
Bernhard Lassahn
Von Bernhard Lassahn
Wer ist krank? Was für eine Krankheit ist es? Ist sie heilbar? Wer ist der Arzt?
Die jüngste COMPACT-Konferenz in Leipzig „Für die Zukunft der Familie“ stand unter dem Motto „Mut zur Wahrheit“, was mich ein wenig an die ‚Bild’-Zeitung erinnerte. Thilo Sarrazin – der „Stargast beim Homophoben-Treffen“, wie der ‚Tagesspiegel’ schrieb, – kommentierte das Motto dann auch mit leicht mürrischem Unterton: Es dürfe nicht sein, dass man „Mut“ haben müsse, um die Wahrheit zu sagen – andererseits: Was ist schon „Wahrheit“? Wer könnte den Anspruch erheben, im Besitz der Wahrheit zu sein? Er nicht. Eine These (ihm wird schließlich vorgeworfen, dass er „krude Thesen“ vertritt) behaupte eben gerade nicht von sich, die Wahrheit zu sein, eine These stelle sich vielmehr zur Diskussion und fordere die Antithese heraus.
„Mut zur These“ könnte man sagen, oder auch „Mut zur Meinung“. Das träfe es eher; denn heute gibt es Meinungsdelikte, da braucht man Mut, eine Meinung zu äußern. Wer es tut, ist nicht mehr sicher. In Leipzig nicht, in Berlin nicht. Da wurde Gerhard Amendt ausgeladen, weil aufgrund der Proteste im Vorfeld für seine Sicherheit nicht mehr garantiert werden konnte. Es wäre eine Diskussion gewesen zur Frage: „Zwischen Gleichberechtigung und Gleichmacherei – brauchen wir eine gesetzliche Frauenquote?“
Eine Themenstellung mit einem bescheidenen Fragezeichen. Aber sie machte ebensoviel Wirbel wie das „weiche“ Thema „Zukunft der Familie“. weiterlesen…»


