Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Klartext bitte!

Andreas (d.a.), Saturday, 13.05.2006, 13:22 (vor 6761 Tagen) @ Klausz

Als Antwort auf: Re: Klartext bitte! von Klausz am 12. Mai 2006 21:44:

Hier ein Hauptziel: "Wenn der Staat die Hoheit über die Erziehung bekommt, so kann auch „Vater Staat“ über die Werte entscheiden, die den Kindern vermittelt werden. Bei SPD/Die Grünen sind es die „Werte“ der Frankfurter Schule, von der die 68er-Kulturrevolution ausgelöst wurde.

Das kommt dabei heraus, wenn man sein Wissen über eine Sache auf *eine* Sekundärquelle stützt, die noch dazu eine Polemik darstellt. Die einzige Aussage Deines mageren Statement ist, zentrales Anliegen der "Frankfurter Schule" sei die Forderung einer ideelle Allgegenwart des Staates. Interessante Interpretation. Wenn ich nur die Stellen finden könnte, die diese Forderung stützten. Vielleicht habe ich die DdA oder den Autoritären Charakter in ihrer Stoßrichtung ja auch grundsätzlich missverstanden ...

Ziel dieser Revolution ist nach Habermas, einem der Gründungsväter der Frankfurter Schule, der „neue“ sozialistische Mensch.

Da hat er aber besonders früh angefangen, wenn er einer der Gründungsvater sein möchte - vier Jahre vor seiner Geburt? (Bzw. mit knapp einem Jahr, wenn Du Horkheimers Antritt als Institutsleiter zum eigentlichen Beginn nehmen möchtest.)

Dieser verdankt, so Habermas, seine Identität nicht mehr seiner Familie, sondern seinen Kommunikationspartnern in der Kindertagesstätte und in der Ganztagsschule (!). Mit einem Wort: Er verdankt sich ganz dem gesellschaftlichen Kollektiv, er ist alles durch die Gesellschaft und alles für die Gesellschaft."

Im Übrigen solltest Du mal lernen, zwischen "Analyse gesellschaftlicher Verhältnisse" und Forderung nach Soll-Zustand zu unterscheiden, das fördert das Textverständnis ungemein. :-)

Man weiß anhand von Funden und durch Vergleiche mit heute noch lebenden Naturmenschen recht genau, wie die damaligen Kleingesellschaftena ufgebaut waren.

Auch wenn sich diese Erkenntnis offensichtlich noch nicht bei allen durchgesetzt zu haben scheint, ist es mittlerweile doch seit einigen Jahrzehnten in der ethnologischen/anthropologischen Forschung bekannt und allgemein akzeptiert, dass auch indigene Gesellschaften eine Geschichte haben, mithin also keineswegs einen vermeintlichen Urzustand der Menschheit widerspiegeln.

Da damals die Lebensumstände extrem hart waren, ging das nur über eine effektive Rollenverteilung.

Die These der "extrem harten Lebensumstände" (welcher Zeitraum und Region?) wurde z.B. von M. Salins mit seinen "Stone Age Economics" recht überzeugend in Frage gestellt - übrigens im Vergleich mit zeitgenössischen acephalen Jäger- und Sammlerinnen-Ethnien.


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