Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft

Garfield, Thursday, 06.01.2005, 11:54 (vor 7466 Tagen) @ T.Lentze

Als Antwort auf: Re: 8 Mio, Tote seit 1974 - durch weibliche Urheberschaft von T.Lentze am 05. Januar 2005 23:07:32:

Hallo Thomas!

"Also: weniger Ausbildung, weniger materielle Ansprüche > mehr Zufriedenheit, mehr Zeit, mehr Besinnung !"

Da gebe ich dir durchaus recht. In Deutschland wird ohnehin viel zu lange ausgebildet. Angehende KFZ-Mechaniker müssen sich ausgiebig mit Mathematik beschäftigen, angehende Kaufleute mit Computerprogrammierung, angehende Programmierer mit Betriebswirtschaftslehre... Im Beruf stellt man dann schnell fest, daß man mit den meisten Inhalten der Ausbildung niemals etwas anfangen kann.

In anderen Ländern läuft das so, daß man für viele Tätigkeiten vor allem darauf sieht, was ein Bewerber vorher gemacht hat und welche Beurteilungen er dafür bekommen hat. Da wird nicht überall immer nur auf irgendein Zeugnis oder Diplom gesehen, und so ist es dort leichter, einfach mal den Beruf zu wechseln, wenn man in seinem bisherigen Beruf keinen Job findet. Man wird dann angelernt, bekommt für die Zeit weniger Lohn, und wenn man sich gut eingearbeitet hat, wird man als qualifizierte Fachkraft angesehen und auch entsprechend bezahlt.

In Deutschland geht das so nicht. Da zählen immer nur Zeugnisse, Diplome usw. Man kriegt zwar zuweilen auch ohne dem einen Job, aber dann wird man grundsätzlich schlechter bezahlt, und zwar nicht nur zeitweilig während der Einarbeitung, sondern dauerhaft. Im öffentlichen Dienst wird der Schwachsinn sogar so weit getrieben, daß dort ein gelernter Schlosser, der dort gerade als Gärtner angefangen hat, sofort als qualifizierte Fachkraft bezahlt wird, während jemand, der nie eine offizielle Ausbildung gemacht hat, aber schon seit 10 Jahren als Gärtner tätig ist, als ungelernter Hilfsarbeiter, also geringer bezahlt wird.

Solange es genügend Erwerbslose gibt, werden Wirtschaft und Behörden ihre Ansprüche an die Ausbildung der Bewerber auch nicht senken.

Wer also heute seine Kinder keine Ausbildung mehr machen läßt, der verschlechtert damit ihre Chancen auf einen Job enorm und kann sie dann womöglich als Rentner noch mit durchfüttern.

Ich fände es fair, wenn jemand, der bereits 5-10 Jahre in einem Beruf gearbeitet hat, automatisch Facharbeiter-Status erlangen würde. Aber dann wären ja die Pfründe der IHK'n in Gefahr und man müßte Beschäftigte ohne offizielle Ausbildung besser bezahlen, und deshalb führt da in Deutschland natürlich kein Weg hin.

Freundliche Grüße
von Garfield


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