Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: @Flint und Maesi

Garfield, Wednesday, 30.11.2005, 14:38 (vor 6924 Tagen) @ Conny

Als Antwort auf: Re: @Flint und Maesi von Conny am 29. November 2005 17:30:

Hallo Conny!

Ich glaube dir gern, daß die Zahl der illegalen Abtreibungen bewußt höher angegeben worden ist. Aber auch die 100.000 können nur ein Schätzwert gewesen sein.

Außerdem kann man die wahrscheinlich gestiegene Zahl der Abtreibungen nicht nur auf die Legalisierung zurück führen.

Wir haben ja heutzutage generell die Situation, daß bestimmte früher wichtige Werte für viele Menschen nicht mehr zählen. In früheren Zeiten gab es beispielsweise mehr Menschen, die mit Abtreibungen ein massives religiöses Problem hatten. Die hätten damals auch bei Legalität von Abtreibungen nicht abgetrieben. Heute spielt Religion für viele Menschen keine oder keine große Rolle mehr, und entsprechend ist eben auch die Zahl derjenigen, die Abtreibungen aus religiösen Gründen ablehnen, heute niedriger.

Generell finde ich Abtreibungen auch nicht schön, wie bereits geschrieben, und mich stört ebenfalls, daß eine Mutter ohne Einwilligung des Vaters abtreiben kann. Aber ich akzeptiere Abtreibungen bis zum Ende des 3. Schwangerschaftsmonats eben als Kompromiß, da eine Frau nun einmal durch Schwangerschaft und Geburt auch heute noch durchaus nicht geringfügig beeinträchtigt wird. Nicht nur körperlich, sondern manchmal auch in Bezug auf die berufliche Lebensplanung.

Außerdem könnte man als Abtreibungsgegner auch so argumentieren: Wie kann man eine Frau zu einer Schwangerschaft zwingen wollen, Zwangsdienste für Männer jedoch ablehnen, obwohl diese Zwangsdienste üblicherweise zumindest körperlich weniger beeinträchtigend wirken?

Freundliche Grüße
von Garfield


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