Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Ich ändere mich nicht! Jetzt erst recht nicht!

Gast, Monday, 28.03.2005, 22:40 (vor 7571 Tagen) @ Wodan

Als Antwort auf: Re: "Der dressierte Mann" ... oder auch der undressierte von Wodan am 28. März 2005 18:31:

Es gibt Männer, die es unmännlich finden, einen Kinderwagen zu schieben oder den Hausmann zu machen. Das entspringt einer realen Empfindung, die wir nicht einfach beiseite wischen dürfen. Vielleicht empfinden sie es ja als männlich, ihre Familie materiell ausreichend versorgen zu können. Mit welchem Recht verlangen wir von ihnen, sich zu ändern?

Dazu gern eine freche Antwort: Wir verlangen von den Protagonisten unserer Politik mit einigem Recht, sich bzw. ihre polit. Einstellung zu ändern. Es ist noch nicht inhuman zu fordern, daß sich ein gewisses Denken auch bei Privatpersonen ändert. Das darf ruhig sein.
Natürlich wird niemand gezwungen. Zwingen können wir auch Frau Zypries nicht, oder? Zwingen können wir wohl auch niemanden, von der Meinung 3 + 3 sei 7 Abstand zu nehmen, obwohl es vielleich doch Unsinn ist.
Ich bin der Meinung, ob jemand einen Kinderwagen schiebt oder nicht, das hat mit Männlichkeit - auch wenn er es findet - nichts aber auch gar nichts zu tun. Ich glaube, man sollte ein überkommenes Rollenbewußtsein nicht ohne weiteres mit einem Geschlechtsbewußtsein gleichsetzen.
Man mag eine bestimmte Rolle lieben und weiterhin ausüben wollen. Gut. Aber das hat eben nichts damit zu tun, ob man realiter Mann oder Frau ist.
Im Übrigen finde ich: die Sache mit dem Kinderwagen hat eine andere Qualität als die Frage, auf welche Weise man sich seines Harns entledigt - und zwar gerade vor dem Hintergrund der katastrophalen Männerfeindlichkeit unserer Familiengerichte und der bundesdeutschen Scheidungsindustrie (der der Grundsatz: Kinder sind Frauen/Müttersache zugrundeliegt): der Umgang mit seinen eigenen Kindern, in ganz gleich welcher Form und dabei ganz gleich welchen Alters diese Kinder sind, KANN gar nicht unmännlich sein. A priori!
Ob es das Pnkeln im Sitzen ist, weiß ich nicht. Bei uns werden diese Dinge jedenfalls im Stehen erledigt.
Schönen Gruß zum Ostermontag (Vom Eise befreit...)
Wodan

Hallo Wodan,
ich mag die meisten deiner Beiträge aber bei diesem Thema stehe ich auf einem anderen Standpunkt.
Es gibt Dinge die sind richtig auch wenn sie sich zunächst vielleicht komisch anhören. Ich argumentiere normalerweise auf einer vernünftigen Ebene. Es gibt aber Ausnahmen da muß man einfach irgendwann mal herausschreien was man meint, egal ob sich das jetzt vernünftig anhört oder nicht. Ich habe so oft gesehen daß die haarsträubendsten Widernatürlichkeiten so "vernünftig" erklärt wurden, daß einem schlecht wird und einem zunächst kein Gegenargument einfällt, man aber trotzdem 100% weiß, daß der Andere falsch liegt mit dem was er "verkauft". Man wird dann auf perfide Art in Grund und Boden argumentiert und es stimmt ganz einfach nicht!
In solch einem Fall sage ich dann unter Umständen eiskalt was ich denke, egal wie sich das dann anhört.
Hier in dem Fall mit dem Kinderwagen schieben sage ich:
Ich hasse die Feministinnen. Ich hasse die Grünen und die Roten mag ich auch nicht.
Wenn jetzt von denen kommt "Die Männer sollen die alten Rollen überdenken", sie sollen dies sie sollen das, dann mache ich es schonmal deswegen nicht weil es von ihnen kommt!

Da dieses Lager meine Feinde sind werde ich sehr genau darauf achten das genaue Gegenteil von dem zu machen was die familienpolitisch wollen. Sie wollen Ganztagsschulen? Ich bin dagegen!
Sie wollen mehr Kindergärten? Ich bin für den Abbau von Kindergärten! usw.
Da dieses feministisch verseuchte Lager bezüglich normalen Männern und bezüglich normalen Frauen nur die schlechtesten und perfidesten Absichten hegt, liegt man in über 90 % der Fälle richtig wenn man einfach für das Gegenteil ist! Und da ich mir die Reaktion im Bundestag vorstellen kann wenn ich meine Meinung bezüglich Kinderwagen schieben dort äußern würde (Aufschrei bei den Rot/Grünen) weiß ich, daß ich damit richtig liege.

Ich weiß schon das man mir jetzt entgegenhalten könnte das ich ja so dann auch kontrollierbar sei, dazu kann ich aber entgegnen, da passe ich schon auf!

Kurz: Da dieses Lager will, daß Männer mehr den weiblichen Part übernehmen und umgekehrt, geht in dieser Richtung bei mir überhaupt nichts mehr! "Jetzt erst recht nicht!" Druck erzeugt Gegendruck. Die Feministinnen haben sich mich zum Feind gemacht, ich war früher neutral. Jetzt bin ich es nicht mehr und ich werde täglich unversönlicher!

Das ist alles.

Bin vielleicht hier in meinem Beitrag etwas über das Ziel hinausgeschossen, daß mußte aber mal raus. Vielleicht kann der Eine oder Andere sich ja damit identifizieren.
Die große Mehrheit wird nicht so extrem empfinden wie ich ...


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