Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 1 - 20.06.2001 - 20.05.2006

67114 Postings in 8047 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Re: Polemik vs. sachlicher Argumentation

XRay, Tuesday, 21.06.2005, 16:32 (vor 6876 Tagen) @ Markus

Als Antwort auf: Polemik vs. sachlicher Argumentation von Markus am 20. Juni 2005 14:40:13:

Seit einigen Tagen drehen sich zumindest meine Dialoge hier sehr oft um die sachliche Argumentation, für die ich plädiere. Immer wieder höre ich, dass Unsachlichkeiten und lautes Gepoltere wichtig sind und man anders nichts erreicht.

--------
Soweit ich weiss, denkt der Mensch in aller Regel nicht sachlich, sondern
zunächst empfindet er etwas und findet dann sachliche Argumente,
die seinem emotionalen Empfinden entsprechen. Der Sprung von der Emotion
zur Argumentation ist uns halt vielleicht wenig bewusst.
Argumente hätten also - wenn ich recht habe - ihren emotionalen Hintergrund. Deshalb ist dann auch eine sog. sachliche Argumentation
ebenfalls emotional begründet.

Deine Kritik liefe also dann darauf hinaus, die Emotionen besser zu kaschieren, was natürlich wichtig sein kann, wenn man beim Gegenüber die
Dialogbereitschaft nicht von vornherein blocken will.
Andererseits ist es aber auch vielleicht so, daß der Gegenüber die
Angelegenheit nicht ernst nimmt, weil unsere Betroffenheit in einer
"sachlichen" Darstellung evtl. nicht vermittelt wird.

Kritisch in der Kommunikation sind sicherlich auch mitunter
Pauschalaussagen, wie "Die Frauen.. " (alle Frauen) aber eben auch
kaum vermeidbar, wenn größere Zusammenhänge betrachtet werden.
Gut wäre in diesem Fall vermutlich erkennen zu lassen, daß man sich
darüber klar ist, daß diese Pauschal-Aussage im Einzelfall falsch sein kann, vielleicht durch "Viele Frauen.." usw.
Wenn jemand sagt: "Die Bäume sind krank" dann könnte ein Zweiter sagen
"Guck mal, da ist ein gesunder Baum" und hätte damit die Pausschalaussage entkräftet. In dieser Form ist die Pauschalaussage also
wahrscheinlich wenig nützlich. Aber auch "Der Wald ist krank" ist eine Pauschalaussage. Diese bringt einen Gesamtzusammenhang zum Ausdruck,
den man mit alleiniger Betrachtung von Einzelfällen (Details) kaum darstellen kann.
Ich halte es also für abwegig Pauschal-Aussagen allgemein für unzulässig erklären zu wollen.

Eigentlich dachte ich auch, daß wir schon lange genug "Diskussionsstil" diskutiert hätten. Es gab ja schon die/den Eine/n oder Andere/n, der/die
meinte den "richtigen" Stil zu haben. Nunja...

Ich denke, daß es vielleicht einen besseren oder schlechteren Stil gibt,
aber ein grau in grau ist vielleicht auch nicht so toll wie bunt, selbst wenn dann vielleicht auch einmal stechende Farben vorkommen...........
Geschmackssache eben; und darüber kann man bekanntlich lange vergeblich streiten.


gesamter Thread:

 

powered by my little forum