine Eltern sicher alles verloren haben (außer ihrem Geld) werden doch alle Verbrechen, die sie an ihren Kindern begangen haben, wegen Verjährung ungesühnt bleiben.

Kindesmisshandlung und Kindesmissbrauch gehören für mich auf die Liste von Verbrechen, die nie verjähren dürften. Die Beschneidung der Genitalien von Kindern, die das 18. Lebensjahr noch nicht erreicht haben, sollte meines Erachtens auch nicht den Straftatbestand der Körperverletzung erfüllen (verjährt nach 10 Jahren), sondern den der Kindesmisshandlung.

Im Grundgesetz ist der Schutz von Kindern immer noch nicht festgeschrieben, der von Tieren schon.

Es bleibt mir also nur noch, mit einem Zitat von mir zu schließen:
‚Mutter mach den Heiligenschein aus, Du blendest mich.‘

VG TK34

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