Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Wie soll denn Eure "Gleichberechtigung" aussehen?

susu, Saturday, 13.05.2006, 02:43 (vor 6769 Tagen) @ Klausz

Als Antwort auf: Wie soll denn Eure "Gleichberechtigung" aussehen? von Klausz am 12. Mai 2006 07:11:

Hallo,
nachdem hier im Forum anscheinend die meisten nicht mehr die alte Odrnung wollen (wahrscheinlich auch, weil sie auf die feministische Propaganda heraingefallen sind?) - meine Frage: Wie stellt Ihr Euch Eure "Gleichberechtigung" (gleiche Rechte und Pflichten) praktisch vor?

Das haben ja die anderen schon erörtert und wenn ich mich recht entsinne habe auch ich dazu noch letzte Woche ein längeres Posting abgegeben. Ich möchte hier jedoch nicht verschweigen, daß es mir schwer fällt, aus einem gewissen Grinsen, daß mich bei diesem Text überkommt, herauszufallen. Denn eigentlich ist es ja eher traurig, daß es noch Leute gibt, die Diederich Heßling gedanklich nacheifern. Traurig ist auch, daß man das Prinzip, welches dem Begriff "Recht" zu Grunde liegt anscheinend mißverstehen kann. Zum Beispiel sagt Artikel 9 des Grundgesetzes: "Alle Deutschen haben das Recht, Vereine und Gesellschaften zu bilden." Alle Deutschen. Finde ich gut. Und das ich es gut finde, daß alle Deutschen das Recht haben Vereine und Gesellscahften zu bilden, bedeutet nicht, daß ich der Meinung bin, alle Deutschen sollten Vereine und Gesellschaften gründen. Aber das Recht ist prima.

Behördengänge: Beide gehen hin, er erzählt die Hälfte von dem was man möchte, hört jedoch genau bei der Hälfte auf zu reden und lässt sie weitermachen (auch wenn sie das nicht so genau ausdrücken kann was beide wollen) (gleiche Rechte und Pflichten!)

Ist längst Praxis auf Standesämtern. Beide gehen hin. Erst sagt ein Partner daß er gerne verheitet wäre, dann der andere. Allerdings fände ich es gut, wenn Ehen und Lebenspartnerscahften einseitig geschlossen werden könnten. Mach dazu mal konkrete Vorschläge und wundere dich nicht, wenn du ein Formschreiben erhältst, daß unsere Vermählung bekanntgibt.

Frau und Mann sind eben UNGLEICH und werden es auch die nächsten mindestens 10.000 Jahre weiter sein. Man kann nicht eine Frau hinstellen und sie das Auto reparieren lassen - ebenso ist der Mann am Wickeltisch eher unbeholfen.

Da hast du sogar Recht. Denn Frauen sind ungleich. Ich kenne zum Beispiel eine Krankenschwester, die überhaupt keine Ahnung von der Spät-mesozoischen Radiation der Blütenpflanzen hat. Und dann kenne ich eine Paläontologiestudentin, die noch nie einen Katheder gelegt hat. Natürlich sind auch Männer ungleich. Nehmen wir nur dich und Rilke. Da haben wir einerseits einen sprachlichen Grobmotoriker, andererseits einen brillianten Lyriker (wobei "heraingefallen" ein interessanter Neologismus ist, der Durchaus in anderem Kontext als biliungualer Wortwitz zum fallenden Regen glänzen könnte. Wär was für Gernhard).

Deshalb gab es ja auch 500.000 Jahre die gute alte Ordnung, in der jeder den Platz zugewiesen bekam, der seinen Fähigkeiten am besten entsprach.
Ebenso wie den fRauen heute eingeredet wird, sie wären früher nur unterdrückt gewesen, lassen sich viele hier ebenso vom Feminismus einreden, daß eine vernünftige Rollenverteilung auch für den Mann schlecht wäre.
Ihr legitimiert damit den Feminismus!

Kurze Antwort: Nö. Lange Antwort: Wenn die Welt so wäre, wie du sie gerne hättest wären Frauen ständig unterdrückt. Real gesehen ist die Welt noch ein wenig, so wie du sie gerne hättest und in bestimmten Situationen werden Frauen unterdrückt. Und wenn man sich die Situation vieler Männer ansieht, dann ist die Welt da (zumindest in D) noch viel mehr wie du sie gerne hättest (zum Komiss, Ernährerrolle, etc.). Legitimieren wir damit den Feminismus? Ja. Absolut. Denn: Feminismus an sich ist eine durchaus begrüßenswerte Sache, problematisch wird es wenn er in der Form daherkommt, die leider die populärste ist: Der Vulgärfeminismus. Zwar gibt es feministische Intellektuelle, die detailiert und ohne schwarz-weiß Malerei Geschlechtspolitische Konzepte erarbeiten (und das oft mit auch für die Männerbewegung relevanten Ergebnissen), aber diese Stimmen kommen in der Öffentlichkeit kaum vor.

Dann der (bsöwillige?) Vrowurf, man wolle Männer nur in die Ernährerrolle zwingen - dieser Vorwruf liegt auf dem gleichen Niveu und hat auch das gleiche Ziel wie die Propaganda der Feministinnen man wolle die Frauen hinter den Herd sperren.
Wer sagt denn, daß eine Aufteilung der Aufgaben wie Mann geht zur Arbeit, sie kümmert sich um alles weitere und stärkt ihm den Rücken so schlecht sein soll?

Ich glaube das sagen Leute, die sich mit dieser Aufteilung nicht wohl fühlen. Also Frauen, die gerne ihre Berufsausbildung nutzen wollen. Oder Männer die ein Problem damit haben, ihre Kinder nicht aufwachsen zu sehen. Aber du hast Recht, diese Leute haben das Maul zu halten und sich dem unterzuordnen was allgemein Usus ist. Wenn der Islam in Deutschland Staatreligion würde, dann würden sich auch auch nur Chirsten, Juden, Bhuddisten, Agnostiker und Atheisten dagegen wehren. Eine Gesellschaft braucht nunmal einen einheitlichen Lebensentwurf für alle Menschen. Schauen wir uns doch nur mal an wer für Freiheit ist, ein Begriff der im Griechischen "Chaos" heist und genau darin ausartet: Anarchie, brennende Wohnblocks und Gartenzwerge mit Mützen, die nicht der DIN entsprechen. Zum einen wären da die Freien Demokraten in der FDP, die von Guido Westerwelle geleitet werden. Dann noch Rosa Luxemburg mit ihrem Satz "Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden". Und der Grundsatz der Französischen Revolution (anständige Monarchen ermorden und den Marquis de Sade befreien, da weiß man doch, was man von denen zu halten hat). Freiheit ist also ein Begriff von schwulen französischen Kommunistinnen, die unsere Grundordnung zerstören wollen, vor die sie in der Absicht ihre wahre Intention zu verschleiern, die Adjektive freiheitlich (sic) und demokratisch gesetzt haben. Das hat natürlich aufzuhören. /sarkasmus

Unter dieser Rollenverteilung erlebten wir ein Wirtschaftswunder!
Daß das mit den heutigen egoistischen, zickigen nur auf sich selbst bezogenen Emanzen nicht zu machen ist, liegt auf der Hand.

Ich bin mir sicher das ist der allein entscheidende Grund für die aktuelle wirtschaftliche Misere, gebe aber zu bedenken, daß wir unter dieser Rollenverteilung auch zwei Weltkriege und die Weltwirtschaftskriese erlebt haben.

Diese Pflichten des Mannes (die er heute ja auch hat, jedoch ohne zugehörige Rechte) sind ja auch mit umfassenden Rechten verbunden, das wird immer wieder (bsöwillig?) unterschlagen.
Schaut Euch doch mal an, wie die Pflichten einer Frau früher ausgesehen haben - z.B. im Handbuch der guten Ehefrau aus dem Jahr 1955 (link unten).

Funzt net. Ich gebe jedoch zu bedenken, daß "Pflichten einer Frau" nicht mit "Rechte eines Mannes" gleichzusetzen sind. Um mal die Gegenrichtung zu prüfen: Welches Recht bekommt eine Frau durch die Wehrpflicht eines Mannes? Welches Recht bekommt ein Mädchen durch die Schulpflicht eines Jungen?

Ihr habt keine klaren Ziele und ohne klares Ziel mit Wischewischi ("Bitte, bitte ein bischen mehr Freiheit...") hat man noch nie auch nur einen Blumentopf gewonnen!

Kurzer Abriss von Bewegungen, die nur ein bischen mehr Freiheit wollten und daher auch keine Blumentöpfe bekamen:
- Amerika. Wollte nicht nur Freiheit, sondern gleich auch noch Leben und den Versuch glücklich zu werden. Bekam: Keinen Blumentopf sondern die Unabhängigkeit. Freiheit war auch drin, aber nicht immer für alle und seit dem Homeland security act auch nicht mehr so wirklich.
- Suffragetten. Wollten das Wahlrecht. Kriegten es. Aber keinen Blumentopf.
- Soldaten und Seeleute. Wollten Freiheit und das Ende des ersten Weltkriegs. Bekamen beides.
- Homosexuelle. Wollten Freiheit. Bekamen sie (Abschaffung des §175 in Deutschland: 1994). Blumentöpfe, ja. Teilweise sehr geschmackvoll (IKEA).
- Ossis, Zonis, Bürger der DDR. Wollten Freiheit und Bananen. Bekamen: Harz IV und den scheußlichen Song "Freiheit" von Marius Müller-Westernhagen.
etc. pp.

Wir halten daher fest: Freiheit wollen hat noch nie zu irgendwas geführt, schon gar nicht zu Blumentöpfen.

susu


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