Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 1 - 20.06.2001 - 20.05.2006

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Glocken - Theorie

Gast, Monday, 20.06.2005, 22:57 (vor 7048 Tagen) @ Markus

Als Antwort auf: Polemik vs. sachlicher Argumentation von Markus am 20. Juni 2005 14:40:13:

Hallo Markus,
ich finde es ja beachtlich was du dir für eine Arbeit machst und wie du dich einsetzt. Kompliment! Scheinst ein richtiger Kämpfer zu sein ;-))

Ich muß hier etwas fallen lassen was dir möglicherweise den Hut hochgehen läßt. Es hilft aber nix, wie der Bayer sagt.

Ich bin der Meinung daß wir ganz gewaltig drauf hauen müssen. Und zwar weit über die Maßen wie es vielleicht vernünftig wäre.

Wenn du dich in einer Firma vorstellst und bezüglich deines Gehaltes verhandelst, fängst du dann mit dem Betrag an den du letztendlich haben willst oder fängst du erst mal höher an? Der Chef bietet weniger an als er höchstens bereit wäre zu bezahlen und zum Schluß pendelt man sich ein. Dieses Prinzip findest du überall wo es gilt, etwas zu erreichen!

Ein bildliches Beispiel ist eine große schwere Glocke. Die schwingt hin und her. Du versuchst nun, eine Glocke die extrem weit nach einer Seite geschwungen ist, sofort bis genau zur Mitte kommen zu lassen und dort soll sie auf der Stelle stehen bleiben.

Es gibt auch gesamtgesellschaftlich große Bewegungen. Früher waren wir zu weit rechts, jetzt sind wir zu weit links…

Es gibt darüber hinaus auch noch das Phänomen der verschiedenen Temperamente und verschiedenen Toleranzgrenzen die Menschen haben.
Es gibt vernünftige Leute wie du, die einfach nur das Richtige wollen, nicht nachtragend sind und für rein vernünftig sachliche Diskussion plädieren. (Nur mal als blödes Beispiel: Wenn das wirklich das Allheilmittel-, der allein seeligmachende Königsweg wäre, dann setze dich doch mit Alice Schwarzer und der ganzen Bagage usw. an einen Tisch, diskutiert das Ganze aus und es ist alles in Ordnung. Sie schwört dem Feminismus ab und wird fortan vernünftig usw. usw. Ich fürchte das wird nicht hinhauen. Es wird auch nicht hinhauen, mit normalen Leuten normal zu reden. Sie tun vermutlich nix bis die Hütte brennt.)

Es gibt rohe, grobe Kämpfer wo kein Gras mehr wächst wenn sie austeilen.

Es gibt vorsichtige, bedächtige Naturen die sich nur vielleicht einmal bei etwas anschließen, z.B. einer Unterschriftenaktion, ansonsten aber im Hintergrund bleiben.

Es gibt Kämpfer die mit guten Sprüchen und scharfer Zunge dem Feminismus unter den Rock greifen.

Die verschiedensten Typen und Charaktere. Ruhige besonnene und vor Schmerzen wild gewordene oder auch kalte Killer-Mentalitäten die seit langem die Schnauze voll haben und voll bösem Blut sind und nur noch Rache wollen. Ich kann sie alle sehr gut verstehen!
Ich sage, sie alle brauchen wir! Wir kämpfen dann mit sämtlichen Facetten. Der Feminismus kann sich auf nichts einstellen.
Ich finde auch, jeder hat das Recht, gemäß seines Temperaments zu kämpfen.

Nebenbei gesagt glaube ich, daß sich Charaktere, von ähnlichen Charakteren angesprochen fühlen (Sympathie). Somit bekommen wir immer mehr Leute an Bord. Du wirst mit Sicherheit anderen guten vernünftige Männern aus der Seele reden, die sich daraufhin der Sache anschließen, genauso wie der Vorsichtige am besten einem anderen Vorsichtigen die Sache vermitteln kann.
Der Überschwengliche begeistert einen Begeisterungsfähigen eher als einen Vorsichtigen… ;-)
Der zynische wird den Vernünftigen nicht unbedingt begeistern, einen Anderen der nur noch böse grinsen kann aber schon eher. Bei dem hat womöglich der Vernünftige dann aber wieder schlechtere Karten…

Letztendlich muß wohl jeder mit den Waffen kämpfen die er zur Verfügung hat und mit denen er sich am besten auskennt.

Grüße
Gast


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