Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 1 - 20.06.2001 - 20.05.2006

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Vielleicht hier noch mal ein paar Hintergründe mehr...

Markus, Tuesday, 21.06.2005, 15:55 (vor 7084 Tagen) @ Markus

Als Antwort auf: Re: Polemik vs. sachlicher Argumentation von Markus am 21. Juni 2005 12:11:31:

Mein Sohn lebte zum damaligen Zeitpunkt, als das Projekt gestartet werden sollte schon über ein Jahr bei mir. Hintergrund für diesen Umstand, dem die Mutter zustimmte, war, dass die 15 jährige Tochter von ihr Drogen nahm und sich regelmäßig mit der Mutter prügelte und mein Sohn seit kleinauf einen sehr engen Bezug zu mir hatte. Hier meinte die Mutter von sich aus, es wäre gut, wenn mein Sohn solche Dinge nicht zu oft mitbekommen würde.

Er war also, wenn er es wollte, oder sie, (im Schnitt alle 2 Wochen) bei ihr und die übrige Zeit bei mir. Als ich dann nach 2 Jahren der Ansicht war, dass ein gemeinsames Sorgerecht hier angemessen wäre, weil ich dann zumindest berechtigt wäre seine Arbeiten zu unterschreiben, Operationen im Notfall zu genehmigen etc. meinte sie ich wolle nun nur keinen Unterhalt mehr bezahlen und darüber hinaus noch sie zu selbigem verpflichten.

Sie lehnte darum das gemeinsame Sorgerecht ab und druchkreuzte meine Begründung, dass mein Sohn sich ja nun über 2 Jahren bei mir befinden würde damit, dass sie ihn von einem auf den anderen Tag zu sich nahm und mir mitteilte, ich könne ihn nun alle 14 Tage bei ihr über das WE abholen. Da änderte sich auch nichts daran, als ich ihr anbot, vertraglich den Unterhalt weiter zu garantieren.

Ich denke egal wie gefestigt man in seiner Überzeugung für eine gute Sache ist, in solchen Momenten möchte man sich einfach nur verkriechen. Man bekommt seine Hilflosigkeit vor Augen geführt und da die Tochter, welche Drogen nahm, nicht mehr bei der Mutter wohnte, sah mein Anwalt hier auch keine wirklich Chancen an der Situation etwas juristisch zu ändern.

Dies war für mich der Grund mein Engagement in Form des Projektes und meines Engagements zurückzufahren. Ich weiss heute um meine Schwächen und ich weiss auch um meine Angreifbarkeit. Ich sehe mich darum auch nicht als den Meinungsführer einer Bewegung. Dazu bin ich selbst zu leicht erpressbar. Auch heute noch. Ich stehe aber nicht auf dem Standpunkt, dass ich dadurch in einer Situation bin, in der ich nicht sagen darf, wenn etwas aus meiner Sicht komplett falsch läuft.

Sicher trete ich hier energisch auf, kritisiere sehr laut, aber letzendlich hat das doch eigentlich auch nur etwas mit meinem ganz persönlichen Wunsch zu tun, dass sich etwas an der Sache ändert. So ändert, dass ich und auch mein Sohn noch etwas davon haben. Darum begegne ich dieser "harten" Linie, die sich nur auf einen Streit mit den Radfems konzentriert, auch so unverständnisvoll.

Ich frage mich wieviele radikale Feministinnen es in diesem Lade gibt? Ich frage mich wieviele man davon wohl für die Sache gewinnen kann? Ich glaube nicht, dass die Methodik der harten Linie hier bessere Ergebnisse bringt, als eine Linie, die auf Konsens baut. Diese Menschen sind in ihren Meinungen festgefahren. Warum konzentriert man sich dann bitteschön auf sie? Warum bedient man sich der selben Waffen, wenn einem doch gleichzeitig klar sein muss, dass diese Waffen einem den Zugang zur Masse der gemäßigten Menschen verschießt? Das ist für mich der Punkt, dem ich absolut verständnislos gegenüber stehe. Dann kommen Aussagen wie, dass man 2 Flügel zum fliegen braucht. Das ist in meinen Augen quatsch. Wir haben so gute nachprüfbare Belege an der Hand, mit denen doch jeder von uns in seinem Bekanntenkreis Aufklärung betreiben und Menschen zum Nachdenken anregen könnte. Es sind so viele gemäßigte Leute in unserem Umfeld, deren Meinungsbild sich durch die ganze Ansammlung von Fakten, die ja vorliegen, so leicht beeinflussen ließe. Sowohl Männer, als auch Frauen. Und genau das ist der Punkt, an dem mir das Verständnis fehlt.

Markus


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