Wieviel «Gleichberechtigung» verträgt das Land?

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Re: Viele Fragen, viele Anworten

Conny, Thursday, 24.11.2005, 00:39 (vor 6931 Tagen) @ noname

Als Antwort auf: Viele Fragen, viele Anworten von noname am 23. November 2005 15:53:

Um es nochmal zu betonen. Abtreibung ist zwar das letzte, aber dennoch legitime Mittel. Ich möchte den Müttern das Recht zugestehen, eine Schwangerschaft abzubrechen, wenn sie es als die für sich (und das Kind) beste Entscheidung erachten.

Nur den Frauen? Ist die Abtreibung nicht im Grunde auch eine Ungleichberechtigung zwischen Mann und Frau? Was machst du dann, wenn der werdende Vater der Meinung ist, daß es das beste für ihn (und das Kind) ist, das Kind abzubtreiben, die werdende Mutter das Kind aber will? Oder anders herum. Der Vater will das Kind und die Mutter meint, daß es für sie (und das Kind) das beste ist, wenn sie es Abtreibt?

Kein Mensch sollte eine Frau zwingen dürfen, ein Kind abzutreiben oder es zu behalten. Es ist allein die Entscheidung der werdenden Mutter.

Würde Frauen in diesem Fall richtig entscheiden, gäbe es nicht so viele Abtreibungen. Es soll auch Frauen geben, die das später bitter bereuhen und der Gesellschaft dann wieder Geld kosten, das sie einen Psychologen brauchen. Über Leben und Tod eines anderen Menschen zu entscheiden ist in meinen Augen der Versuch Gott zu spielen. Vor allem bezahl ich ja diesen Massentod noch mit. Wenn ich als Mann unter keinen Umständen ein Kind will, bleibt mir doch auch nur eins: Den Sex bleiben lassen. Warum kann das eine Frau nicht genauso machen?

Da ein geborenes Kind aber ebenfalls einen entscheidenden Einfluss auf das Leben des Vater ausübt, kann man sich überlegen, inwieweit den Vätern Rechte zugespochen werden können. Es bestünde vielleicht die Möglichkeit, etwaige Unterhaltszahlungen an die Erziehungsbereitschaft des Vaters zu koppeln.

Wenn, dann muß sowas genauso wie bei der Mutter die ersten 3 Monate geklärt werden (nach bekanntwerden der möglichen Vaterschaft).

Weigert er sich z.B. von Anfang an für sein Kind die Verantwortung zu übernehmen und trägt die Mutter es dennoch aus, muss er nur einen eingeschränkten Unterhalt zahlen.

Warum denn überhaupt Unterhalt. Da sind wird dann im Grunde schon fast im Bereich der Prostitution. Gar nichts soll dann bezahlt werden müssen, so wie die Frau nach einer Abtreibung auch nichts zu Zahlen hat.

Man kann sich im gegenzug überlegen, ob so ein Kind nicht eine Patenschaft in Form eines Mannes bekommt, der sein Kind wollte und die Frau das Kind dennoch abtrieb. er könnte den Unterhalt übernehmen.

Wobei ich dazu nur noch eins sagen kann: Dieser Barunterhalt ist eine Strafe im Vergleich zum Naturalunterhalt, in Form von Zeit, den die Mutter leistet.

Ist imho allerdings noch eine utopische Forderung. Ich will damit nur zum Ausdruck bin, dass ich ein gewisses Gerechtigkeitsgefälle ebenso wahrnehme wie du.

Gerecht, und zwar allen drei Beteiligten kann das nur sein, wenn man die Abtreibung verbietet. Das meiste Unrecht wird ja immer noch dem ungeborenen Menschen, der rein gar nichts dafür kann, außer, daß er aus Spaß an der Freud von zwei Menschen gezeugt wurde, die sich der Folgen nicht Bewußt waren.

Andererseits könnte man einem erziehungswilligen Vater, das Recht zugestehen, sein zur Adoption freigegebenes Kind zu bekommen, wenn die Mutter sich für die Möglichkeit zu Adoption entschliesst. Beide Fälle beziehen sich aber auf das bereits geborene Kind. Und ob überhaupt eines geboren wird, ist wie gesagt allein die Entscheidung der Mutter.

Nochmal: Für mich gibts da nichts zu entscheiden. Wenn, dann sollte man dazu vielleicht alle 3 befragen und das geht nicht.

Dann gehe ich noch einen Schritt weiter. Ein Mensch, der für sich entscheidet, daß es das Beste ist, wenn es ihn nicht mehr gibt, warum darf er sich nicht selbst das Leben nehmen. Oder anders herum: Ein erwachsener Mensch ist der Meinung, daß sein Leben nicht mehr lebenswert ist, kann sich nicht so einfach das Leben nehmen (dieses Selbsttötungsmittel ist soviel ich weiß verboten), aber eine Mutter kann für ihr Kind schon gleich im voraus sagen, daß das Leben des Kindes nicht lebenswert ist und es töten lassen.
Wenn ein erwachsener Mensch sich dazu entschliesst, sich selbst zu töten, ist es meiner Meinung nach sein Recht, sich selbst umzubringen und niemand wird diesen Menschen davon abhalten können, es zu tun.

Dann sollte man einen Menschen auch nicht daran hindern, sein Leben zu beenden, wenn er doch nicht mehr leben will. Z.B. durch aktive Sterbehilfe. Viele Menschen werden gerettet und manche davon sind dann behindert.

Was die Abtreibung anbelangt: Du siehts in dem Fötus ein Kind, einen fast schon fertig ausgebildeten Menschen, mit Schmerzempfinden und Ich-Bewusstsein. Eine legale Abtreibung ist bis zur 12 Schwangerscahftswoche möglich soweit ich weiß. Und innerhalb dieses Zeirahmens ist der Fötus in meinen Augen nicht mehr als ein Zellhaufen.

Das ist eben kein Zellhaufen mehr. hier findest du Bilder für den in Frage kommenden Zeitraum und welche Organe schon funktionieren: www.pro-leben.de/. Das sind wenigstens nicht die grausigen Bilder schon abgetriebener Kinder.

Wenn du das als Mord definierst, dürfte es sich bei einer Abtreibung um die humanste Form eines Mordes handeln.

Findest du es human, wenn man das Ungeborene am lebendigem Leib zerfetzt und absaugt? Mich hat mal eine mit so einem Schwangerschaftsabbruch belogen ohne daß eine Schwangerschaft vorlag. So ein "tolles" Wochenende habe ich in meinem Leben noch nicht verbracht. Ich fühlte mich auch noch Schuld an der Abtreibung, da ich ihr sagte, daß ein Kind für mich, bei dieser männerfeindlichen Gesetzeslage, nicht mehr in Frage kommt. Ich habe meine Konsequenzen daraus gezogen. Lieber lebe ich so, wie es mir nicht gefällt und koste der Krankenkasse nicht wenig Geld. Da ich arbeitslos bin, zahlen das auch komplett andere.

mfg
noname

Freundliche Grüße
Conny


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