Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: "Der dressierte Mann" ... oder auch der undressierte

Wodan, Tuesday, 29.03.2005, 15:33 (vor 7570 Tagen) @ Eugen Prinz

Als Antwort auf: Re: "Der dressierte Mann" ... oder auch der undressierte von Eugen Prinz am 29. März 2005 11:38:53:

Guten morgen Eugen!
Ich finde es schön, hier mal eine richtig kontroverse Diskussion angestoßen zu haben. Dazu sind provozierende Äußerungen immer gut.
Zu Deinem Beitrag:

Ich finde es nachgerade eine Unverschämtheit (natürlich nicht von dir) wenn einerseits von Männern verlangt wird, sie sollten sich mehr um ihre Kinder kümmern, und wenn sie andererseits mit jedem Gesetz etwas weiter aus diesem Geschäft rausgeschmissen werden.

Eben. Und sie werden es in unserem Land aufgrund der Ideologie, daß Mütter eben viel wichtiger sind für Kinder als Väter (vgl. ARTE!). Und dieser bornierten Ideologie schüttet man Benzin in ihr Feuerchen, wenn man behauptet, Kinderwagenschieben sei unmännlich. Darum geht es mir.

Deswegen meine ich: Bevor man ihnen etwas an- oder abgewöhnen will, soll man ihnen erst mal Gerechtigkeit widerfahren lassen. Das ist etwas, was wir einfordern können!

Ganz recht. Aber auf mein Beispiel bezogen: gerecht ist auch, wenn keiner mehr den Kinderwagen schiebt, weil der eine es für unmännlich, die andere es für unemanzipiert hält. Gerecht - aber eben albern.

Ob der einzelne Mann einen Kinderwagen schieben will oder nicht, ist eine ganz andere Baustelle. Vielleicht tut er das ja viel lieber, wenn er es nicht muss. (...ein Reaktanzphänomen, siehe die Reaktionen von "Gast" ... "ich will nicht, weil ich wollen soll")

Na klar. Er muß ja nicht, wenn Mutti es freiwillig macht. Was aber wenn nicht? Wenn - nochmals - beide da stehen und keiner schiebt. Hier meine ich: wer diese Situation zuerst aufhebt und sich den Kinderwagen schnappt, handelt vernünftiger als der/die andere. Und warum sollte Vernunft unmännlich sein?

Aber das ist die individuelle, psychologische Ebene. Da kommen wir ja gar nicht dran. Deswegen würde ich mich gerne auf die gesellschaftspolitische Ebene beschränken.

Das ist richtig. Deswegen soll jeder dies individuell mit Mutti regeln, meinetwegen. Mir ging es um etwas anderes: nämlich die These Kinderwagenschieben sei unmännlich. Solche Auffassungen, die als Urteil mit Geltungsanspruch verkündet werden, halte ich nicht nur für völlig falsch sondern auch für höchst schädlich, und zwar gesellschaftspolitisch, nicht individuell-psychologisch. Deswegen, denke ich, spielt das hier durchaus eine Rolle.

Schöne Woche auch
Wodan


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