Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Zombies unter uns...

Flint, Monday, 21.11.2005, 22:34 (vor 6933 Tagen)

Hallo Leute,
hier ein Beitrag aus einem anderen Forum, von einem besonders traurigen Exemplar der Gattung Mensch...

Menschliche Grüße
Flint

Lächerliches Verhalten der Abtreibungsgegner

Die Abtreibungsgegner machen sich ja sowas von lächerlich. Wenn ich das schon höre "Es war schon ein Mensch" "hättest du dir dein getötetes Kind hinterher angesehen, blablabla" Ich habe mir das "Kind" nach meiner Abtreibung letztes Jahr (9. SSW) angesehen, und kann nur sagen: Kokolores. Es war nichts auch nur im Entferntesten Babyähnliches zu erkennen, keine Ärmchen oder Beinchen. Es sah aus wie etwas schaumiges Menstruationsblut mit Spucke dabei. Wirklich vollkommen unspektakulär. Im Nachhinein war ich überrascht, wie unkompliziert der Eingriff ist und wie sehr die Abtreibungsgegner falsch liegen mit ihren Horrormärchen. Der Embryo war zu "Lebzeiten" etwas über 1 cm groß, aber auch auf dem Ultraschall hat man nur ein gekrümmtes winziges verwaschenes Etwas gesehen. Nichts von wegen "kleiner Mensch, der nur noch wachsen muß". Und zum Thema Herzschlag, wo ja jedesmal die Gemüter hochkochen: Ihr wisst schon, dass das einer toten Ratte entnommene Herz weiterschlägt, wenn es in einer Lösung schwimmt und entsprechende Stimuli in Form von Stromschlägen erhält? Sprecht ihr da auch von Leben und pampert liebevoll das Reagenzglas?

Ich würde jederzeit wieder abtreiben, denn ich bin fest entschlossen keine Kinder zu bekommen, lasse mir aber dennoch mein Recht auf eine Beziehung und Sex nicht absprechen. Ich bemühe mich, seit ich 20 bin (jetzt achtundzwanzig) um eine Sterilisation, werde aber als zu jung, unverheiratet und kinderlos immer wieder abgelehnt. Überdies war die Erfahrung der Abtreibung für mich gar nicht schockierend ,schlechtes Gewissen hat sich bei mir bis heute nicht eingestellt. Mit der Verhütung hab ich meiner Verantwortung Genüge getan, wenns trotzdem passiert, wird abgetrieben. Wenn die Ärzte so stur sind, kann ich auch nichts dran ändern, mich zwingt keiner zu einer Schwangerschaft, Geburt und Mutterschaft, nur indem man mir die Sterilisation verweigert. Ich will nie Mutter werden, nie ein Kind austragen, und damit basta.

Schon als wir in der 6. Klasse aufgeklärt wurden, war für mich sonnenklar, würde ich je ungewollt schwanger werden würde ich abtreiben. Ich konnte auch an dem Film "Der stumme Schrei" nichts Grauenhaftes finden. Mich hat es nicht berührt. Ich habe einfach nichts empfunden, unterm Tisch Comics gelesen und konnte nicht verstehen, warum Abtreibung im Religionsunterricht als Sünde dargestellt wurde und so viele dagegen waren.

Im Wartezimmer meiner FA-Praxis hängen Bilder von Embryonen in verschiedenen Entwicklungsstadien, aber tut mir leid...für mich sehen die bestenfalls wie leicht blutige, sehr kleine Gummibären aus, ausgeprägt menschliche Züge kann ich da keine erkennen, es könnte sich genausogut ein Lamm, ein Affe, ein Hund, ein Entenküken oder ein Frosch daraus entwickeln, wenn man nach dem Aussehen geht. Das ist zumindest meine Meinung dazu.

Zu einigen der männlichen Abtreibungsgegner kann ich nur sagen, ihr seid nicht damit gestraft, diejenigen zu sein, die gebären sollen. Eure Figur wird nicht versaut, ihr kriegt keine Schwangerschaftsstreifen, euch ist morgens nicht übel, ihr müsst keine schmerzhafte Geburt über euch ergehen lassen, ihr habt nach einer eventuellen Trennung meist nicht das nervige Balg am Hals (außer mal am Wochenende), ihr müsst euch beruflich und privat dann deswegen nicht einschränken, könnt frohgemut eine neue Partnerin suchen, seid weiterhin weitestgehend unabhängig, während eure Ex das Balg am Bein kleben hat und darauf Rücksicht nehmen muss. Eure "Belastung" beläuft sich dann hauptsächlich auf Unterhaltszahlungen. Wie bequem.

Zwar wird man irgendwann sowieso faltig und die Haut erschlafft, aber nach einer Schwangerschaft sehen viele- wohlgemerkt nicht alle, aber man weiß es vorher nie- Frauen auch mit Anfang/Mitte/Ende 20 nicht mehr so gut aus, wie sie sonst könnten. (Streifen, Gewichtszunahme, Hautüberschuss, hängender Busen) Das muss in jungen Jahren einfach nicht sein finde ich.(also für mich, muss ja jeder für sich selber entscheiden) Und es lässt sich ohne Schwangerschaft ja auch sehr wohl vermeiden.

Von daher habt ihr meiner Meinung nach absolut kein Recht, derart anmaßend über Frauen zu urteilen, die sich für so etwas zu schade sind und lieber abtreiben.
Da könnt ihr lange rumnölen "Ich steh zu der Verantwortung" etc., EUCH trifft die Schwangerschaft aus oben genannten Gründen NIE so vernichtend wie die Frau. IHR seid danach noch knackig, IHR habt dann keinen Hängebusen oder Hautüberschuss, und einen Dammriss werdet IHR wahrscheinlich nie auch nur von weitem sehen...
Auch wir Frauen haben das Recht auf ein Leben ohne Kinder und ohne Schwangerschaft, und dieses Recht nehme ich mir ohne Wenn und Aber heraus. Mein Leben und das was ich darin will und was nicht, geht mir eindeutig über ein kleines Gewebeklümpchen, das sich ungebeten trotz Verhütung bei mir einnistet. Einen Einbrecher schmeisst man schließlich auch raus bzw. ruft die Bullen. Ich empfinde Kinder nur als nervig, störend und Lärmbelästigung und wäre eine der ersten, die in eine kinderfreie Wohnsiedlung ziehen würde, wie es sie in den USA bereits gibt.

Was ich auch seltsam finde...einige der lieben Moralapostel wettern und predigen in geradezu militantem Eifer gegen die "Vernichtung ungeborenen Lebens". Das finde ich in höchstem Maße bequem und heuchlerisch. Wenn ihr so für das Leben seid, warum schreibt ihr dann hier im Forum rum? Warum seid ihr nicht in Afrika, in Katastrophengebieten, irgendwo, wo bereits geborene Kinder dringend Hilfe benötigen? Kinder, die bereits voll entwickelt sind, die vollkommen unzweifelhaft ein Bewusstsein und Leidensfähigkeit besitzen?

Ich kann euch sagen, warum nicht. Weil das Geifern gegen die Abtreibung ja ein soviel einfacherer und bequemerer Weg ist, um sich als scheinbarer Gutmensch zu profilieren und selbst zu beweihräuchern. Da könnt ihr euch so richtig menschenfreundlich und heilig fühlen, ohne euch auch nur einen Finger dreckig zu machen. Schließlich besteht beim Thema Abtreibung keinerlei Gefahr, dass ihr euren schönen Worten auch mal Taten folgen lassen müsstet, mal beweisen müsst, dass ihr wirklich so gut und zuckergußrosa seid, wie ihr anderen und wohl auch euch selber glauben machen wollt. Welch ein Heuchlertum. Und kommt mir nicht mit ach so tollen Patenschaften für irgendwelche Negerkinder, monatlich Geld abdrücken ist auch ein sehr bequemer Weg, um sich als ach so wohltätig und selbstlos aufspielen zu können, ohne wirklich was TUN zu müssen. Erinnert mich irgendwie an die unterhaltszahlenden Väter, die dann aber rumstöhnen wenn sie das Kind mal ein Wochenende außer der Reihe nehmen sollen, weil sie sich dann ja nicht mit der neuen Flamme treffen können...

Quelle:
http://www.pro-leben.de/feed/forum/viewtopic.php?t=194


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