Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

Archiv 1 - 20.06.2001 - 20.05.2006

67114 Postings in 8047 Threads

[Homepage] - [Archiv 1] - [Archiv 2] - [Forum]

Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft

ein weiterer Andreas, Wednesday, 05.01.2005, 13:41 (vor 7467 Tagen) @ Garfield

Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von Garfield am 05. Januar 2005 10:33:49:

"Und gerade deshalb ist es so wichtig, daß in einer Gesellschaft konsensual eine bestimmte Moral als gültig angesehen."
Früher wurde diese Moral von oben diktiert, und wer damit nicht zurecht kam, hatte Pech. Schon bei kleinsten Vergehen gegen die Moral-Regeln konnten einem theoretisch drakonische Strafen blühen. Heute ist das nicht mehr so, und so ist es eben tatsächlich so, daß es recht unterschiedliche Moral-Vorstellungen gibt. Wenn man das ändern will, muß man zumindest zur Festlegung einer einheitlichen Moral eine Diktatur einführen...

Eine Diktatur einzuführen wird auch nicht funktionieren, da sich die Menschen in ihrem Freiheitsgefühl verletzt sehen würden, und opponierten. Eine Gesellschaft kann nur dann eine Kultur sein, wenn ihre Moral derart grundlegend konsensual ist, daß das den einzelnen gar nicht mehr als solches bewußt wird. Das ist Kultur.

Wenn jedoch die Moral ins Belieben gestellt wird, relativiert wird, hinterfragt wird. Dann ist dieser Vorgang einer Bewußtwerdung immer zugleich ein Zersetzungsvorgang, da dann zwangsläufig die von Dir angeführten Argumente kommen und natürlich nicht widerlegt werden können. Die Sache ist in dem Augenblick, indem sie sich rechtfertigen muss, verloren. Die Folge ist ein sukzessiver Abbauprozeß der gesellschaftlichen Moral, da immer mehr Aspekte als willkürlich "entlarvt" werden. Der Vorgang ist Zivilisation.

Die Zivilisation bedeutet den sukzessiven Abbau innerlich nicht mehr vorstandener kultureller Formen, bis schließlich wieder der Endezustand der Barbarei erreicht ist.

Manche Feministinnen arbeiten ja auch genau darauf hin, indem sie beispielsweise verlangen, daß nur sie entscheiden dürfen, was sexuelle Belästigung ist und was nicht. Der Rest der Gesellschaft soll sich dann danach richten.

Ja, das wollen sie wohl. Aber das ruft ja sofort wieder entsprechende Gegenreaktionen hervor, woran es scheitert.

Dem kann ich nicht so ganz zustimmen. Es hängt davon ab, was angestrebt wird.

Die bisherigen Hochkulturen der Geschichte hatten jeweils alle vollkommen unterschiedlich Moralen. Innerhalb einer jeden galt diese jedoch als gesetzt.

Hitler hat beispielsweise die Ausrottung der Juden zum erstrebenswerten Ziel erklärt. Dadurch hat er sich aber nun gerade nicht über die Barbarei erhoben.

Die abendländische Sichtweise des Menschen ist die eines einzigartigen und einmaligen Individuums. Das ist eine Sichtweise, die durchaus nur der abendländischen Kultur zu eigen ist.

Die griech.-röm. Antike fasst den Menschen als etwas körperhaft Vereinzeltes auf. Das ist nur auf den ersten Blick der abendländischen Interpretation recht ähnlich. Bei genauerer Betrachtung offenbaren sich die fundamentalen Unterschiede.

Der Nationalsozialismus sieht den Menschen als Ausdruck biologischer Rassemerkmale an. Vergleichst Du dies mit der ursprünglichen abendländischen Menschensicht aus der Kulturphase des Abendlandes, wie sie beispielsweise bei Luther zum Ausdruck kommt, dann ist der Nationalsozialismus als Auflösungphänomen abendländischen Verständnisses klar demaskiert.

... (die Mehrheit der Menschen in den meisten arabischen Ländern hat niemals Wohlstand erlebt)...

Doch. Daher ja auch die Märchen und Sagen aus "100 & 1 Nacht". Die stammen aus der Zeit der Kreuzzüge. Damals hatte der mittlere Osten ein Wohlstand- und Zivilisationsniveau, das die damit in Kontakt kommenden Europäer eben zu solchen Erzählungen inspiriert hat.

Und das war - hier schließt sich der Kreis wieder - das Zeitalter, in dem die Araber den größten Bevölkerungsrückgang hatten. Gegen Kreuzzügler und Mongolen boten sie überwiegend fremdländische Söldnerheere auf. Untrügliches Zeichen für einen niedrigen Geburtenstand. Das eigene Rekrutierungspontial fehlte. Zu Zeiten Mohammeds oder zu Zeiten des ebenfalls sprichwörtlich gewordenen Arabersturms wäre das undenkbar gewesen.

Heute in ihrem Elend, da sie in weiten Teilen zum Objekt abendländischer Machtausübung herabgesunken sind, verzeichnen sie einen Bevölkerungszuwachs, der sehr stark ist.

Israel wird übrigen bis zum Jahr 2020 mehrheitlich arabisch bevölkert sein.

Gruß

Andreas


gesamter Thread:

 

powered by my little forum
[x]
[*]